Lexikon der ­Fachbegriffe

S. ist eine Richtungsbezeichnung und bedeutet "von vorn nach hinten" (oder umgekehrt). Der Begriff wird häufig bei Röntgenaufnahmen verwendet.

Das Auftragen einer Salbe vor Anlegen eines Verbandes, so daß die Salbe unter dem Verband liegt, nennt man S.. Dadurch kann es zu stärker ausgeprägten Wirkungen aber auch Nebenwirkungen der Salbe kommen.

S. ist ein Arzneimittel mit fiebersenkender, schmerzstillender, entzündungshemmender und hornschichtablösender Wirkung. In der Natur kommt die S. z. B. in der Rinde von Weidenbäumen vor. Chemisch und in ihrer Wirkung ist die S. mit der häufig angewandten Acetylsalicylsäure eng verwandt. Häufigste Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden und -Blutungen und Überempfindlichkeitsreaktionen auf der Haut.

S.L. bilden eine bestimmte Gruppe von Arzneimitteln, die gegen Verstopfung eingesetzt werden (Laxantien). S.L. wirken, indem sie Wasser ins Innere des Darms "ziehen", welches den Darminhalt verdünnt. Zu den s.L. gehört z. B. Laktulose, Karlsbader Salz u.v. a. m..

S. ist eine bestimmte Form (Salze) der Salicylsäure.

S. stellen eine bestimmte (gramnegative) Bakterien-Art dar, die eine Vielzahl von Krankheiten (Salmonellosen) hauptsächlich in Magen und Darm, z. B. Typhus und Paratyphus auslösen. S. werden hauptsächlich durch verdorbene Lebensmittel (Eier, Fleisch, Milch und daraus hergestellte Nahrungsmittel) übertragen. Sie sind relativ hitzeempfindlich und werden bei 55°C (1 Stunde) oder 75°C (kurzzeitig) abgetötet.

Unter S. versteht man Diuretika, also Arzneimittel, die durch Einwirkung auf die Niere die Ausscheidung von bestimmten Salzen (z. B. Natriumchlorid = Kochsalz, Natriumbicarbonat) und Wasser fördern. Sie wirken also wasserausschwemmend.

Neben ihrer breiten Anwendung im chemischtechnischen Bereich spielt die S. eine wichtige Rolle bei der Verdauung von Nahrungsmitteln im Magen. Bestimmte Zellen der Magenwand bilden S. und geben sie ins Innere des Magens ab (Magensaft). Dort trägt sie dazu bei, die in der Nahrung enthaltenen Zuckerstoffe (Kohlenhydrate) und Eiweiße in ihre Bestandteile (Zucker, Aminosäuren) aufzuspalten, so daß die Spaltprodukte später im Darm ins Blut übertreten können (Resorption). Weiterhin aktiviert die S. ein wichtiges Verdauungs-Enzym, Pepsin. Daneben dient die Salzsäureeinwirkung auch dazu, den Mageninhalt nahezu keimfrei zu halten und körperfremde Eiweiß-Stoffe abzubauen. Der Magenschleim verhindert normalerweise, daß die S. die Magenwand selbst angreift. Ist die Bildung dieser Schleimschicht gestört oder wird zuviel S. gebildet, so kommt es zu Symptomen wie Sodbrennen, und bei längerem Fortbestehen dieser Störungen zur Bildung von Magengeschwüren (s. a. Antazidum).

S., auch "Boeck-Krankheit", "Besnier-Boeck-Schaumann-Krankheit", "Lymphogranulomatosis benigna" oder "Lupus pernio" genannt, ist eine Erkrankung bestimmter Zellen in den Lymphknoten, hauptsächlich im Bereich der Lunge, der Haut und des Skeletts, aber auch in allen anderen Organen. Im chronischen Verlauf bestehen weitgehend keine Symptome, bei akuter Verschlechterung und unter Belastung (Treppensteigen u. ä.) kann es zu Atemnot, später schweren Lungenfunktionsstörungen und nachfolgender Schädigung des Herzens kommen. Die S. wird durch Röntgenuntersuchungen erkannt und in einigen Fällen mit Medikamenten behandelt.

S.M. ist der deutsche Begriff für Antazidum.

S. ist der vom Schädelknochen umschlossene Raum. Sie enthält im wesentlichen das Gehirn.

S. oder "Grauer Star" ist eine Augenkrankheit, bei der unterschiedliche Bereiche der Augenlinse getrübt sind, so daß ein scharfes Sehen nicht mehr möglich ist. Die Behandlung erfolgt durch eine sog. "Star-Operation", bei der die Linse entfernt bzw. ersetzt wird.

Als S. oder "Torticollis" bezeichnet man eine Fehlstellung des Kopfes. Ursachen für den S. können einseitige Muskelverkürzungen (z. B. infolge eines Geburts-Hämatoms, oder infolge andauerndem einseitigen Druck auf eine Schulterhälfte) sein. Eine unbewußte Schiefhaltung des Kopfes wird auch bei bestimmten Lähmungen des Augenmuskels (z. T. erblich bedingt) eingenommen, um Doppelbilder zu vermeiden. Die Besserung eines S.es tritt meist dann ein, wenn die verursachenden Störungen behandelt wird.

Erkrankungen der Schilddrüse betreffen meist die Hauptfunktion der Schilddrüse, die Produktion und Ausschüttung von Schilddrüsen-Hormon (Thyroxin). Man unterscheidet dabei v. a.: a) Überfunktion (Hyperthyreose): Ausschüttung von übermäßigen Mengen Schilddrüsenhormon. In Folge kommt es zu einer allgemeinen Steigerung des Stoffwechsels und des Energieverbrauchs im ganzen Körper. Die bekannteste Form ist die "Basedow-Krankheit". Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion (meist im jugendlichen Alter deutlicher ausgeprägt als im Alter): Heraustreten der Augäpfel aus den Augenhöhlen, Kropfbildung, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Unruhe, Zittern, instabile Gefühlslage, feuchtwarme Haut, übermäßiges Schwitzen, Ge-wichtsabnahme trotz erhöhter Nahrungsaufnahme, Haarausfall, Muskelschwäche. Eine Überfunktion der Schilddrüse wird vom Arzt mit Hilfe von Laboruntersuchungen festgestellt und kann durch Medikamente (Thyreostatika), chirurgische Operation oder Radiojodanwendung behandelt werden. b) Unterfunktion (Hypothyreose): Verminderte Ausschüttung von Schilddrüsenhormon aus unterschiedlichen Gründen (angeboren, in Folge anderer Hormon-Störungen, bei extremem Mangel oder auch Überschuß an Jod). Es kommt dabei praktisch immer zu einer Kropfbildung und oft zu rascher Gewichtszunahme auch bei geringer Nahrungsaufnahme. Bei Neugeborenen: Atmungsstörungen, Blauwerden, geistige Behinderung, Schlaffheit der Muskeln. Bei Kindern: Wachstums- und Entwicklungsstörungen (körperlich und geistig), verzögerte Zahnbildung. Beim Erwachsenen: Antriebsarmut, psychische Störungen, aufgeschwemmtes Aussehen besonders im Gesicht, "ungesundes Aussehen", leichte Ermüdbarkeit, Verstopfung, herabgesetzte Körpertemperatur, niedriger Blutdruck, verlangsamter Herzschlag (Bradykardie). Eine Unterfunktion der Schilddrüse wird vom Arzt mit Hilfe von Laboruntersuchungen festgestellt und kann durch Medikamente, die Schilddrüsenhormon enthalten, meist ausgeglichen werden. c) Kropfbildung aus anderen Ursachen (Schilddrüsentumoren, Tumor). d) Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis): Ursache ist wahrscheinlich eine Infektion mit Viren. Es kommt dabei zu Fieber, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit und oft zu Zeichen einer Überfunktion.

Die Funktion der Schilddrüse besteht im wesentlichen darin, die Schilddrüsenhormone zu bilden und ins Blut abzugeben. Die Schilddrüse produziert neben dem eigentlichen Schilddrüsenhormon (Thyroxin) noch ein weiteres Hormon, das Calcitonin. Die wichtigsten Wirkungen des Schilddrüsenhormons ist die Steuerung des Energieverbrauchs und des Wachstums bei Kindern. Das Calcitonin reguliert (zusammen mit dem Hormon der Nebenschilddrüse) den Calcium-Gehalt des Blutes durch die Calciumaussscheidung der Niere und den Einbau von Calcium in das Knochengewebe.

S. oder "Thyroxin" ist eigentlich eine Mischung aus mehreren Hormonen (die wichtigsten werden mit T3 und T4 abgekürzt). S. wird ausschließlich in der Schilddrüse gebildet und enthält Jod, welches mit der Nahrung zugeführt werden muß. Zur Wirkung der S.e s. a. unter Schilddrüsenfunktion und Schilddrüsenerkrankungen.

Radio-Jod-Anwendung

Schilddrüsenerkrankung b)

Schizophrenie gehört zu den psychotischen Erkrankungen, die sich durch eine Spaltung der Persönlichkeit auszeichnen. Bei Patienten, die an Erkrankungen des s. F. leiden, zeigen sich nebeneinander normale und veränderte (abnormale) Verhaltens- und Erlebnisweisen. Symptome, die aber nur bei längerfristiger Beobachtung zur Diagnose "Schizophrenie" führen können sind: Denkstörungen, Antriebsstörungen, Wahn, Halluzinationen, psychomotorische Störungen u. v. a. m.. Die Ursachen der Schizophrenie sind unklar. Erkrankungen des s.F.es werden psychotherapeutisch und mit Psychopharmaka behandelt.

S.-S. ist ein längerdauernder Atemstillstand während des Schlafs, der zu Sauerstoffmangel führt. Langfristig verursacht das S.-S. schwerwiegende Störungen an Lunge und Herz. Es äußert sich in: Schnarchen, morgendliche Kopfschmerzen, Tagesmüdigkeit, die Neigung, tagsüber plötzlich einzuschlafen (Gefahr von Verkehrs- und Arbeitsunfällen), Rhythmusstörungen des Herzens und Bluthochdruck. Die Behandlung umfaßt Gewichtsabnahme, bestimmte Medikamente und evtl. Druckbeatmung.

Die Schleimhäute des Magen-Darmtraktes, der Atemwege und der Geschlechtsorgane sondern laufend oder unter bestimmten Bedingungen, bei bestimmten Krankheitszuständen (Infektionen, Entzündungen) verstärkt, oder aber vermindert Schleim (Mucus) ab. Der Schleim kann darunterliegende Zellschichten schützen (Magen) oder für eine Befeuchtung der Oberflächen sorgen (Atemwege).

S. ist eine Entzündung der Schleimbeutel, die zwischen Knochen oder Haut und Muskeln oder Sehnen oder im Bereich der Gelenke liegen. Die Schleimbeutel enthalten "Gelenkschmiere" und verteilen den einwirkenden Druck gleichmäßig auf die umgebenden Gewebe. S.en treten nach Einwirkung stumpfer Gewalt, Infektionen oder Überlastung der Muskeln oder Gelenke, aber auch bei langer Druckbelastung (z. B. "Fliesenleger-Knie") auf. Sie zeichnen sich durch druckempfindliche Schwellungen und Hautrötungen aus.

S. können u. a. als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten und bestehen z. B. in Rötung der Schleimhaut, Wärmegefühl, oder in vermehrter/verminderter Schleimabsonderung u. v. a. m..

Parasit

S., auch "Schmetterlingsfigur", "Gesichtsrose", oder "Schmetterlingserythem" genannt, ist eine symmetrische, rötliche Hautveränderung im Bereich der Wangen und der Backenknochen mit schmaler Verbindung über die Nase. Sie tritt u. a. bei Lupus erythematodes auf.

S. ist eine schwache Geschlechtsblutung bei der Frau, die vielerlei Ursachen haben kann (Polypen im Bereich der Geschlechtsorgane, Störungen der Blutgerinnung, Hormon-Störungen, gestörte Schwangerschaft, Krebs, Pessare, Verletzungen beim Geschlechtsverkehr). Sie kann auch in Zusammenhang mit der Empfängnisverhütung durch Hormone ("Pille") bedingt sein.

S. ist ein plötzlich oder allmählich auftretendes allgemeines Kreislaufversagen infolge von Blut- oder Flüssigkeitsverlust, Herzversagen, schweren Hormon-Störungen (z. B. bei Diabetes mellitus), schweren Stoffwechsel-Störungen und (Blut)-Vergiftungen, aber auch als anaphylaktischer Schock bei allergischen Reaktionen (z. B. gegen Bestandteile eines Medikamentes). Zeichen eines S.s sind: Kalter Schweiß, Blässe bis zur Blaufärbung, insbesondere der Finger, Zehen und Nase, Beschleunigung der Atmung und des Herzschlags bis zur Ohnmacht. Jeder Schock bedeutet unmittelbare Lebensgefahr und muß unverzüglich behandelt werden. Erste Maßnahmen sind: Wenn möglich, auslösende Ursache beheben, flache "Schocklagerung" (Beine hoch), Beatmung und evtl. Herzmassage. Auf jeden Fall ist sofort ärztliche Hilfe anzufordern.

Schock

S., auch "Zervikobrachial-Syndrom"," Zervikal-Syndrom" oder "Halswirbelsäulen-Syndrom" genannt, ist durch Empfindungs- und Bewegungsstörungen im Hals-, Schulter-, und Armbereich gekennzeichnet. Als Ursache kommen in Betracht: Schädigungen der Nerven (u. a. Lähmung), Verletzungen des Rückgrats (z. B. Bandscheibenvorfall) Infektionen des Rachens, Arthrose, Schleuderverletzung (nach Autounfall), Periarthropathia humeroscapularis, u.v. a. m..

S. besteht in allgemeinem Kältegefühl mit Zittern am ganzen Körper und tritt oft bei Fieber auf.

S. ist eine übermäßige Beruhigung, d. h. Ruhigstellung (durch Medikamente), und entsteht durch eine Dämpfung des gesamten zentralen Nervensystems (s. a. zentraldämpfend). Dabei bestehen verringerte Ansprechbarkeit, fehlende oder verlangsamte Reaktionen und Reflexe, stark verminderter Wille, Teilnahmslosigkeit, u.v. a. m..

Als S. bezeichnet man ein Arzneimittel, welches stark beruhigende Wirkungen hat, z. B. Schlafmittel, Tranquilizer, Barbiturate.

Sedation

Eine S. ist das verdünnte, faden- bis bandförmige Endstück eines Muskels. Sie stellt die mechanische Verbindung zwischen Muskel und Knochen her und überträgt so die Zugkraft des Muskels.

Tendinitis

S. ist der Einriß oder Abriß einer Sehne, so daß keine Kraftübertragung des entsprechenden Muskels mehr möglich ist.

S. ist die Bezeichnung für Absonderungsprodukte, die eine Drüse oder Schleimhaut abgeben. Je nach Art der Drüse unterscheidet sich das Sekret (Schleim, Schweiß, Hormon, u. v. a. m.). S. a. unter Sekretion.

Mit S. ist die Tätigkeit von Drüsen gemeint, also deren meist flüssige Absonderung. Je nach Lage und Art der Drüse unterscheidet man unterschiedliche Arten der S., z. B. äußere (exokrine) S.: Abgabe des Sekrets nach außen (z. B. Schweiß) und innere (endokrine) S.: Abgabe eines Sekrets in den Körper hinein (v. a. in die Blutbahn; z. B. Hormone).

S. bedeutet "an zweiter Stelle" bezüglich der Bedeutung ("nicht so wichtig"), in der zeitlichen Reihenfolge ("später"), bzw. in der Entstehung. So spricht man z. B. von einem s.en Bluthochdruck, wenn dieser durch Medikamente oder eine Erkrankung von Herz oder Niere entstanden ist.

Allgemein bedeutet S. "Auswahl", z. B. Auswahl bestimmter resistenter Bakterien durch ein Antibiotikum, weil alle anderen Bakterien durch das Antibiotikum getötet werden. S. wird oft auch im Zusammenhang mit der Auswahl bestimmter (Tier- oder Pflanzen-) Arten während der Entwicklungsgeschichte gebraucht.

S., auch "Sepsis" oder "Blutvergiftung" genannt, ist eine allgemeine, gefährliche Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze (Pilzerkrankung), die über den Blutkreislauf im ganzen Körper verteilt werden. Die Erreger werden meist aus einem "Herd" in die Blutbahn abgegeben. Eine S. äußert sich in hohem Fieber, welches im Tagesrhythmus ansteigt und wieder abfällt, Schüttelfrost, stark verschlechtertem Allgemeinbefinden, Krämpfen, sowie blasser, grauer Hautfärbung. S.n werden (auch auf Verdacht hin) mit Antibiotika (Antibiotikum) behandelt. Gegebenenfalls müssen lebensbedrohliche Symptome (z. B. Schock) behandelt werden.

S. ist das Gegenteil von aseptisch, also die Besiedelung mit Keimen (s. a. Septikämie).

S. ist der "wäßrige Teil" des Blutes nach (künstlich ausgelöster) Blutgerinnung. Es enthält keine Zellen (Blutkörperchen), kann nicht gerinnen (Blutgerinnung) und ist leicht gelblich gefärbt. Im Serum sind viele verschiedene Stoffe enthalten (Mineralstoffe, Salze, Zucker, Eiweiß, Fette, Hormone u.v. a. m.).

Unter S. versteht man den Eisengehalt im Serum. Der allergrößte Teil des im Serum enthaltenen Eisens liegt in Verbindung mit einem bestimmten Protein (Transferrin) vor und kann im Labor bestimmt werden. Dadurch wird Eisenmangel oder Eisenüberladung festgestellt. bzw. ausgeschlossen.

S.e sind bestimmte Stoffe, die im Serum gelöst vorkommen und eine elektrische Ladung tragen, z. B. Natrium, Chlorid, Magnesium, Kalium, Calcium usw. Alle S.e müssen in ganz bestimmten Konzentrationen im Serum vorliegen. Eine zu hohe oder zu niedrige Konzentration kann ernste Störungen und Krankheiten auslösen. Ein übermäßiger Verlust an S.en (Elektrolythaushalt) kann z. B. bei schwerem Durchfall oder bei übermäßiger Harnausscheidung auftreten. Solche Elektrolytverluste müssen durch Zufuhr der entsprechenden Salze (meist in Form von Medikamenten oder Infusionen) ausgeglichen werden.

Der S. drückt die Konzentration des Kreatinins im Serum aus und dient als Maß für die Nierenfunktion. Kreatinin wird (als Ausscheidungsprodukt) von den Muskeln ins Blut abgegeben und von der Niere aus dem Blut herausgefiltert. Bei Funktionsstörungen der Niere (Niereninsuffizienz) wird zu wenig Kreatinin entfernt und der S. steigt an. Dieser wird im Labor bestimmt.

Die Gesamtmenge der gelösten Stoffe im Serum bestimmen die S., die normalerweise in engen Grenzen konstant gehalten wird. Bei den gelösten Stoffen handelt es sich hauptsächlich um Salze (Kochsalz u.v. a. m.), Proteine aber auch Zucker und Harnstoff. Verschiedene Krankheiten gehen mit einer abnormalen Veränderung der S. einher. Dies wiederum kann ernste (lebensbedrohliche) Folgen haben.

Transaminasen sind bestimmte Enzyme, die normalerweise hauptsächlich in Leberzellen vorkommen. Unter normalen Bedingungen sterben täglich nur einige wenige Leberzellen ab. Aus diesen absterbenden Zellen gelangen Transaminasen ins Serum. Erhöhte Werte an S. deuten auf ein vermehrtes Absterben von Leberzellen und damit auf eine krankhafte Leberschädigung hin. Dies ist bei übermäßigem Alkoholkonsum, bestimmten Vergiftungen (z. B. durch Pilze) aber auch nach Einnahme bestimmter Medikamente der Fall sein. Die Menge (bzw. Aktivität) der S. wird im Labor bestimmt.

Entzündungskrankheit des Bindegewebes, die auf einer Fehlsteuerung des Abwehrsystems beruht. Das S.-S.äußert sich in Gelenkschmerzen und entzündungen, Schwellungen an Fingern und Händen, Raynaud-Syndrom, und Muskelentzündungen.

S.-R., auch "Shigellose" oder "Bakterienruhr" genannt, ist eine Infektions-Krankheit durch bestimmte Bakterien (Shigellen), die hauptsächlich den Dickdarm betrifft. Sie äußert sich in plötzlichem Fieber, Erbrechen, (teilweise blutigen) Durchfällen und schmerzhaftem Stuhlgang. Die S.-R. wird durch (verunreinigte) Lebensmittel oder Wasser übertragen. Symptomatisch muß vor allem der Flüssigkeits- und Salzverlust behandelt werden. Bei schweren Formen sterben bis zu 10% der Erkrankten.

Shigellen-Ruhr

Das S.s.s. ist eine Herzerkrankung, die in Zusammenhang mit einer Verkalkung der Herzkranzgefäße oder einer Herzmuskelentzündung auftreten kann. Dabei ist der sog. "Sinusknoten", also der Schrittmacher des Herzens erkrankt bzw. wird mit zuwenig Blut versorgt. Man nennt diese Erkrankung deshalb auch "Sinusknoten-Syndrom" oder "Syndrom des kranken Sinusknoten". Auffälligstes Zeichen ist ein unverändert langsamer Herzschlag (im Sinne von Rhythmus) auch bei körperlicher Anstrengung. Zur Diagnose wird ein EKG erstellt. Die Behandlung erfolgt durch verschiedene Medikamente und/oder durch einen künstlichen Herzschrittmacher.

S.A., auch "sideroblastische Anämie" oder "chronisch refraktäre Anämie" genannt, ist eine Blutmangelkrankheit, die auf einer Störung des Eisen- Stoffwechsels, der Eisenverwertung oder versorgung beruht (Eisenmangelanämie). Infolge des Eisenmangels kommt es zur Verminderung von roten Blutkörperchen. Es gibt angeborene und erworbene Formen, die u. a. auf einen Mangel an Vitamin B6 , Alkoholismus, Schwermetallvergiftungen oder bestimmte Medikamente zurückgeführt werden können. Außerdem tritt die s.A. in Begleitung anderer Krankheiten auf (z. B. rheumatoide Arthritis (Rheuma), Tumor-Erkrankungen).

S.A ist eine sehr seltene Form von Herz-Rhythmusstörungen.

Bei einer S. ist die Zahl der Herzschläge (und Pulsschläge) auf unter 60 pro Minute verlangsamt. Sie kommt ohne Krankheitswert bei Sportlern und sog. Vagotonikern (Vagotonie) vor. Eine S. kann auch in Begleitung vieler verschiedener Krankheiten wie z. B. Schilddrüsenunterfunktion (Schilddrüsenerkrankung b)), Unterkühlung, Hirndrucksteigerung oder als Nebenwirkung verschiedener Medikamente auftreten.

Sinus bedeutet allgemein "Höhle" oder Hohlraum. Mit S. ist i. d. R. eine Entzündung einer oder mehrerer Nasennebenhöhlen (meist Stirn- und/oder Kieferhöhle) gemeint. Sie äußert sich in einem allgemeinem Krankheitsgefühl, Gesichts- bzw. Kopfschmerzen und einer verstopften Nase. Eine Behandlung kann Wärme, Inhalationen, Medikamente, Spülung der Neben- bzw. Stirnhöhlen, aber auch weiterführende Operationen umfassen. Unbehandelt können sich gefährliche Komplikationen ergeben.

sick sinus syndrome

Der im oberen Teil des Herzens gelegenem sog. Sinusknoten stellt den natürlichen Herzschrittmacher dar. In ihm werden die Impulse gebildet, die den Herzschlag auslösen und steuern. Der Herzrhythmus hängt also im Normalfall vom Sinusrhythmus ab.

Eine Autoimmunerkrankung, durch die exokrine Drüsen zerstört werden. Exokrine Drüsen sondern Körperflüssigkeiten wie z. B. Schweiß, Speichel und Tränen ab. Augentrockenheit und chronische Bindehautentzündung können daher Teil der vielfältigen Symptome beim Sjögren-Syndrom sein. Überwiegend sind Frauen betroffen, die Erkrankung gehört in den rheumatischen Bereich.

Mit S. ist das gesamte Knochengerüst, d. h. (system) die Gesamtheit aller Knochen gemeint (auch Gerippe).

S. bedeutet Schläfrigkeit und ist ein frühes Stadium einer Bewußtseinstrübung. Sog. "somnolente" Patienten sind noch weckbar.

S. oder "Sorbit" ist ein sog. Zuckeraustauschstoff, der Traubenzucker (Glukose) oder Fruchtzucker (Fructose) sehr ähnlich ist. In der Leber kann S. in Fructose umgewandelt werden. S. kann auch bei Zuckerkranken ( Diabetes mellitus) eingesetzt werden, da seine Verwertung von Insulin unabhängig ist.

Mit S. bezeichnet man angeborene Mißbildungen an verschiedenen Körperteilen, wie z. B. "Hasenscharte", "Wolfsrachen" oder Spaltwirbel.

Zu S.s.en kommt es durch erhöhte Anspannungen der Muskulatur im Kopf- und Nackenbereich. Sie haben meist seelische Ursachen.

S.s. ist eine seltene Erkrankung des Rückenmarks. Ursache ist die krankhafte Rückbildung eines wichtigen Hauptnervs. Schon im Kindesalter tauchen u. a. folgende Symptome auf: Verkrampfung der Beinmuskeln und Mitbewegung anderer Körperteile bei aktiven und passiven Bewegungen. Eine Behandlung erfolgt v. a. durch Krankengymnastik.

S. bezeichnet einen vergrößerten Widerstand der Muskeln gegen passive (durch eine andere Person vollzogene) Bewegung. Sie tritt als Haupt-Symptom bei Spastikern auf und hat ihre häufigste Ursache in einer Lähmung durch einen Hirnschaden.

Infolge meist langdauernder, hochdosierter Einnahme bestimmter Arzneimittel kann es zu Bewegungsstörungen kommen. Einzelne wechselnde Muskeln ziehen sich unwillkürlich zusammen. Je nachdem, welche Muskeln betroffen sind, entsteht ein Bild der körperlichen Unruhe, z. B. in Form des "Grimassenschneidens", der unwillkürlichen Schnalz- oder Grunzlaute oder unwillkürlicher Schleuderbewegungen von Armen oder Beinen. Diese Bewegungsstörungen können unter Umständen nach Absetzen des Medikamentes weiterbestehen oder auch Monate bzw. Jahre nach Absetzen des Medikamentes erst auftreten.

S. ist eine Komplikation (z. B. durch Lungenentzündung, Blutung, Infektion), die erst in größerem zeitlichen Abstand zur ursprünglichen Erkrankung oder Operation auftritt.

Viele Menschen reagieren überempfindlich (allergische Reaktion) auf bestimmte, körperfremde Substanzen. Solche Reaktionen müssen nicht immer unmittelbar nach Kontakt mit dem auslösenden Stoff auftreten, sondern können - wie beim "Spättyp" - auch erst in größerem zeitlichen Abstand (24 bis 72 Stunden nach Kontakt) sichtbar werden. Es entstehen meist gerötete, juckende Hautveränderungen, die i.d. R. nach weglassen der auslösenden Ursache (z. B. Medikament), innerhalb weniger Tage folgenlos ausheilen.

Kennzeichnend für etwas Bestimmtes, z. B. ein Symptom, das charakteristisch für eine bestimmte Erkrankung ist, nennt man "spezifisch". Auch ein Medikament, welches nur bei einer ganz bestimmten Erkrankung wirkt, wirkt "spezifisch".

Die gebildete Gallenflüssigkeit fließt über ein Gallengangsystem ab und landet schließlich im Zwölffingerdarm. Diese Mündungsstelle wird von einem ringförmigen Muskel, dem Sphincter Oddi, umgeben. Je nach dem, ob der Muskel erschlafft oder angespannt ist, wird der Einstrom von Gallenflüssigkeit (viel oder wenig) in den Zwölffingerdarm geregelt.

Unter einer S. versteht man eine Erkrankung des Rückenmarks, die durch einen Vitamin B12 -Mangel, gleich welcher Ursache (z. B. verschiedene Magenerkrankungen, Medikamente usw.), ausgelöst wird. Sie entwickelt sich innerhalb weniger Wochen oder Monate und verschlechtert sich langsam immer weiter. Zunächst entstehen brennende, unangenehme Mißempfindungen in den Händen und Füßen, später auch an Unterschenkeln und Unterarmen. Auch durch eine schnelle Ermüdbarkeit beim Gehen kann sich die Erkrankung äußern. Im weiteren Verlauf kommt es u. a. zu Gangstörungen, Reflexausfällen, Verlust der Gehfähigkeit, Querschnittslähmung und Blasenentleerungsstörungen.

S. ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Bakterien mit ganz charakteristischem Aussehen. Durch ihren Aufbau und die Art ihrer Bewegungsweise unterscheiden sie sich von allen anderen Bakterien. Nur wenige sind tatsächlich krankheitserregend und können z. B. zur Syphilis führen.

S. ist ein Wirkstoff in Arzneimitteln, der zur gesteigerten Harn (Urin) -Ausscheidung führt (s. a. Diuretika).

Die einzelnen knöchernen Wirbelkörper der Wirbelsäule sind durch kleine Gelenke miteinander verbunden. Bei der S. handelt es sich um Veränderungen (Arthrosen) dieser kleinen Wirbelgelenke. Die Diagnose erfolgt durch ein Röntgenbild.

Morbus Bechterew

Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäule befinden sich normalerweise die elastischen Bandscheiben. Bei der S. bilden sich besonders vorne an den Wirbelkörpern knöcherne Zacken, die von oben und von unten über die Bandscheibe wachsen. Gelegentlich können diese Randzacken so lang werden, daß sie zwei aufeinanderfolgende Wirbelkörper über die Bandscheibe hinweg miteinander verbinden d. h. es kommt zur knöchernen Überbrückung der Zwischenwirbelräume (in denen die Bandscheiben liegen).

S. ist eine in vielen tropischen Ländern vorkommende Erkrankung unklarer Herkunft. Bei der Erkrankung kommt es u. a. zu: Durchfällen, großen Stuhlmengen, Mattigkeit, Blutbildungsstörungen (Megaloblastenanämie) und Hautveränderungen.

S. bilden eine Gruppe von Bakterien, die den Namen durch ihre typische Stäbchenform haben. Z. B. zählt der Erreger der Cholera (Vibrio cholera) zu den S.

S. bedeutet, auf Dauer etwas (z. B. eine Krankheit) auf einem bestimmten, gleichbleibenden Niveau zu halten.

S. ist eine Bezeichnung für bestimmte Augenerkrankungen. Man unterscheidet: a) Grüner Star (Glaukom): Haupt-Symptom ist der zeitweise oder dauernd erhöhte Augeninnendruck. Die Erkrankung kann zur Erblindung führen. Es kann zu Sehstörungen, Drücken der Augen und Kopfschmerzen kommen. b) Grauer Star (Katarakt, Linsentrübung): Es entsteht ein Durchsichtigkeitsverlust (Trübung) der Linse im Augeninneren oder deren Kapsel. Als Ursachen kommen sehr viele Möglichkeiten in Frage, z. B.: hohes Alter, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Verletzungen, langdauernde starke Wärmeeinwirkung.

Unter Papille wird in diesem Zusammenhang die Stelle des Augenhintergrundes verstanden, wo der Sehnerv ins Auge eintritt. Die S. verursacht am Augenhintergrund ein ganz typisches Bild für den Augenarzt. Grund für eine S. können z. B. sein: Hirn-Tumor, Blutungen innerhalb des Kopfes, starker Bluthochdruck. Zu Beginn bestehen meistens keine oder nur geringe Sehstörungen, nach längerem Fortbestehen kommt es zur Schädigung des Sehnerves mit schweren Sehstörungen.

S. ist ein fettiger Durchfall durch vermehrte Fettausscheidung mit dem Stuhl. Ursache ist der Mangel eines bestimmten Verdauungs-Enzyms (Lipase), der z. B. bei Mukoviszidose vorkommt.

Eine s.O. ist das harmonisch aufeinander abgestimmte (koordiniertes) röntgenologische und gehirnchirurgische Vorgehen während einer Operation. Man führt eine s.O. durch, wenn nicht am großzügig freigelegten Gehirn operiert wird, sondern mit Hilfe einer Sonde oder einer Elektrode durch kleine in den Schädel gebohrte Öffnungen (unter Röntgen- bzw. computertomographischer Kontrolle) millimetergenau eine tiefliegende Hirnstruktur ausgeschaltet werden soll. Das Ziel ist die größtmögliche Schonung des umliegenden empfindlichen Gehirn-Gewebes, bei genauester Einstellung des gewünschten Zielpunktes.

Akne bezeichnet eine Erkrankung der Haut, bei der es zur Knötchenbildung kommt. Die Erkrankung geht von den Talgdrüsen aus, deren Ausscheidung gestört ist, es findet eine gestörte Verhornung mit anschließender Entzündung und Vernarbung statt. Eine deutliche Abhängigkeit der Erkrankung von Hormonen kann festgestellt werden. Neben vielen anderen Formen der Akne, kann die Behandlung mit Steroidhormonen (z. B. Cortison) Ursache dieses Krankheitsbildes sein und wird dann als S. bezeichnet. Sie bildet sich nach Absetzen der Behandlung langsam zurück.

S. ist eine Gruppe von Hormonen, die sich alle von einer bestimmten chemischen Struktur (Steran) ableiten lassen, es gehören dazu: Geschlechtshormone (Östrogene, Gestagene, Androgene z. B. Testosteron), Glucocorticoide (z. B. Cortison), Mineralkortikoide, Colecalciferol (Vitamin D) und Abkömmlinge.

S. ist die Bezeichnung einer Erkrankung der Muskulatur, die durch die Behandlung mit Steroidhormonen (z. B. Cortison) ausgelöst wird. Eine hochdosierte Langzeitbehandlung kann zur Verkümmerung (Atrophie) einzelner Muskelgruppen führen. Viele Fälle werden wegen nur sehr geringer Beschwerden wahrscheinlich nicht erkannt. In schweren Fällen kommt es zur Muskelschwäche und auch zum Muskelschwund, besonders des Oberschenkelmuskels (M.quatriceps). Der Beginn der Erkrankung ist schleichend, es kann jedoch zu erheblichen Bewegungsbehinderungen kommen. Die S. bildet sich nach Absetzen der Behandlung langsam zurück.

Das S.-J.-S. ist eine Erkrankung, die durch eine Infektion oder allergische Reaktion gegen ein Medikament hervorgerufen wird. Der Beginn ist plötzlich und es kommt zu schweren Störungen des allgemeinen Befindens, hohem Fieber, Hautveränderungen, schmerzhafter Blasenbildung der Schleimhäute im Bereich des Mundes und der Geschlechtsorgane.

Stickstoff ist ein chemisches Element, welches u. a. einen Großteil der Luft ausmacht und auch ganz wesentlicher Bestandteil von Eiweiß-Stoffen ist. Stickstoff wird in den Körper in Form von Nahrungs-Eiweiß aufgenommen, im Organismus ab- und umgebaut und schließlich über Harn (Urin) bzw. Stuhl (vor allem als Harnstoff und Harnsäure) ausgeschieden. Als S. bezeichnet man die Differenz zwischen dem aufgenommenen und abgegebenen (abgebauten) Stickstoff. Sie ist abhängig von Menge und Qualität der Eiweiß- bzw. Kalorienzufuhr sowie von diversen Hormonen. Bei einer negativen Stickstoffbilanz wird mehr Stickstoff ausgeschieden als aufgenommen, Gründe hierfür können z. B. sein: chronische Erkrankungen, Fieber, Verbrennungen oder Streß.

S.-S. ist die schwer verlaufende Form der jugendlichen Polyarthritis ("Rheuma"). Im Vordergrund steht die hohe entzündliche Aktivität im gesamten Organismus, mit Entzündungsherden in verschiedenen Organen (z. B. Milz, Leber, Herz) außerhalb der Gelenke. Die Erkrankungsursache ist unbekannt. Das S.-S. beginnt in der frühen Kindheit mit wechselnd hohem Fieber, schwer gestörtem allgemeinen Befinden sowie Schmerzen in Muskulatur und Gelenken sowie ausgeprägten Entzündungszeichen im Blut.

S. ist ein krampfartiges Zusammenziehen der Kehlkopfmuskulatur mit Einengung des Bereiches, in dem die Stimme im Kehlkopf entsteht. Er wird häufig psychisch ausgelöst und ist gekennzeichnet durch eine veränderte Stimme sowie besonders bei Kindern durch pfeifende Geräusche beim Einatmen mit Atemnot und "blau werden".

Der S. umfaßt die Gesamtheit der lebensnotwendigen Vorgänge beim Auf-, Um- und Abbau des Organismus bzw. die Gesamtheit der Vorgänge, die sich im Körper beim Austausch von Stoffen zwischen Organismus und Umwelt abspielen. Die Stoffwechsellage gibt die Situation des S.s zu einem bestimmten Zeitpunkt mit all seinen evtl. Besonderheiten wieder.

S. ist die Mehrzahl von Stomatitis.

Unter S. versteht man eine Entzündung der Mundschleimhaut mit Schmerzen, Rötung, Schwellung, evtl. Belägen und Mundgeruch. Die Ursachen können sehr vielfältig sein, z. B.: Infektionen mit Pilzen (Pilzkrankheit), Viren oder Bakterien, Diabetes mellitus, Abwehrschwäche, Vergiftungen, Medikamente, allergische Reaktionen u. a.

S. ist die Behandlung gutartiger oder bösartiger Erkrankungen mit Strahlen zu Heilzwecken. Außer der Bestrahlungen von Krebskranken zählen hierzu auch z. B. Wärme-, Infrarot- und UV-Bestrahlung.

Als S. bezeichnet man eine Gruppe von Bakterien, die eine länglich ovale Form (auch Kugelbakterien genannt) haben und sich in Paaren oder Ketten zusammenlagern. S. sind z. B. Erreger der Angina (mit Fieber und Schwellung der Hals-Lymphknoten) oder des Scharlach.

S.d. oder "Hautdehnungsstreifen" sind parallele, zunächst blaurötliche, später gelblichweiße Streifen besonders an Bauch, Hüften und Brust, die durch Schädigung der elastischen Strukturen der Haut zustande kommt. Sie kommen vor z. B. bei starker Fettleibigkeit, Schwangerschaft (Schwangerschaftsstreifen) oder nach Behandlung mit Corticoiden.

Die Behandlung mit Strom (z. B. Iontophorese) wird hauptsächlich bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt.

S., auch "Kropf" genannt, ist die allgemeine Bezeichnung für eine Vergrößerung der Schilddrüse (s. a. Schilddrüsenerkrankung). Als Ursachen kommen in Betracht: Zu geringe Jodaufnahme über die Nahrung, Störungen in der Funktion der Schilddrüse, gestörte Regulation der Schilddrüse, gesteigerter Bedarf an Schilddrüsenhormon (z. B. in der Schwangerschaft) oder Entzündungen dieses Organs. Die Vergrößerung der Schilddrüse allein läßt keine Aussage zu, ob in dem Organismus zu viel, zu wenig oder normale Werte für Schilddrüsenhormone vorliegen.

S. ist eine Vorrichtung, die der Stabilisierung von Gelenken (z. B. bei Lähmungen) oder Körperteilen dient, z. B. Korsett. Sie besteht aus seitlichen Schienen und Querstreben unterschiedlichster Art und Materialien. Mit S. können aber auch diejenigen Körperteile gemeint sein, die den Körper stützen und ihn in seiner Form halten (v. a. Knochen und Bänder).

S. ist etwas, das nur für das entsprechende Individuum (Mensch) genau so vorhanden und feststellbar ist. Man kann es auch als "für einen Menschen nur ganz persönlich zu empfinden" bezeichnen, z. B. werden Schmerzen von unterschiedlichen Menschen sehr unterschiedlich und somit subjektiv (unterschiedlich) empfunden. Der Gegensatz zu s. ist "objektiv", d. h. ein Merkmal ist genau meßbar und bestimmbar, z. B. die Körpergröße.

Sublimation ist der unmittelbare Übergang eines festen Stoffes in den Gaszustand. Das S. ist der bei der Sublimation sich niederschlagende Stoff. Ein typisches in der Medizin verwendetes S. ist das Desinfektions-Mittel Quecksilber-IIchlorid.

S. bedeutet Stoff, Bestandteil oder Material, aus dem etwas besteht oder hergestellt wird. Mit S. bezeichnet man oft den eigentlich wirkenden Stoff in einem Medikament.

Streng genommen heißt s. "ersetzen". Im medizinischen Sinn wird s. oft verwendet, wenn die geschwächte Funktion eines Organes die ungenügende Produktion eines für den Körper wichtigen Stoffes zur Folge hat. Zur Behandlung eines solchen Zustandes muß deshalb die benötigte Substanz von außen, z. B. in Form von Tabletten, ersetzt (eingenommen), d. h. substituiert werden. Bei Diabetes mellitus fehlt z. B. Insulin, das man spritzen, d. h. ersetzen oder s. muß.

S. bedeutet "unterhalb einer Klappe" (z. B. Herzklappe) gelegen.

S. ist ein Wirkstoff in Arzneimitteln, der zur Muskelerschlaffung führt. Hauptsächlich werden diese Arzneimittel während Narkosen eingesetzt.

Unter S. versteht man das Ausmaß, mit dem ein Mensch dazu neigt, einen Selbstmord zu begehen.

Als Hämoglobin bezeichnet man den eisenhaltigen Farbstoff der roten Blutkörperchen, dessen Funktion die Bindung und der Transport von Sauerstoff darstellt. Unter Einwirkung von Schwefelwasserstoff (chemische Verbindung) wird Hämoglobin irreversibel zu Sulfhämoglobin verändert und somit für den Sauerstofftransport unbrauchbar. Nach Einatmen von Schwefelwasserstoff oder Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Phenacetin oder Sulfonamide) kann es zur S. kommen, d. h. dieser Stoff taucht im Blut auf. Typisch für die Patienten ist eine graue bis schmutzigbräunlicheviolette Hautverfärbung.

S. ist ein Wirkstoff in Arzneimitteln, der entzündungshemmend und blutverdünnend wirkt, sowie außerdem die Harnsäure-Ausscheidung über die Niere fördert.

S. bilden eine Gruppe von Wirkstoffen in Arzneimitteln, die chemisch ähnlich aufgebaut sind und das Wachstum von Bakterien hemmen. S. werden bei Infektionen mit Bakterien z. B. der Haut, der Blase, der Atemwege, der Galle oder des Darmes eingesetzt.

S. ist ein entzündungshemmender Wirkstoff in Arzneimitteln, der zu den nichtsteroidalen Antirheumatika zählt.

Ein Organismus, der sich mit einem Krankheitserreger angesteckt (Infektion) hat und erkrankt ist, kann sich, bevor er mit dieser Erkrankung fertiggeworden bzw. "immun" ist, erneut mit dem gleichen Erreger infizieren. In diesem Fall spricht man von s.

S. oder "Zäpfchen" ist eine bestimmte Einnahmeform eines Arzneimittels zum Einführen in Scheide oder Enddarm (After). Die entsprechenden festen, walzen- oder kegelförmigen Arzneimittel bestehen aus Substanzen, die bei Körpertemperatur schmelzen und dann ihre Wirkstoffe freisetzen.

Steigt die Anzahl der Herzschläge pro Minute in Ruhe über 100 an (normal: 60-80), so spricht man von einer Tachykardie (zu schneller Puls). Jedes Herz besteht aus zwei Herzkammern (Ventrikeln) und zwei Vorhöfen. Normalerweise geht der Anstoß bzw. die Erregung zu einem Herzschlag von einer bestimmten Stelle im rechten Vorhof (Sinusknoten) aus und setzt sich dann auf ganz bestimmte Art und Weise auf das gesamte Herz fort. Leidet ein Patient unter einer Tachykardie, so lassen sich hierbei verschiedene Formen unterscheiden. Bei der s. T. entsteht die Erregung für die zu schnelle Herztätigkeit oberhalb der Herzkammern (Ventrikel), d. h. im Vorhof.

Im allgemeinen versteht man unter S. die feinste Verteilung fester, nicht löslicher Stoffe in einer Flüssigkeit. Manche Medikamente müssen (z. B. als Pulver) erst in eine Flüssigkeit (z. B. Wasser ) gerührt werden ("man stellt eine S. her"), bevor sie eingenommen, d. h. getrunken werden können.

S. sind eine Gruppe von Arzneimitteln, die im Organismus die gleichen Erscheinungen hervorrufen, wie sie durch Erregungen des Sympathikus-Nerv (z. B. durch Adrenalin und Noradrenalin) hervorgerufen werden. Dieser Sympathikus stellt einen Teil des vegetativen Nervensystems dar, das Atmung, Verdauung, Stoffwechsel, Sekretion von Drüsen u. a. beeinflußt und nicht direkt unter der Kontrolle des Willens und des Bewußtseins steht. Die wichtigsten (unter zahlreichen) Wirkungen von S. sind die Erhöhung von Herzschlag und kraft sowie eine Verengung von Blutgefäßen in der Haut. Sie werden z. B. bei zu niedrigem Blutdruck ( Hypotonie) oder zum Abschwellen der Nasenschleimhäute eingesetzt.

S. bedeutet in der Medizin "Anzeichen für eine Erkrankung" oder Merkmal, wie sich eine Erkrankung äußert.

S. ist die Gesamtheit der durch eine Erkrankung entstehenden Anzeichen.

Der Begriff s. bezieht sich auf die Anzeichen (Symptome) einer Erkrankung. So beeinflußt z. B. eine s.e Behandlung nur das Symptom (z. B. Schmerz), nicht jedoch die Ursache.

Bei der Einnahme mehrerer Arzneimittel können sich diese u. U. gegenseitig in ihrer Wirkung unterstützen und verstärken, man spricht in diesem Fall von einer s.en Wirkung.

S. oder "Ohnmacht" ist ein kurzdauernder (Sekunden bis Minuten) Verlust des Bewußtseins infolge verminderter Durchblutung des Gehirns. Die Durchblutungsstörung kann sehr viel verschiedene Ursachen haben, z. B. Herz-Rhythmusstörungen oder Veränderungen von Blutgefäßen, die Blut ins Gehirn transportieren u. a.

Jedes Gelenk ist von einer Gelenkkapsel umgeben. Die innere Schicht der Kapsel (Synovialis) besteht aus zellreichem, gut durchblutetem und schmerzempfindlichem Bindegewebe. Die Entzündung dieser inneren Haut der Gelenkkapsel bezeichnet man als S. Sie tritt häufig z. B. bei Rheuma-Kranken auf.

S. ist ein Begriff, der häufig im Zusammenhang mit Arzneimitteln fällt und bedeutet, daß ein Medikament künstlich hergestellt wird.

S., auch "Lues" oder "harter Schanker" genannt, ist eine der meldepflichtigen Geschlechtskrankheiten. Sie wird durch das Bakterium Treponema pallidum (Bakterien) übertragen. Meist erfolgt die Ansteckung beim Geschlechtsverkehr, nur selten kommt es zur Infektion bei Bluttransfusionen, Verletzungen oder innerhalb des Mutterleibes auf das Kind. Die Erkrankung kann in Stadien eingeteilt werden, wobei man eine Früh- und eine Spätsyphilis unterscheidet. Der typische Verlauf der unbehandelten Erkrankung ist heute sehr selten geworden. Frühsyphilis: 3 bis 4 Wochen nach der Ansteckung entsteht an der Eintrittstelle des Erregers ein Knötchen (Primäraffekt), welches rasch zerfällt und einen Hautdefekt (Ulcus, Geschwür) bildet. Prinzipiell kann der Primäraffekt an jeder Körperstelle auftreten. Ca. 6 Wochen nach Infektion kommt es zum Anschwellen der Lymphknoten in dem entsprechend betroffenen Gebiet. Nach ca. 8 bis 12 Wochen (dauert ca.2 Jahre an) können die unterschiedlichsten Allgemeinerscheinungen auftreten z. B.: Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, allgem. Krankheitsgefühl, Gelenkentzündungen, Hautausschläge u. v. a. m. Die Spätsyphilis beginnt ca. 5 Jahre nach Infektion. Es treten große knotige oder geschwürige Veränderungen der Haut, der Schleimhäute sowie anderer Organe oder des Knochens auf. Die Diagnose erfolgt durch den Erregernachweis in Haut oder Lymphknoten. Außerdem existieren viele Bluttests, mit deren Hilfe sich die Erkrankung schon bald nach Infektion feststellen läßt.

S.ist eine Erkrankung des Rückenmarks mit der Bildung von Höhlen in bestimmten Bereichen des Rückenmarks (graue Substanz). Sie kann sich äußern in Gefühlsstörungen und schlaffen Lähmungen. Die Diagnose kann durch spezielle Röntgenverfahren gestellt werden.

S. bedeutet ein ganzes Organsystem bzw. den gesamten Organismus betreffend.

Ein Arzneimittel hat z. B. eine s.W., wenn es nicht nur an einer bestimmten Stelle, sondern an mehreren Stellen bzw. im ganzen Körper wirkt.

S. ist das Bild, das sich bei einer Szintigraphie ergibt.

Bei einer S. werden Patienten bestimmte (radioaktiv markierte) Substanzen verabreicht, die sich anschließend typisch in den zu untersuchenden Organen (z. B. Schilddrüse) bzw. Geweben (z. B. Knochen) anreichern. Die aus dem Körper austretende Strahlung wird mit geeigneten Geräten registriert. Das sich ergebende Verteilungsmuster der Aktivität (als Bild oder Szintigramm) ist typisch für ein gewisses Organ, bzw. gibt Anhaltspunkte für eine bestimmte Erkrankung. Ein "kalter" Knoten der Schilddrüse speichert z. B. typischerweise die markierte Substanz nicht, ein "heißer" Knoten dagegen besonders stark.

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