Hexenschuss

Wenn es plötzlich in den Rücken „schießt“


Bei einem Hexenschuss (Lumbago, Lumbalgie) kommt es zu plötzlich auftretenden, sehr heftigen und stechenden Rückenschmerzen, meist im Bereich der Lendenwirbelsäule. Was in den Rücken „schießt“, so dass Betroffene sich kaum mehr rühren können, welche Maßnahmen die Beschwerden lindern können und wann ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden sollte, verrät unser Artikel.


Symptome – Schmerzen wie aus heiterem Himmel

Bei einem Hexenschuss fühlt sich der Rücken wie blockiert an. Häufig kommt es nach einer abrupten oder ungewohnten Bewegung zu einem akuten, bohrenden oder stechenden Schmerz, meist einseitig im unteren Rücken zwischen Gesäß und Rippenbogen. Weil die Schmerzen sehr stark sind, können sich die Betroffenen nicht aufrichten und kaum bewegen. Automatisch wird eine gebückte Schonhaltung eingenommen.

Die Schmerzen können sich vom unteren Rücken aus über das Gesäß bis in die Beine erstrecken. Strahlen sie ins Bein aus, ist vermutlich auch der Ischiasnerv beteiligt, man spricht dann von einer „Lumboischialgie“. Außerdem können Missempfindungen wie Kribbeln oder „Ameisenlaufen“ auftreten. Die Schonhaltung führt oft zu weiteren Muskelverspannungen und Schmerzen.



Schon gewusst?


Der Begriff „Hexenschuss“ stammt aus dem mittelalterlichen Volksmund. Damals hatte man noch keine wissenschaftliche Erklärung für den akuten Schmerz, der die Menschen so schlagartig ereilte. Die Betroffenen konnten sich plötzlich kaum bewegen und nahmen an, die Schmerzen müssten von einem übernatürlichen Wesen und seinem dunklen Zauber, genauer gesagt vom „Pfeil der Hexe“, verursacht worden sein.

Auch wenn ein Hexenschuss bedrohlich wirkt: Abgesehen davon, dass die Geplagten vorübergehend außer Gefecht gesetzt sind, gibt es im Allgemeinen keine weiteren Beeinträchtigungen. In der Regel sind die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder vorbei. Vorsicht ist geboten, wenn die Schmerzen ins Bein ausstrahlen und Symptome wie Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle oder Blasen- und Darmentleerungsstörungen hinzukommen – dann ist möglicherweise ein Bandscheibenvorfall beteiligt, der dringend in ärztliche Hände gehört.

Statistisch gesehen hat fast jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben einen Hexenschuss. Dabei sind meist Personen zwischen 30 und 50 Jahren betroffen, in höherem Lebensalter tritt ein Hexenschuss eher selten auf.

  


Behandlung – Was hilft bei einem Hexenschuss?

Häufig ist kein eindeutiger Auslöser des Hexenschusses erkennbar, daher stehen die Linderung der Schmerzen und die Lockerung der Muskulatur im Vordergrund.


Hausmittel bei einem Hexenschuss

Stufenbettlagerung

Eine hilfreiche Maßnahme bei einem Hexenschuss ist die Stufenbettlagerung zur Entlastung. Dabei legt sich die betroffene Person mehrmals täglich für etwa 20 bis 30 Minuten mit rechtwinklig gebeugten Beinen in Rückenlage auf eine ebene Unterlage. Die Unterschenkel ruhen auf einem Stuhl oder Polster. So werden die Nerven, Muskeln und Wirbelgelenke der Lendenwirbelsäule entlastet und die Schmerzen gelindert.

Eine Frau mit Senfpflastern auf dem Rücken

Vielen Betroffenen tut Wärme gut, zum Beispiel durch Heizkissen, Wärmflaschen, Wärmekissen, Wärmepflaster, Rotlichtbestrahlung oder Fango zum Erwärmen in der Mikrowelle oder im Backofen. Die Wärme entspannt und lockert die Rückenmuskulatur und trägt so zur Linderung der Schmerzen sowie zur Verbesserung der Durchblutung und Beweglichkeit bei. Auch ein heißes Vollbad mit entspannenden Zusätzen oder eine heiße Dusche können hilfreich sein.



Schon gewusst?

Bei einem Hexenschuss sollte keine Rückenmassage durchgeführt werden. Intensives Kneten und Drücken kann die Reizung der Nerven verstärken und die Schmerzen verschlimmern.

   

Medikamente bei einem Hexenschuss

Zur medikamentösen Behandlung der Schmerzen bei einem Hexenschuss haben sich schmerzlindernde, entzündungshemmende oder muskelentkrampfende Mittel bewährt. Arzneimittel wie Ibuprofen und Diclofenac bekämpfen sowohl die Schmerzen als auch den Entzündungsreiz. Wenn diese Wirkstoffe nicht vertragen werden, kann Paracetamol zum Einsatz kommen. Zuletzt können im Bedarfsfall auch Medikamente direkt in die Rückenmuskulatur gespritzt werden.

Zur Behandlung von Schmerzen bei einem Hexenschuss stehen Ihnen von ratiopharm folgende Medikamente zur Verfügung:


Synofen 500 mg/200 mg

Synofen 500 mg/200 mg

Synofen wirkt mit 3-fach-Effekt gegen Schmerzen: Schnell, stark und gut verträglich. Die beiden Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen ergänzen sich gegenseitig in der Wirkung und erzielen daher auch in niedriger, gut verträglicher Dosierung einen starken Effekt.

Anwendungsgebiete:

  • leichte bis mittlere Schmerzen

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IBU-LYSIN-ratiopharm® 400 mg

Schnelle Wirkung bei akuten Schmerzen: Ibuprofen als Lysinsalz löst sich rasch im Magen und lindert dadurch schnell und verträglich den Schmerz.

Anwendungsgebiete:

  • leichte bis mittlere Schmerzen

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Diclo rtp bei Schmerzen und Fieber 25mg FTA

Diclo-ratiopharm® 25 mg Filmtabletten

Diclofenac wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend und verbleibt aufgrund seiner biochemischen Eigenschaften bevorzugt in entzündetem Gewebe.

Anwendungsgebiete:

  • leichte bis mittlere Schmerzen

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Packungsbild von Paracetamol 1000mg Tabletten

Paracetamol-ratiopharm® 1000 mg Tabletten

Paracetamol gegen Schmerzen und Fieber ist magenschonend, hat ein niedriges Wechselwirkungs- und Nebenwirkungspotenzial und ist bei Bedarf auch für Schwangere und Stillende geeignet.

Anwendungsgebiete:

  • leichte bis mittlere Schmerzen

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Je nach Ausprägung der Symptome und der zugrundeliegenden Ursachen können im weiteren Verlauf zusätzliche Behandlungsmaßnahmen notwendig sein, zum Beispiel Krankengymnastik, Massagen, Entspannungsverfahren oder Ergotherapie.


Frau spricht mit einer Ärztin

Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?

Die Beschwerden sollten sich nach drei Tagen wesentlich bessern. Falls dies nicht der Fall ist, sollten Sie eine ärztliche Praxis aufsuchen. Begeben Sie sich außerdem schnellstmöglich in ärztliche Behandlung bei

  • starken, konstanten Schmerzen, die in Bein oder Arm ausstrahlen
  • Empfindungsstörungen wie Taubheit oder „Ameisenlaufen“ an Gesäß oder Oberschenkeln
  • Lähmungserscheinungen oder Schwäche in den Beinen
  • Problemen mit Blase oder Darm, z. B. Harn-/Stuhlinkontinenz oder Harnverhalt (d. h. Unmöglichkeit, die Blase vollständig zu entleeren)

Nur durch eine ärztliche Diagnose kann festgestellt werden, ob zum Beispiel aufgrund eines Bandscheibenvorfalls eine Beeinträchtigung der am Rückenmark entspringenden Nerven vorliegt, die umgehend behoben werden muss.



Ursachen – Wie kommt es zu einem Hexenschuss?

Die Ursache eines Hexenschusses ist nicht immer eindeutig zu benennen. Ein Hexenschuss tritt meist plötzlich bei alltäglichen Bewegungen auf (zum Beispiel beim Bücken oder Aufstehen aus dem Bett), die aber minimal anders ausgeführt werden als gewohnt. Die ungewohnte Bewegung verursacht einen Schmerz. Da es in der Lendenwirbelregion allerdings sehr viele Nerven gibt, können bereits kleine Auslöser sehr heftige Schmerzen verursachen. Als Reaktion auf den ungewöhnlich heftigen Schmerz verspannen sich die Rückenmuskeln weiter und die für den Hexenschuss typische schmerzhafte Muskelversteifung tritt ein. Häufig wird wegen der starken Schmerzen ein eingeklemmter Nerv vermutet, das ist jedoch nicht richtig. Auch ein Bandscheibenvorfall ist eher selten an einem Hexenschuss beteiligt.
  

eine Person mit einem Paket vor sich

Für den plötzlich einschießenden Rückenschmerz können viele Faktoren mit verantwortlich sein:

  • bereits bestehende Muskelverspannungen, z. B. ausgelöst durch Zugluft oder zu wenig Bewegung
  • Muskelzerrungen z. B. durch falsches Heben schwerer Gegenstände
  • Fehlbelastungen bei einer geschwächten Muskulatur, z. B. nach stundenlangem Sitzen am PC
  • psychische Faktoren wie Stress


Diagnose – Wie erkennt man einen Hexenschuss?

Ein Hexenschuss wird meist rasch anhand der geschilderten Beschwerden und der Krankengeschichte diagnostiziert. Eventuell wird auch nach vorangegangenen Beschwerden im Rückenbereich und möglichen aktuellen Begleitbeschwerden wie Taubheitsgefühlen, Lähmungen oder Blasen- und Darmentleerungsstörungen gefragt. Bei der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt oder die Ärztin die Reflexe und die Sensibilität in der Lendenwirbelsäule und den Beinen sowie die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Bei Verdacht auf weitere Störungen oder Ursachen für die Schmerzen, wie zum Beispiel einen Bandscheibenvorfall, stehen gegebenenfalls noch zusätzliche Untersuchungen an.


Vorbeugung – Einen Hexenschuss verhindern

Um zukünftig einen Hexenschuss zu vermeiden, ist gezieltes Rückentraining zur Stärkung der Rückenmuskulatur sinnvoll. Geeignete Übungen können Sie bei einer Physiotherapie oder in einer Rückenschule (z. B. mithilfe der kostenlosen App „ratiopharm Rückenschule“) erlernen und selbständig zuhause durchführen.
   

Eine Gruppe macht Wassergymnastik

Ebenfalls vorbeugend gegen einen Hexenschuss und Rückenschmerzen wirken folgende Maßnahmen:

  • rückenfreundlichen Sport machen – z. B. Rückenschwimmen, Wassergymnastik oder Gymnastik sowie Ausdauersportarten ohne einseitige oder abrupte Bewegungen wie Walken, Joggen oder Radfahren
  • schweres Heben vermeiden
  • beim Heben generell auf die richtige Haltung achten – den Rücken nicht rund machen, sondern gerade bleiben, in die Knie gehen und beim An- oder Aufheben den Gegenstand nah am Körper halten
  • einen ergonomischen Arbeitsplatz einrichten und häufige Pausen zum Bewegen und Dehnen einlegen
  • auf einer individuell angepassten Matratze schlafen, die den Rücken entlastet und stabilisiert
  • Stressfaktoren reduzieren
  • regelmäßig entspannen, z. B. mit Autogenem Training oder Meditation


Schon gewusst?

Bevor Sie Sport machen, denken Sie bitte stets daran, Ihre Muskeln zunächst aufzuwärmen. Wenn die Muskulatur nicht ausreichend aufgelockert und durchblutet ist, kann sie sich verspannen – mit einem Hexenschuss als möglicher Folge.

   


Sie suchen weitere Anregungen und Übungen für einen starken Rücken? Lesen Sie hier nützliche Tipps, wie Sie rückenschonend durch den Alltag kommen.


Pflichttexte

Synofen
Wirkstoff: 500 mg Paracetamol, 200 mg Ibuprofen. Anwendungsgebiete: Synofen wird angewendet zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen. Synofen ist speziell anwendbar bei Schmerzen, die durch alleinige Anwendung von Ibuprofen oder Paracetamol nicht gelindert werden können. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
6/23.

Diclo-ratiopharm® bei Schmerzen und Fieber 25 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Diclofenac-Kalium. Anwendungsgebiete: Kurzzeitige symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen, Fieber. Warnhinweis: Bei Schmerzen oder Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben! AM enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtbl., d. h., es ist nahezu „natriumfrei“. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
8/22.

Paracetamol-ratiopharm® 500 mg Tabletten
Paracetamol-ratiopharm® 1000 mg Tabletten
Paracetamol-ratiopharm® 75 mg Zäpfchen
Paracetamol-ratiopharm® 125 mg Zäpfchen
Paracetamol-ratiopharm® 250 mg Zäpfchen
Paracetamol-ratiopharm® 500 mg Zäpfchen
Paracetamol-ratiopharm® 1000 mg Zäpfchen
Paracetamol-ratiopharm® Lösung
Paracetamol-ratiopharm® 500 mg Brausetabletten
Wirkstoff: Paracetamol. Anwendungsgebiete: Leichte bis mäßig starke Schmerzen. Fieber. Paracetamol-ratiopharm 75 mg Zäpfchen sind für Säuglinge ab 3 kg Körpergewicht. Paracetamol-ratiopharm 1000 mg Tabletten sind für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren über 50 kg). Warnhinweis: Bei Schmerzen oder Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben! -500 mg Brausetbl. enth. Lactose, Sorbitol, Sucrose u. Natrium 416 mg. -Lös.: 1 ml Lös. zum Einnehmen enth. 9,89 mg Natrium. -500 mg; 1000 mg Tbl.: AM enth. weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tbl., d. h. es ist nahezu „natriumfrei“. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
4/22 (-75 mg Zäpf.); 11/20 (-Lös.); 11/22 (-1000 mg Tbl.); 12/20 (-Brausetbl.); 10/21 (-500 mg Tbl.); 12/21 (Zäpf.).

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