
Schwindel
Symptome
Wie äußert sich ein Tinnitus?
Ein Tinnitus kann sich mit sehr unterschiedlichen Symptomen, z. B. als Piepsen, Pfeifen, Rauschen, Summen, Klingeln, Zischen oder Brummen bemerkbar machen. Diese Ohrgeräusche können ein- oder beidseitig auftreten, einzeln oder gemischt auftreten, anhalten oder wiederkehren und sich im Verlauf verändern. Bei einem objektiven Tinnitus, der durch Gefäßveränderungen verursacht ist, hören die Betroffenen typischerweise Geräusche, die parallel zum Puls auftreten.
Etwa die Hälfte der Tinnitus-Betroffenen klagt über eine Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperakusis). Bei einem sogenannten „Hörsturz“ kommt es zusätzlich zu den Ohrgeräuschen zu einer Hörverminderung und evtl. Schwindel und Taubheitsgefühl. Wann sollten Sie zum Arzt?
Wann sollten Sie zum Arzt?
Ohrgeräusche sind häufig und treten z.B. als Piepston nach einem lauten Konzert oder auch ganz ohne erkennbaren Grund auf. In der Regel verschwinden sie innerhalb von kurzer Zeit von selbst wieder. Wichtig ist es, bei plötzlich auftretenden Ohrgeräuschen Ruhe zu bewahren und erst einmal eine Zeitlang, zum Beispiel die Nacht, abzuwarten. Wenn die Ohrgeräusche länger als 24 Stunden anhalten, sollten Sie in jedem Fall einen HNO-Arzt aufsuchen, um ggf. eine geeignete Behandlung einzuleiten. Falls Sie zusätzlich zum Tinnitus das Gefühl haben, plötzlich schlechter zu hören und sich das Ohr taub anfühlt oder Sie Schwindel verspüren, gehen Sie jedoch möglichst sofort zum HNO-Arzt, um einen Hörsturz auszuschließen.
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Schweregrade bei Tinnitus
Hält der Tinnitus an, kann er für einige Betroffene eine deutliche Belastung darstellen. Dabei bestimmt weniger die Art des Ohrgeräuschs, sondern vor allem die innere Haltung und die Tagesverfassung, wie sehr sich der Betroffene vom Tinnitus beeinträchtigt fühlt.
Üblicherweise teilt man Tinnitus in vier Schweregrade ein (nach Biesinger et al. 1998)
Der Tinnitus ist gut kompensiert, der Betroffene hat keinen Leidensdruck.
Der Tinnitus tritt hauptsächlich in Stille in Erscheinung und wirkt störend bei Stress und Belastungen.
Grad 3
Der Tinnitus führt zu einer dauernden Beeinträchtigung im privaten und beruflichen Bereich. Es treten Störungen im emotionalen, kognitiven und körperlichen Bereich auf, z.B. Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Muskelverspannungen oder sozialer Rückzug.
Der Tinnitus führt zur massiven Beeinträchtigung im privaten und beruflichen Bereich. Die Betroffenen sind berufsunfähig, die Lebensqualität ist extrem beeinträchtigt. Es treten massive psychische oder körperliche Störungen wie Depressionen oder Angststörungen auf.
Eine zusätzliche Abstufung des Schweregrades ist der Kompensationsgrad:

- Kompensierter Tinnitus (Grad 1 und 2): Der Betroffene registriert das Ohrgeräusch, kann jedoch so damit umgehen, dass zusätzliche Symptome nicht auftreten. Es besteht kein oder nur geringer Leidensdruck. Die Lebensqualität ist nicht wesentlich beeinträchtigt.
- Dekompensierter Tinnitus (Grad 3 und 4): Das Ohrgeräusch hat Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche und führt zur Entwicklung oder Verschlimmerung einer weiteren Erkrankung, z.B. Angstzustände, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Depressionen (s.u.). Es besteht hoher Leidensdruck. Die Lebensqualität ist wesentlich beeinträchtigt.
Begleit- und Folgeerkrankungen bei Tinnitus
Begleiterkrankungen können schon vor Auftreten des Tinnitus vorhanden sein, aber auch durch den Tinnitus ausgelöst werden.
Häufige Begleit- und Folgeerkrankungen bei Tinnitus sind:
- Psychische Störungen wie Depressionen oder Angststörungen
- Kognitiv-emotionale Störungen: z.B. Konzentrationsstörungen, fehlendes Selbstwertgefühl, Kontrollverlust
- Verhaltensstörungen: dazu gehören sozialer Rückzug, Isolierung oder Vermeidungsverhalten
- Körperliche Beschwerden: z.B. Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen
- Kommunikationsstörungen wie Schwerhörigkeit, Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis) oder verzerrtes Hören (Dysakusis).
Insbesondere Angststörungen, Depressionen und Schlafstörungen finden sich vermehrt bei Patienten mit Tinnitus. Depressionen und andere psychische Störungen sind Risikofaktoren für die Entstehung eines Tinnitus und können einen Tinnitus verstärken.