Lexikon der ­Fachbegriffe

L. heißt wörtlich übersetzt "straucheln" und bedeutet "schwankend, unsicher, unbeständig".

L. sind Antibiotika (Antibiotikum) der Penicillin- und Cephalosporin-Gruppe. Sie besitzen als zentrale chemische Struktur einen sog. "Beta-Laktamring".

L. bezeichnet die Produktion von Milch in den weiblichen Brustdrüsen nach beendeter Geburt.

L. ist die Bezeichnung für eine Kehlkopfentzündung. Sie äußert sich in Heiserkeit, Trockenheitsgefühl und schmerzhaftem Reizhusten.

Minimalinvasive Verfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeit. Lasek steht für „Laser-Assisted Subepithelial Keratectomy“. Mit Hilfe eines Lasers wird die Oberfläche der Augenhornhaut korrigiert. Bei der Lasik erfolgt der Eingriff nicht direkt an der Oberfläche der Hornhaut sondern an einer darunterliegenden Schicht.

L. bedeutet "verborgen, versteckt, gebunden, ohne Symptome verlaufend". Der Begriff wird häufig bei Erkrankungen verwendet , die zwar vorhanden sind, aber keinerlei Beschwerden verursachen.

L. kommt aus dem Griechischen (Lathyros sativus) und heißt "Kichererbse". L. ist eine chronisch spastische Lähmung (Spastizität), die durch den Samen der Lathyruspflanze ausgelöst wird.

L. sind Abführmittel, also Mittel zur Förderung und Erleichterung der Darmentleerung.

Mit LDL-Fraktion sind "Low Density Lipoproteins" gemeint, also Verbindungen aus Fetten und Eiweiß. Sie dienen im wesentlichen dem Transport v. a. von Cholesterin im Blut. Eine Erhöhung findet man im Rahmen einer Hyperlipoproteinämie.

Die Leberfunktion wird durch eine Vielzahl von Eiweißen, sog. Enzymen, gewährleistet, z. B. Transaminasen (AST, ALT), Dehydrogenasen (GLDH, LDH), alkalische Phosphatase (AP), Transferasen (gamma-GT) u. v. a. m. Die Bestimmung der L. im Blut dient dazu, verschiedene Erkrankungen (v. a. der Leber) zu erkennen, oder den Erfolg einer Behandlung zu überprüfen.

L. ist der Oberbegriff für hochspezialisierte Leberzellen, die die eigentliche Leberfunktion gewährleisten.

L. ist das Absterben von Leberzellen meist durch starke Gifte (z. B. Alkohol, Knollenblätterpilz) (s. a. Leberzirrhose).

Eine Zirrhose ist die Umwandlung von Organ- Gewebe, wobei die normalen Strukturen eines Organs aufgehoben werden und eine Verhärtung entsteht (ähnlich einer Hautnarbe). Die L. ist eine chronische Lebererkrankung. Zunächst kommt es zum Absterben von Leberzellen (Leberzellnekrose) und danach zu einer Schrumpfung des gesamten Organs. Die L. kann zahlreiche Ursachen haben, z. B. langanhaltender Alkoholkonsum, Leberinfektionen (Hepatitis) oder Stoffwechsel- Störungen. Merkmale sind u. a. Müdigkeit, Übelkeit, Verstopfung und Druck unter dem rechten Rippenbogen. Im fortgeschrittenen Stadium können sich Krampfadern in der Speiseröhre bilden, die häufig zu lebensbedrohlichen oder auch tödlich verlaufenden Blutungen führen.

L. ist ein charakteristisches und hervorstechendes Merkmal oder Zeichen, das für eine bestimmte Erkrankung kennzeichnend ist.

L.-N.-S., oder auch "Hyperurikämiesyndrom", ist eine erbliche Störung des Harnsäure Stoffwechsels, wobei ein bestimmtes Eiweiß fehlt. Es kommt zu Lähmungen, Schwachsinn und Selbstverstümmelung, gelegentlich auch Auftreten von Blut im Urin, Harnsteinbildung und Gelenkentzündungen.

Allgemein versteht man unter einer L. die maligne Entartung und Reifungsstörung weißer Blutzellen (s. a. Blutbildungsstörung). Es kommt meist zu einer starken Vermehrung von unreifen weißen Blutzellen, die die normalen weißen Blutzellen nach und nach verdrängen. Folge sind Blutarmut (Anämie), Blutungen, Infektionen und Störungen der Organfunktionen. Die Ursache der Erkrankung ist, wie bei den meisten Krebserkrankungen, unbekannt. Von einer lymphatische L. spricht man, wenn v. a. unreife Lymphozyten auftreten, eine myeloische L. bezeichnet das vermehrte Auftreten unreifer Myelozyten oder Granulozyten.

L. ist die Abnahme der Anzahl der weißen Blutkörperchen unter den Normalbereich (weniger als 5000/ml). Bei extremer Abnahme spricht man von Agranulozytose.

L. ist die Vermehrung der weißen Blutkörperchen über den Normalbereich (mehr als 9000/ml). Sie kommt v. a. bei Infektionen und Leukämie vor.

Unter L. versteht man den Geschlechtstrieb, geschlechtliches Bedürfnis oder sexuelle Erlebnisfähigkeit. Die L. kann durch manche Arzneimittel verstärkt oder vermindert werden.

Andere Bezeichnungen sind: Katarakt oder grauer Star. Sie besteht in einer Trübung der Augenlinse, wodurch es zu einer Verminderung bzw. zum Verlust der Sehfähigkeit kommt.

L. sind Arzneimittel, die einen zu hohen Blutfettspiegel absenken, d. h. sie senken Triglyceride und/oder Cholesterin. Zu ihnen gehören Fibrate, HMG-CoA-ReduktaseHemmer, Abkömmlinge der Nicotinsäure, Colestyramin u. v. a. m.

L. ist eine Infektion durch das Bakterium (Bakterien) Listeria monocytogenes. Häufig sind davon Tiere befallen, selten kommt es zu einer Übertragung auf den Menschen. Die Infektion verläuft bei Erwachsenen oft ohne Erkrankungszeichen ab, bei stärkerer Ausprägung kann es zu Grippeähnlichen Symptomen kommen. Sehr gefährlich ist der Übertritt der Bakterien auf das ungeborene Kind, v. a. in den letzten Schwangerschaftswochen. Dies führt oft zu Tot- oder Frühgeburten. Bei überlebenden Kindern treten häufig Spätschäden auf (geistige Entwicklungsstörungen).

L. ist ein chemisches Element (Abk.: Li). In der Therapie finden L. (-Salze) Anwendung bei bestimmten Formen von Depressionen (depressiv).

L. enthalten Salze des Elements Lithium. Sie werden zur Behandlung von manisch depressiven Erkrankungen (bestimmte Formen von Depressionen) eingesetzt.

Bei der Behandlung mit Lithiumpräparaten muß man bedenken, daß zu hohe Lithiumspiegel im Blut giftig sind. Eine Vergiftung äußert sich v. a. in Erbrechen, Zittern und Krampfanfällen

L. bedeutet "örtlich".

L. sind Mittel zur örtlichen Betäubung, die örtlich eng begrenzt den Schmerz ausschalten. L. werden in die Nähe des Nervs gespritzt und verhindern die Weiterleitung von Schmerzreizen ans Gehirn.

L. ist eine Geschlechtskrankheit und wird auch als Syphilis bezeichnet.

Die L. (Trachea) ist der oberste Abschnitt der Atemwege. Die L. teilt sich in die beiden Stamm- Bronchien auf. Sie besteht aus Knorpel und Muskulatur und ist relativ stabil.

L., auch "Hexenschuß" genannt, sind Beschwerden, die durch eine Reizung des Rückenmarks ausgelöst werden. Es entstehen plötzlich auftretende, intensive Schmerzen im Lendenbereich, die auch in den Rücken ausstrahlen können. Häufige Ursache ist ein Bandscheibenvorfall. Ist der Ischias-Nerv betroffen, spricht man von Ischialgie oder unrichtig von Ischias.

L., auch Alveolen oder Alveoli pulmonalis genannt, sind kleine Ausstülpungen an den Endverästelungen der Luftwege. An ihnen erfolgt der Gasaustausch mit dem Blut, d. h. das Blut nimmt Sauerstoff auf und gibt gleichzeitig Kohlendioxid nach außen ab.

Eine L. oder "Pneumonie" ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Sie wird meistens durch Bakterien ausgelöst und äußert sich in Schüttelfrost, hohem Fieber, beschleunigtem Puls, flacher Atmung und starkem Hustenreiz.

L. ist ein Umbau des Lungengewebes in Bindegewebe mit anschließender Vernarbung und tritt meist als Endpunkt einer chronisch entzündlichen Lungenerkrankung auf. Am Ende steht zu wenig funktionstüchtiges Lungengewebe für den Sauerstoffaustausch zur Verfügung. Sie äußert sich in Atemstörungen, Atemnot, geringem Sauerstoffgehalt des Blutes, Husten, Fieber und Blaufärbung (Zyanose) v. a. der Schleimhäute und Haut.

Eine im Röntgenbild erkennbare Verdichtung, die durch Eindringen von Flüssigkeit oder Zellen in das Lungengewebe entstanden ist, nennt man L.. Sie kann u. a. durch Pilzinfektionen (Pilzkrankheit) oder Medikamente ausgelöst werden.

L. ist eine Flüssigkeitsansammlung im Lungengewebe. Durch Veränderung der Gewebestrukturen kann Flüssigkeit aus dem Blut in die Lunge übertreten. Ein L. wird häufig ausgelöst durch einen Druckanstieg in den Lungenvenen infolge einer Herzschwäche, bei Nierenversagen (Niereninsuffizienz) oder länger anhaltenden Hungerzuständen. Es äußert sich in zunehmender Atemnot, Blaufärbung (Zyanose), rasselnder Atmung und schaumigem Auswurf.

L.H. ist eine bestimmte Form der chronischen Leberentzündung (s. a. Hepatitis) mit besonders schwerem Verlauf. Krankheitszeichen sind Hautausschläge, Gelenkschmerzen, Fieber (ähnlich wie beim systemischen Lupus erythematodes) und fortschreitende Leberzirrhose.

L.e., abgekürzt "SLE" ist eine Autoimmunerkrankung, deren genaue Ursache unbekannt ist. Man vermutet, daß eine erbliche Veranlagung sowie äußere und innere Faktoren, wie z. B. Sonnenlicht oder Hormone, die Erkrankung auslösen können. Ursache können aber auch manche Medikamente sein. L. kann sich auf sehr unterschiedliche Weise äußern, z. B. in Gelenkentzündungen, Hautveränderungen (typisches "Schmetterlings- Erythem"), Blutbildveränderungen, Nierenentzündung, Bauchfellentzündung, Herzmuskelentzündung sowie neurologischen und psychischen Veränderungen. Die Erkrankung verläuft meist chronisch, in seltenen Fällen nimmt sie einen akuten (tödlichen) Verlauf.

Andere Bezeichnungen sind: "Syndrom der verbrühten Haut" und Epidermolysis acuta toxica. Es kommt zur Ablösung der Schleim-häute und der oberen Hautschicht, ähnlich wie bei Verbrennungen. L.-S. wird durch eine Medikamentenunverträglichkeit ausgelöst (z. B. Sulfonamide) und tritt meist bei Erwachsenen auf, selten bei Kindern.

L.-B. auch LymeDisease, Erythema migrans-Krankheit oder "Wanderröte" ist eine Erkrankung, die durch das Bakterium (Bakterien) Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Die Übertragung erfolgt durch einen Zeckenbiß. Sie äußert sich zunächst in allgemeinen Befindensstörungen (Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen). Meist tritt an der Einstichstelle eine Hautrötung auf, die sich kreisförmig ausbreitet ("Wanderröte"). Als Spätfolgen der Infektion können rheumatische ( Rheuma) Erkrankungen (sog. LymeArthritis), Herzmuskelentzündung und Nervenschäden auftreten.

Lymphknoten sind etwa linsen- bis bohnen große Organe, die für die Aufnahme und Filterung der Lymphe zuständig sind und die auch bei der Immunabwehr eine große Rolle spielen. Eine Lymphknotenschwellung (andere Bez.: Lymphom) tritt meist infolge von Infektionen auf und ist ein Zeichen für die gesteigerte Immunabwehr. Bösartige (maligne) Lymphknotenvergrößerungen treten bei bestimmten Krebserkrankungen auf.

L. sind weiße Blutkörperchen, die für die Abwehr verantwortlich sind (s. a. Blutbild).

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