Long Covid

Was ist eigentlich Long Covid?


Long-Covid umfasst eine Reihe von verschiedensten Symptomen, welche nach einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung zum Vorschein kommen können.
Dabei ist die Schwere der Erkrankung nicht entscheidend.


Allgemein

Häufige Symptome einer Long-Covid-Erkrankung sind Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Erschöpfung. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es allerdings noch wenig Anhaltspunkte, warum und vor allem in welchem Ausmaß Long Covid bei manchen Betroffenen auftritt, weshalb auch hier noch weiter geforscht werden muss. Anders als die Covid-19-Erkranktenzahl ist die Häufigkeit von Long Covid schwierig zu erfassen.

Da es noch keine einheitliche Definition für Beschwerden nach einer Covid-19-Erkrankung gibt, hat das britischen National Institute for Health and Care Excellence folgende Definition vorgeschlagen:

Man spricht von Long Covid, wenn 4 Wochen nach der Ansteckung immer noch Krankheitsanzeichen auftreten.
Man spricht von Post Covid, wenn 12 Wochen nach der Ansteckung Krankheitsanzeichen oder andere, neue Beschwerden auftreten.25


Verschiedene Faktoren sind dafür verantwortlich, wie stark und vor allem, wie lange die Personen von Long Covid betroffen sind. Mögliche Faktoren sind der anhaltende Virenbefall, chronische Entzündungen, Autoimmunreaktionen und direkte Gewebeschäden durch das Virus.

Auch das Risiko für Long Covid kann begünstigt werden. Diese sind unter anderem Übergewicht, Vorerkrankungen oder der schwere Verlauf einer akuten Covid-19-Erkrankung. Außerdem konnte festgestellt werden, dass Frauen häufiger als Männer und ältere häufiger als junge Menschen erkranken.

Eher selten kann Long Covid auch bei symptomlosen Infektionen auftreten. Das sogenannte „Pädiatrische Inflammatorische Multiorgan-Syndrom“ (PIMS) ist eine heftige allgemeine Entzündungsreaktion, welche ein paar Wochen nach der Infektion auftritt. Es betrifft vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Die Betroffenen klagen von hohem Fieber, Hautausschlag und Entzündungen von Organen.26


Wesentliche Beschwerden

Die fehlende Belastbarkeit ist eine der häufigsten Beschwerden, wenn es um das Thema Long Covid geht. Dabei stellt sich jedoch die Frage, um welche Art von fehlender Belastbarkeit es sich handelt und ob sich die Symptomatik bei körperlicher oder mentaler Aktivität verbessert oder verschlechtert.28

Als Fatigue wird eine ausgeprägte Erschöpfung mit einer ausgeprägten Leistungsschwäche bezeichnet.29 Es ist den Betroffenen nicht möglich, sich vollends zu konzentrieren und auch durch ausreichend Ruhe und Schlaf kommt es zu keiner Besserung. Weiter ist die Rede von Antriebslosigkeit und Gedächtnisstörungen, die die Erkrankten im Alltag stark beeinträchtigen. Wodurch diese Beschwerden ausgelöst werden ist nicht bekannt, nichtsdestotrotz klingt das Fatigue-Syndrom mit der Zeit weitestgehend ab.30

Immer mehr Betroffene klagen nach ihrer Erkrankung über Brustschmerzen, Herzrasen oder Herzstolpern, was von einem Arzt untersucht werden sollte, um sicherzugehen, dass es sich nicht um eine ernsthafte Herzerkrankung handelt. Laut einer US-Studie mit ehemaligen Militärangehörigen, deren Covid-Infektion ein Jahr zurück lag, wurde festgestellt, dass Covid-19-Patienten nach einem Jahr ein um 72 % höheres Risiko für eine Herzinsuffizienz hatten als Kontrollpersonen ohne Infektion.31 
Anzeichen: Kurzatmigkeit, Brustenge, bzw. Brustschmerzen, unregelmäßiges Herzschlagen32

Einige Menschen, bei denen sich Long Covid Symptome entwickelt haben, spüren Atemnot und Kurzatmigkeit.
Mögliche Beschwerden sind unter anderem eine Sauerstoffsättigung unter 92 %; bläuliche Lippen oder Gesicht; plötzlich beginnende Kurzatmigkeit, die beim Liegen oder Anstrengung zunimmt – begleitet von Müdigkeit oder Knöchelschwellung.33  

Beschwerden:
Starke Brustschmerzen; Übelkeit; Kurzatmigkeit und/oder Schwitzen; Anhaltende, auch wellenförmige Schmerzen; Zunahme der Häufigkeit; plötzliche Brustschmerzen, vor allem bei Kurzatmigkeit, die länger als 5 min dauert; Neuer Brustschmerz, der sich in 15 min nicht löst – ansonsten 112 wählen!

Bei Anomalitäten rund um unser Herz ist es wichtig schnell zu handeln, weshalb sobald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden sollte, wenn Unregelmäßigkeiten festgestellt werden. Daraufhin werden Mithilfe von Basisuntersuchungen, wie einem EKG oder Blutwerten festgestellt, ob weitere Untersuchungen nötig sind.27

Nach einer überstandenen Covid-Erkrankung kann es in den ersten Monaten zu temporärem Haarverlust kommen. Im Normalfall befinden sich etwa 80 % der Haare in der Wachstumsphase34. Nach einer Infektionskrankheit oder auch bei übermäßigem Stress kann es jedoch dazu kommen, dass die Haarwurzeln in den Ruhezustand wechseln und ihren Stoffwechsel herunterfahren. Nach einigen Monaten sollten sich die Haarfollikel wieder erholt haben und die Haare wachsen wieder wie gewohnt35. Parallel wird empfohlen, Nahrungsergänzungsmittel36, wie Zink, Selen, Vitamin A-E und Biotin zu sich zu nehmen, um den Vitamin- und Mineralstoffhaushalt aufrecht zu erhalten und das Haarwachstum zu unterstützen37.

Schlafstörungen gehören außerdem zu den wichtigsten Gesundheitsproblemen, die mit Long/Post Covid einhergehen. Gestörter Schlaf beeinträchtigt nicht nur die Tagesbelastbarkeit, sondern kann auch Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen negativ beeinflussen. Die Zeit unmittelbar nach dem Lockdown im Jahr 2020 zeigte einen Anstieg der Verschreibungen von Schlafmedikamenten um etwa 15% in den USA. Sollten die Schlafprobleme über einen längeren Zeitraum anhalten, sollte das Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin aufgesucht werden.38

Kognitive Beeinträchtigungen, auch als "brain fog" bezeichnet, betreffen Fähigkeiten wie Planung, Konzentration, Gedächtnis und Sprache. Betroffene bemerken, dass ihre Fähigkeit zur Tagesplanung nachlässt, die Konzentration schwindet, Gedächtnisleistungen abnehmen und sie Schwierigkeiten haben, bestimmte Wörter zu finden. Die Ursachen dieser Beeinträchtigungen könnten mit Auswirkungen auf das Gehirn im Rahmen von COVID-19 zusammenhängen. Untersuchungen mittels Magnetresonanztomografie (MRT) und Positronenemissionstomografie (PET) deuten auf Veränderungen im Gehirn und im Stoffwechsel hin. Meist verbessern sich Denk- und Konzentrationsfähigkeiten  innerhalb von Wochen oder Monaten, es gibt jedoch Fälle, in denen diese Beeinträchtigungen über längere Zeiträume bestehen bleiben. Hier ist es sinnvoll, ärztliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.38


Behandlung: Was tun?


Wer nach einer COVID-Infektion Long Covid Symptome vermutet, sollte sich zunächst an seinen Hausarzt wenden, um bei verschiedenen Untersuchungen den körperlichen und mentalen Zustand zu überprüfen39. Anhaltende Veränderungen, wie zum Beispiel der Lunge, sind selten. Auch nach einer Lungenentzündung durch SARS-CoV-2 bilden sich die meisten Veränderungen vollständig zurück.38 
Die Ergebnisse zeigen den weiteren Verlauf des Vorgehens. Möglich ist, dass die Beschwerden nach einigen Wochen wieder abklingen und dem Patienten einzig Geduld fordern. Sollte dies nicht der Fall sein, wird der Patient an eine entsprechende Fachärztin oder Facharzt überwiesen.39

Einige Einrichtungen bieten spezielle Long-Covid/Post-Covid Ambulanzen an, die überwiegend in Universitätskliniken und ambulanten Versorgungszentren stattfinden. Neben den Kliniken gibt es außerdem eine Reihe von niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen, die Betroffene aufgrund ihrer Symptome behandeln.40

Ambulanzen in Deutschland

Augsburg – Interdisziplinär: Interdisziplinäres Sozialpädiatrisches Zentrum Augsburg der Kinder- und Jugendklinik, KJF Klinik Josefinum

Augsburg – Interdisziplinär: Universitätsklinikum Augsburg

Berlin – Neurologie: Charité Universitätsmedizin Berlin

Bielefeld – Interdisziplinär: Evangelisches Klinikum Bethel

Bochum – Interdisziplinär: Katholisches Klinikum Bochum

Dresden – Interdisziplinär: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

Essen – Interdisziplinär: Universitätsklinikum Essen

Hannover – Interdisziplinär: Medizinische Hochschule Hannover (kinderlunge@mh-hannover.de)

Jena – Interdisziplinär: Universitätsklinkum Jena

Kassel – Interdisziplinär (bis 18 Jahren): Klinikum Kassel

Lübeck – Interdisziplinär: Universitätskinderklinik Lübeck

Memmingen – Interdisziplinär: Klinikum Memmingen

München – Fatigue (ME/CFS) (bis 18 Jahren): Kinderpoliklinik des Klinikums rechts der Isar (MRI) der Technischen Universität München (TUM)

München – Interdisziplinär: Ludwig-Maximilian-Universität München Passau – Interdisziplinär: Kinderklinik Dritter Orden

Regensburg – Interdisziplinär: KUNO-Klinik St. Hedwig der Universität Regensburg

Wesel – Interdisziplinär: Marien Hospital Wesel3

Aachen – Neurologie: Uniklinik RWTH Aachen

Augsburg – Interdisziplinär: Universitätsklinikum Augsburg

Augsburg/Aichach – Psychiatrie, Psychotherapie: Bezirkskliniken Schwaben

Bad Ems – Pneumologie: Hufeland-Klinik

Berlin – Schmerz- und Palliativmedizin: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Fatigue (ME/CFS): Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Kardiologie: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Kardiologie: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Berlin – Neurologie: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Neuroimmunologie: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
Berlin – Physikalische Medizin: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Psychosomatik: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Intensivstationäre Nachsorge: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Pneumologie: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Berlin – Neuropsychologie: Alexianer St. Hedwig Krankenhaus
Berlin – Interdisziplinär: BG-Klinik

Bielefeld – Physiotherapie: Klinikum Bielefeld

Bochum – Neurologie: St. Josef-Hospital – Klinikum der Ruhr-Universität Bochum (corona.neuro@klinikum-bochum.de)

Bochum – Interdisziplinär: BG-Klinik

Bonn – Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie: Universitätsklinikum Bonn 
Bonn – Psychiatrie, Psychotherapie, Neurologie: MEINE.Klinik (privatärztlich)

Bremen – Interdisziplinär: BG-Klinik

Chemnitz – Infektiologie: Klinikum Chemnitz

Detmold/Lemgo – Interdisziplinär: Klinikum Lippe

Donaustauf – Interdisziplinär: Klinik Donaustauf

Dresden – Pneumologie: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

Duisburg – Interdisziplinär: BG-Klinik

Düsseldorf – Infektiologie: Universitätsklinikum Düsseldorf

Emden – Interdisziplinär: Klinikum Emden

Essen – Interdisziplinär: Universitätsklinikum Essen
Essen – Pneumologie: Universitätsmedizin Essen Ruhrlandklinik 3

Frankfurt – Infektiologie: Universitätsklinikum Frankfurt
Frankfurt– Interdisziplinär: BG-Klinik

Freiburg – Infektiologie: Universitätsklinikum Freiburg

Gelsenkirchen – Neurologie, Psychotherapie, Kardiologie: Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

Gera – Neurologie, Psychotherapie/Psychiatrie: Wald-Klinikum Gera

Gerolzhofen – Klinik am Steigerwald (privatärztlich)

Gießen/Marburg – Interdisziplinär: Universitätsklinikum Gießen Marburg

Göppingen – Pneumologie: Klinik am Eichert Göttingen – Psychiatrie: Asklepios Klinik

Greifswald – Interdisziplinär: Universitätsmedizin Greifswald

Halle – Interdisziplinär: BG-Klinik

Hamburg – Pneumologie: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Hamburg – Neurologie, Psychatrie: Asklepios Klinik Nord – Heidberg
Hamburg – Interdisziplinär: BG-Klinik 47.

Hannover – Pneumologie: Medizinische Hochschule Hannover 4
Hannover – Rehabilitationsmedizin: Medizinische Hochschule Hannover
Hannover – Pneumologie: KRH Klinikum Siloah

Heidelberg – Gastroenterologie, Infektiologie: Universitätsklinikum Heidelberg
Heidelberg – Psychosomatik: Universitätsklinikum Heidelberg
Heidelberg – Psychiatrie: Universitätsklinikum Heidelberg

Homburg – Pneumologie, Allergologie: Universitätsklinikum des Saarlandes 

Immenhausen – Pneumologie: Lungenfachklinik Immenhausen

Jena – Interdisziplinär: Universitätsklinkum Jena
Jena – Neurologie: Universitätsklinkum Jena
Jena – Kardiologie: Universitätsklinkum Jena
Jena – Physiotherapie: Universitätsklinkum Jena
Jena – Psychiatrie/Psychotherapie: Universitätsklinikum Jena

Karlsbad – Neuropsychologie (ggf. Neurologie): SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach

Koblenz – Interdisziplinär: Ambulantes Corona-Kompetenz-Zentrum Koblenz

Köln – Infektiologie: Uniklinik Köln 63. Köln – Psychiatrie: Uniklinik Köln
Köln – Psychosomatik: LVR-Klinik Köln 65. Köln – Psychosomatik: APP Köln

Krefeld – Pneumologie: Helios Klinikum Krefeld

Leipzig – Kardiologie, Pneumologie (ggf. Neurologie, Psychiatrie/Psychosomatik): Universitätsklinikum Leipzig

Ludwigshafen – Interdisziplinär: BG-Klinik

Mannheim – Neuropsychologie: Zentralinstitut für seelische Gesundheit
Mannheim – Ergotherapie: Zentralinstitut für seelische Gesundheit

Marburg – Pneumologie: Universitätsklinikum Marburg

Marl – Pneumologie: Klinikum Vest

Mühldorf am Inn – Pneumologie: Innklinikum Mühldorf

München – Interdisziplinär: LMU Klinikum 75. München – Neuropsychologie: Max-Planck-Institut für Psychiatrie
München – Neuropsychatrie: kbo-Inn-Salzach-Klinikum Region München

Murnau – Interdisziplinär: BG-Klinik

Neuruppin – Pneumologie, Neurologie: Ruppiner Kliniken

Offenbach – Pneumologie: Sana Klinikum Offenbach

Recklinghausen – Kardiologie, Gastroenterologie, Endokrinologie: Klinikum Vest

Rodewisch – Psychiatrie, Psychotherapie, Neurologie: Sächsisches Krankenhaus Rodewisch

Rosdorf – Psychiatrie: Asklepios Klinik (privatärztlich)

Schkeuditz – Psychiatrie, Psychotherapie: Sächsisches Krankenhaus Altscherbitz

Schönau am Königssee – Pneumologie, Psychosomatik: Schön Klinik Berchtesgadener Land 

Solingen – Pneumologie, Kardiologie: Krankenhaus Bethanien

Tübingen – Infektiologie (ggf. Psychosomatik): Universitätsklinikum Tübingen
Tübingen – Interdisziplinär: BG-Klinik

Wasserburg am Inn – Neurologie: kbo-Isar-Amper-Klinikum (Tagesklinik)

Weimar – Pneumologie (ggf. Neurologie, Kardiologie): Weimarer MVZ der Zentralklinik Bad Berka

Wiesbaden – Gastroenterologie, Infektiologie: St. Josefs-Hospital Wiesbaden
Wiesbaden – Interdisziplinär: DKD Helios Klinik Wiesbaden

Wuppertal – Pneumologie: Petrus-Krankenhaus

Würzburg – Infektiologie: Universitätsklinikum Würzburg3

Empfehlungen zur Unterstützung einer selbstständigen Rehabilitation nach COVID-19-bedingter Erkrankung:

Neben den Covid Sprechstunden und Ambulanzen hat die Weltgesundheitsorganisation in einer Broschüre wichtige und hilfreiche Tipps und Anleitungen zu Übungen und anderen Maßnahmen für Betroffene zusammengestellt. Die Broschüre behandelt Themen wie der Umgang mit Atemnot, kräftesparendes Verhalten und der Umgang mit andauernder Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und der Umgang mit Schmerzen.41

Tipps und Anleitungen


Therapie

Momentan gibt es noch keine einheitliche Behandlung für Long-Covid-Erkrankte, da die Symptome sich stark unterscheiden. Daher muss die Therapie den jeweiligen Symptomen angepasst werden.
Des Weiteren steht fest, dass durch eine akute Covid-19-Erkrankung bestehende Vorerkrankungen verschlimmert werden können.42

Neben dem Arztbesuch ist es jedoch auch möglich, selbst dazu beizutragen, seine Gesundheit zu fördern und zu verbessern. Bei Beschwerden, wie schneller Erschöpfung, ist es wichtig, seine Ressourcen richtig einzuteilen und sich seine Kräfte einzusparen. Das sogenannte „3-P-Prinzip“ heißt: Pacing, Planen und Priorisieren.

Pacing wird auch bei anderen Erkrankungen wie dem Chronischen Fatigue-Syndrom eingesetzt. Die eigenen Kräfte sollen geschont und richtig eingesetzt werden, ohne dem Betroffenen zu viel Kraft zu rauben. Dabei ist es wichtig, ausreichend auf seinen Körper zu hören. Neben dem Pacing ist es außerdem hilfreich, seine Tätigkeiten ausreichend zu planen, um sich gegebenenfalls nicht zu überfordern. So können auch Pausen in die Planung miteingefügt werden. Als letzten Schritt soll priorisiert werden, was wirklich wichtig ist.43

 

 

Studien zu Long Covid

Nachdem die Covid-19 Erkrankung mit anschließendem Long-/Post Covid erst seit wenigen Jahren besteht, ist es noch nicht möglich diese vollständig einschätzen zu können. Es wurde jedoch erkannt, dass sich viele gesundheitliche Probleme im Zeitraum von einigen Wochen bis Monaten bessern und meist keine bleibenden Schäden zurückbleiben.44

Eine Studie aus Großbritannien untersuchte Patienten, die nach ihrer Erkrankung weiterhin Symptome verspüren.

20 % der Patienten berichteten auch vier Wochen nach ihrer Infektion über protrahierte Symptome.
Selbst nach einem halben Jahr sind 10 % noch nicht vollständig symptomfrei.
Am häufigsten genannt wurde die chronische Fatigue, also die chronische Müdigkeit/ Erschöpftheit, die bei auch Wochen nach der Infektion auftreten kann46.

Um einen Überblick über die die Häufigkeit von Long-Covid-Erkrankungen aufzuzeigen, wurde eine Long Covid Metaanalyse mit 47910 Teilnehmern erstellt, die folgendes Ergebnis liefert: nach einer SARS-CoV-2-Infektion kommt es bei 80 % der Studienteilnehmer zu mindestens einem Langzeitsymptom. Die drei häufigsten Long-Covid-Symptome waren Fatigue (58 %), Kopfschmerzen (44 %) und Aufmerksamkeitsdefizite (27 %). Weitere Symptome: Haarausfall (25 %), Luftnot (24 %), Geschmacksverlust (23 %) und Verlust des Geruchssinns (21 %).47

Das Land Baden-Württemberg veröffentlichte eine Studie zu Long- und Post-Covid, in welcher 12.000 Personen im Alter von 18-65, die an Covid-19 erkrankt waren, teilnahmen.

Es wurde festgestellt, dass circa ein Viertel der Infizierten nach einer Corona Infektion nicht nur unter einer Beeinträchtigung der Gesundheit leiden, sondern auch die Arbeitsfähigkeit sinkt.
Gerade jüngere Personen, die zunächst nur leichte Covid-Infektionen aufwiesen, leiden häufig unter Long Covid Symptomen.
Die genannten Merkmale waren wie auch bei den anderen Studien vor allem chronische Müdigkeit/Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisstörungen.
Auch weitere Symptome wie Atembeschwerden und Kurzatmigkeit, veränderter Geruchssinn, Ängste und depressive Symptome wurden innerhalb 6-12 Monate nach akuter Covid-19 Infektion genannt.50

Die oben genannten Symptome wie Fatigue, Kurzatmigkeit und Unwohlsein wurden auch von einer irischen Long Covid Arbeitsgruppe aufgezeigt. Selbst nach 75 Tagen zwischen Diagnose und Nachuntersuchung waren über 60 % der Studienteilnehmer nicht wieder vollständig gesund48.

Laut einer Studie aus Bangladesch zeigten insgesamt 30 % der Patienten mindestens ein Symptom nach Covid-19, während 16 % von mehreren Symptomen betroffen waren. Während die chronische Erschöpfung mit fast 40 % das häufigste Merkmal einer Long-Covid-Erkrankung darstellt, wurden außerdem noch andere Symptome wie anhaltender Husten (8,5 %), Atemnot nach Belastung (7 %), Kopfschmerzen (3,4 %), Schwindel (2,3 %) und schlafbezogene Störungen (5,9 %) ermittelt49.

Konzentrationsschwäche und COVID-19

Probleme mit Konzentration und Aufmerksamkeit wurden auch als Langzeitfolge im Zusammenhang mit Long COVID nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 beschrieben. Wenn die Schwierigkeiten mit der Konzentration also nach einer Corona-Infektion auftreten, kann es sinnvoll sein, dies auch hinsichtlich Long COVID abzuklären. Die Hausarztpraxis oder Zentren für Long COVID-Betroffene können dann eine erste Anlaufstelle sein.

Weitere Informationen zum Thema Konzentration und Gedächtnis?

Hier geht's zum Gedächtnisratgeber

 

Wie stehen Schmerzmittel im Zusammenhang mit einer Covid-19 Impfung?

Hier geht's zum Schmerzratgeber

 





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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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