Lexikon der ­Fachbegriffe

Neuere Bezeichnung auch Iod. Es ist ein wichtiges Spurenelement v. a. für die Funktion der Schilddrüse (Schilddrüsenerkrankung). Ein Mangel an Jod kann zu einem sogenannten Kropf (Jodmangelstruma) führen. Es gibt endemische (in einem begrenzten Gebiet vorkommend; z. B. Süddeutschland) Jodmangelgebiete. In solchen Gebieten könnte durch vorbeugende Gabe von Jod die häufig auftretende Kropfbildung stark vermindert werden. J. wird auch in bestimmten chemischen Verbindungen als Antiseptikum verwendet.

Die Aufnahme von Jod durch die Schilddrüse ist wichtig für die Bildung von Schilddrüsenhormon und kann durch Arzneimittel (z. B. Kaliumjodid, Thyreostatika) beeinflußt werden. Die Verminderung der Jodaufnahme wird z. B. bei Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion (Schilddrüsenerkrankung) therapeutisch ausgenutzt, um die Bildung von Schilddrüsenhormon zu verhindern. Als vorbeugende Maßnahme (prophylaktisch) kann die Einnahme von Kaliumjodid die Einlagerung von radioaktivem Jod (z. B. Jod-131 nach Reaktorunfällen) vermindern. Diese Maßnahme ist jedoch nur im Katastrophenfall durchzuführen, da ständige Einnahme von hohen Jod(id)konzentrationen auch zur Schilddrüsenüberfunktion führen können.

Zur j.n S. (Hyperthyreose, s. a. Schilddrüsenerkrankung) kann es kommen, wenn bereits ein Kropf wegen Jodmangel besteht und dann zuviel Jod eingenommen wird.

Die Einnahme von Jod oder die Einpinselung mit Jodpräparaten kann zu einem Hautausschlag führen. Man spricht auch von Jodakne.

J. bedeutet jugendlich, "im Jugendalter auftretend", z. B. juvenile Polyarthritis.

Eine Polyarthritis, die bereits im Kinder- und Jugendlichenalter vor dem 16. Lebensjahr beginnt, wird als j. P. bezeichnet.

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