Reisetipp

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Portugals südlichste Region hat viele Gesichter. Zu den bekanntesten gehören die mancherorts karibisch wirkende Sandküste und die von bizarren, ockerfarbenen Formationen geprägte Felsenküste. Wenig bekannt ist, welche großartige Kochkunst eine mehrere Jahrtausende alte Küchentradition dieses vom Meer geprägten Landstrichs hervorgebracht hat.

Für eine kulinarische Entdeckungsreise der Algarve ist das malerische Faro genau der richtige Ausgangspunkt. Mit seiner goldenen Barockkirche, dem Hafen und der Altstadt mit vielen ursprünglichen Läden und Restaurants liegt es unmittelbar am Atlantik, direkt vor dem Naturschutzgebiet der Ria Formosa. Entstanden ist Faro aus einer alten phönizischen Siedlung, die schon von den Griechen genutzt wurde. Später kamen noch die Römer, dann die Mauren, schließlich die Kreuzritter.

Über die gesamten wechselvollen Zeitläufe machte der natürliche Seehafen, in Kombination mit einem reichen Fischvorkommen im Atlantik, Faro zum bedeutsamen Handelsort für Öl, Wein und Fisch. „Beides prägt auch heute noch die einfache heimische Küche der „Petiscos“, in etwa die portugiesische Variante der spanischen Tapas“, erzählt Joana Martins, Gästeführerin der Organisation Eating Algarve. „Petiscos ist ein portugiesisches Foodkonzept, sehr mediterran“, schildert sie. „Man teilt verschiedene Kleinigkeiten mit Familie oder Freunden. Es gibt keine Hauptmahlzeit, man sitzt zusammen, isst und unterhält sich. Überhaupt dreht sich die gesamte portugiesische Kultur ums Essen, vom Anbau der Nahrungsmittel über die Märkte bis zur Musik.“

Petiscos, die portugiesischen Tapas

In den Vierteln des Städtchens entstanden seit dem Ende des 19.Jahrhunderts sogenannte „Vindas“, kleine Nachbarschaftsmärkte, wo man einkaufen, aber eben auch Petiscos zu sich nehmen konnte. Als deren Basis gilt das „Pao de Cabeza“, ein spezielles Brot mit einer haubenartigen Kruste, das nur an der Algarve und im Alentejo hergestellt wird.

„Brot, Oliven und Wein sind das goldene Dreieck der portugiesischen Ernährung. Das Brot bildet die Spitze, es gibt keine Speise ohne, und zahlreiche Rezepte mit Brot“, erzählt Joana, während unsere Gruppe in der „Merceria Sao Pedro“ von Paulo und Isabel ein Tiborna kostet – ein heißes Brot mit Tomaten, direkt aus dem Ofen, mit Knoblauch, Oregano und Öl. „Die Fischer haben dann weitere Zutaten aus dem Meer hinzugefügt und so wurden die Petiscos allmählich immer vielfältiger. Heute erleben die kleinen, für Touristen längst nicht auf Anhieb zu erkennenden Restaurants, eine Renaissance.

  

Dazu tragen auch moderne Petiscos-Künstler wie Fabio und Silvia mit ihrem „31 Bistro“ bei. Vor drei Jahren sind die frühere Sekretärin und der ehemalige Flugbegleiter zunächst als „Casa de quiejo“, einem Käsehaus gestartet. „Wir wenden uns gegen die Food-Industrialisierung, alles ist natürlich und selbst produziert“, sagt Fabio. „Wir wissen genau, wo wir Fisch und Fleisch her bekommen. Alle Saucen und Säfte sind selber gemacht. Wir möchten den Gästen eine traditionelle, organische Küche bieten.“ Wie etwa ihren quiejo fresco de cabre, leichter Ziegenkäse mit Walnüssen und Rosmarinhonig oder die sehr traditionelle Cerapao de Alimado, kleine Makrelen, mit Knoblauch, Öl und Petersilie und dazu Karotten.

Urlaubs-Lifestyle am Purobeach

Ein ganz anderes, wesentlich luxuriöseres Gesicht, zeigt die portugiesische Küche rund 30 Kilometer westlich von Faro, in Marina Vilamoura, einem glamourösen Kleinstädtchen mit Yachthafen und breiten Stränden. Hier setzt das Fünf-Sterne-Hotel Tivoli Marina Vilamoura die Maßstäbe auf dem Teller, aber auch in Sachen Urlaubs-Lifestyle. Es ist das einzige Haus am Platz, dessen Blick auf der einen Seite zum Yachthafen und auf der anderen zum Meer geht. Mit seinem weitläufigen Privatstrand, dem angesagten Strandclub Purobeach, einem exzellenten Spa, mehreren Pools, fünf Restaurants sowie 13 nahegelegenen Golfplätzen positioniert sich das Hotel das gesamte Jahr über als Urlaubsdomizil für Familien, Sportler und Golfer. Und nicht zuletzt für Freunde äußerst feiner portugiesischer Küche.

Tagsüber finden Gäste am langen, weißen Sandstrand direkt vor dem Hotel das Beachfront Restaurant von Purobeach. Während man sich auf breiten Teakholzliegen in der Sonne räkelt, aus den Boxen lässiger DJ-Sound tropft und vor den Augen die Wellen des Atlantiks an den Strand rollen, serviert das Servicepersonal bunte Cocktails, Wasser und Bier. Spätestens wenn nach dem Schwimmen oder Surfen der Magen knurrt, ist es Zeit für Powerfood im 3-M-Stil. 3-M, so heißt das besondere Foodkonzept im Purobeach: ein Mix von Inspirationen aus Miami, Melbourne und Marrakesch, angereichert mit portugiesischer Küche. So steht auf der Karte etwa ein Miami-Steak mit Chimichurri-Sauce gleich neben dem vegetarischen Marakesch-Falafel mit Humus und Erbsen. Aber eben auch die typisch portugiesische Cataplana, ein Eintopf mit frischem Fisch, Kartoffeln, Gemüse sowie viel Koriander und Petersilie.

„Hier an der Algarve machen wir Koriander überall rein, sowie viel Knoblauch und Zwiebeln“, verrät Sous-Chef Marco Jaco. „Wir kochen nach Art der mediterranen Ernährung: bestes Olivenöl aus der Region, viel Tomaten, Fleisch wie Lamm, Kaninchen, Hühner, Schweine von den Hügeln der Umgebung, Fisch frisch aus dem Ozean und viele Kräuter. Das klingt einfach, aber ist sehr gesund!“, lacht er. Dazu kommen Vollkornreis, Mungbohnen, Brokkoli, Karotten, Rotkraut und Spinat. Statt mit Salz würzt er mit Salicornia, einer Alge, die im Umfeld von Salzlagunen wächst. Als Knabbereien zu den Drinks gibt es im Purobeach ebenfalls Gesundes: statt Erdnüssen werden heimische Oliven und Lupinenkerne serviert.

Ein Steakhouse am Meer

Aber auch am Meer muss es nicht immer Fisch sein. Das beweist das Tivoli Marina Vilamoura mit seinem Restaurant Pepper’s, einem Steakhaus – mit exklusivem Blick auf den Yachthafen, der gefühlt nur eine Armeslänge entfernt liegt. „Wir verstehen uns als Top-Steakhouse der Region und bieten das beste Fleisch, dass man in Portugal essen kann, zum Beispiel vom Mertolenga-Rind aus dem Alentejo und dem Mirandesa aus Portugals Norden“, ist Hugo Loreiro, Executive SousChef sichtlich stolz. Beim Menü kommen als Starter verschiedene Brotsorten mit einer Auswahl an bunter Kräuterbutter, dazu Pimientos Padron, Lachs- sowie Champignonpaste. Es folgt als Amuse bouche ein Mini-Caprese: Cocktailtomaten mit Ziegenkäse. Außergewöhnlich für Augen und Gaumen ist dann die Rillette von Huhn und Perlhuhn – in einer dünnen schwarzen Brotkruste, gefärbt mit Tinte vom Tintenfisch. Und schließlich findet sich auch Fisch auf der Menükarte: Die Gambas com alho, obwohl abgestimmt mit Wein, Brandy und Butter bringen trotzdem den frischen Geschmack vom Ozean mit.

Der maritime Charme der Felsen-Algarve

Ockerfarbene Sandfelsen die in der Sonne glänzen, geheimnisvolle Grotten, grüne Pinien, windschiefe Mastixsträucher und der schimmernde Atlantik. Das ist der Blick, den Gäste vom – anders kann man es nicht sagen – traumhaft gelegenen 5-Sterne-Hotel Tivoli Carvoeiro genießen. Denn es thront über der Bucht Praia Vale Covo direkt an der imposanten Steilküste der Felsen-Algarve und allein dieser Blick ist schon ein Hochgenuss. Das Interieur des 2017 neu renovierten Hotels kommt sommerlich-leicht daher und referiert mit seinem in Blau, Weiß und Gold gehaltenen Design und vielen Deko-Elementen aus heimischer Korkeiche und Keramik auf die Umgebung sowie das benachbarte Fischerdorf Carvoeiro.
  

Das Resort ist aber auch idealer Ausgangspunkt, um einen der beeindruckendsten Abschnitte der Felsenküste auf einer Wanderroute zu erkunden: die sieben „Vales Suspensos“. Ihren Namen, zu deutsch „hängende Täler“, verdankt die Route sieben Wasserläufen, die die Felsenküste unterbrechen und im Laufe der Jahre die Täler ausbildeten. Eine solche einzigartige Felsformation ist „Algar Seco“, gleich oberhalb von Carvoeiro und nur zehn Fußminuten vom Hotel entfernt. Über Jahrtausende von Jahren haben Wind und Wellen an dem seltenen Naturschauspiel gefeilt und die Felsen aus Muschelkalk geformt und ausgehöhlt. So entstanden die rötlich-gelben Grotten, Höhlen und Formen, denen der Betrachter heute atemlos begegnet. Zu diesem Areal gehört auch die „Boneca“ (Puppe), eine kleine Höhle mit zwei Gucklöchern, die an einen Puppenkopf erinnern soll. Hier hineinzuklettern und dann durch die „Augen“ der Puppe auf Meer und Sonnenuntergang hinauszuschauen, ist ein Moment, den man gerne als Foto festhält und so schnell nicht vergisst.

Der Octopus ist auch optisch ein Manifest

Drei neu konzipierte Restaurants erwarten die Gäste im Hotel Tivoli Carvoeiro. Sein früherer Name war „Almansur“, wegen des maurischen Einflusses des gleichnamigen Kalifs von Niebla bei Sevilla. Einige maurische Reminiszenzen wie die Decken in den Fluren sowie Lampen aber auch Raumnamen wie „AlGharb“ finden sich auch heute noch.

Freunde der portugiesischen Küche kommen im „The One Gourmet“ in den Genuss von authentischen Gerichten und ausgewählten Weinen des Landes. Im Gourmet-Restaurant empfiehlt sich, ein Wein-Showcase-Menü zu ordern. Denn das Hotel pflegt zahlreiche exzellente Weine der Algarve. Das Menü beginnt landestypisch mit einem kleinen Büffet heimischer Brote und Butter aus der Alentejo-Region sowie dem extra guten Olivenöl Monterosa. Als Aperitif serviert Restaurantmanager Gilberto einen Vida Nova aus Syrah und Aragones, vom Weingut Andega do Cantor. Ein überraschender Augenschmaus sind dann die Scarlet Garnelen mit Zitronen-Confit und Koriander-Schaum, die wegen ihres Lebensraums im kalten Atlantikwasser eine selten anzutreffende dunkelrote Farbe haben. Dazu passt vorzüglich der weiße Alvarinho aus Vinjo Verde.

  

Auch optisch ein Statement ist der Teller „Manifesto do Polvo do Algarve“. Der frische Tintenfisch wird auf der heißen Platte gegrillt und kommt an den Tisch auf einem flockigen Püree von Süßkartoffeln, begleitet von Orangenmarmelade mit geröstetem Sesam und ausgewähltem Gemüse sowie Garnelen aus Mozambique und einigen goldgelben Perlen Olivenöl-Kaviar. Dazu passt vorzüglich der Negra Mole – eine autochthone Traube der Algarve vom Weingut Cabrita mit gehaltvollen 13 Prozent Alkohol. „Diese Rebe ist in der Farbe und Frische vergleichbar mit Pinot Noir und passt bestens zu Meeresfrüchten aber auch zu Pasta“, klärt Gilberto auf. Abgerundet wird das Menü mit einer kleinen, aber himmlisch-feinen Nachspeise: Zitronenmousse mit Joghurt und Olivenkuchen, darüber drapiert eine Granita vom Gin Tonic. Als Weinbegleitung dazu reicht der Kellner einen 12 Prozent leichten „Knockout“, eine Cuvee aus Chardonnay, Muscatel und Averinho, einer etwas salzig schmeckenden Rebe – ebenfalls eine Spezialität der Algarve, arrangiert vom Weingut Barranco Longo in Lagoa.

Das war dann allerdings immer noch nicht der Höhepunkt. Der wartet vier Stockwerke weiter oben, in der neuen Sky Bar Carvoeiro. Auf weichen hellblauen und weißen Sesseln und Sofas verführen in chilliger Lounge-Atmosphäre erfrischende Cocktail-Kreationen zum Ausklingen des Tages. Der neigt sich in dieser zauberhaften Atmosphäre und lauen Temperaturen irgendwann dann doch viel zu schnell dem Ende entgegen.

Infos:
www.eatingalgarvetours.com
www.tivolihotels.com/de/tivoli-marina-vilamoura

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 11/12-2018 Seite 32-35 – www.gour-med.de

 

Epernay liegt inmitten von Weinbergen. Die berühmte Avenue de Champagne wird von beeindruckenden Stadtpalais‘ und Bürgerhäusern gesäumt, die zum Teil große Namen des Champagner-Handels beherbergen. Eleganter, eher stilvoller Wohlstand zeigt sich und lässt erkennen: Das Thema Champagner ist allgegenwärtig.

Entlang der Avenue de Champagne stehen sie alle nebeneinander, die Steinpaläste der Champagner-Häuser, Monumente einer vergangenen Zeit und doch einer recht gegenwärtigen Größe in dieser schmalen, viel befahrenen Straße, die vom Zentrum hinausführt, einen Hügel hinauf und mitten in die Weinberge hinein. Es hat etwas von guten Nachbarn, wie sie hier residieren und repräsentieren, die großen Firmen und Familien in dieser charmanten kleinen Stadt. Champagner ist hier erste Bürgerpflicht.

Die großen Namen des royalen Weines haben hier ihren Stammsitz und Handelsbüros. Die zum Teil mehrere hundert Jahre alten labyrinthischen Keller der Stadt Épernay sorgen für eine, der Qualität dienenden Lagerung. Mindestens zweihundert Millionen Flaschen liegen hier und mindestens ebenso viele Geschichten, Mythen und Legenden geistern durch diese irreale unterirdische Stadt, die zu gleich das Sparbuch und „Innovationslabor“ der Winzer ist. Den Anspruch Epernays, sie sei die eigentliche Hauptstadt der Champagne, ist nachvollziehbar.

Eines der älteren und bekannten Häuser, das Weingut Leclerc Briant, wurde fünf Generationen familiengeführt, bevor es 2012 von einem kanadischen Kaufmann zu neuem Leben erweckt wurde und nun gemeinsam mit dem Champagnerliebhaber Frédéric Zeimett weitergeführt wird. Der Geschäftsführer und innovativer Experte, ist ständig auf der Suche nach dem perfekten Geschmack in Kombination mit Farbe, Perlage, Säure und Rebsorten-Auswahl. Das Haus Leclerc Briant praktiziert eine sanfte, natürliche Bio-Weinherstellung, diese unterliegt der fachkundigen Aufsicht von Hervé Jestin. Der, dem Haus treu gebliebene Önologe hat es mit seiner Arbeit ermöglicht, die großen Prinzipien der Biodynamik zu definieren und nicht nur auf den Weinbau, sondern auch für die Eichenfass gelagert wird, bevor er dann in einem mit Gold ausgekleidetem Stahlfass ausreift. Mit Spannung und etwas aufgeregt wird dieser Champagner, nicht nur von Fachleuten, erwartet.

Die Kreationen von Champagne Leclerc Briant gehören in die Top Liga der ganz großen Champagner. Einer aus dem Sortiment ist besonders herausragend, Der Champagner „Abyss“. Auf Grund der besonderen Lagerung, diese findet nämlich in 60 m Meerestiefe im Atlantik, vor der bretonischen Küste statt, dadurch entwickelt sich ein ganz besonderes Aroma.

Das Motto des Hauses: Energie für die Herstellung, Emotionen beim Trinken. In der zum Weingut gehörenden Vinothek LE BIS 25 auf der Avenue de Champagne kann man nicht nur alle Sorten des Hauses Leclerc Briant mit fachlicher Beratung stilvoll genießen, das zur Vinothek gehörende luxuriöse B&B ist für alle die sich nicht von den edlen Tropfen trennen können eine gute Gelegenheit für eine Erhohlungspause. 

Fotos: Anne Wantia

Infos:
LE BIS25 by Leclerc Briant
25 bis avenue de Champagne,
F – 51200 Epernay

Tel.: +33 3 26 56 4070 
www.le25bis.com

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 5/6-2019 Seite 30-31 – www.gour-med.de

 

Etwa eine Autostunde nordöstlich von Palma liegt Cap Vermell, ein bisher verträumter Landstrich der touristisch eher unbedeutend war. Die einzigartige Landschaft ist bekannt für ihre ökologische Bedeutung und abwechslungsreiche, seltene Flora und Fauna.

Von den Hügeln der Region hat man einen wunderbaren Blick über das Canyamel Tal auf die typisch mallorquinischen Hügel. Das strahlt eine gelassene Beschaulichkeit aus, die sich beruhigend auf das Gemüt der Menschen auswirkt. Wer hierher kommt erwartet Ruhe, Ruhe und … Ruhe.

Mitten in diesem unentdeckten Bereich fügt sich, so als hätte es schon immer dort gestanden, das Luxusresort Park Hyatt Hotel ein. Die Gebäude des Hotels sind farblich und dem Licht der landschaftlichen Umgebung angepasst, sie wirken ergänzend, nicht störend.

Das Resort, mit herrlichem Blick bis aufs Meer, ist ein luxuriöses Refugium für Gäste mit höchsten Ansprüchen an Natur, Nachhaltigkeit und Ökologie mit dem Wunsch hier zu entspannen, aufzuladen und neue Energien zu tanken. In dieser kultivierten Eleganz bietet sich eine Fülle von anspruchsvollen Möglichkeiten eine ganz individuelle „Auszeit" zu gestalten.

Das Gourmet-Restaurant VORO, wurde im März dieses Jahres eröffnet. Åvaro Salazar, spanischer Koch des Jahres 2018, ist einer der kreativsten Küchenchefs des Landes. Seine ausdrucksstarken Menus betonen wie wichtig dem Koch seine Leidenschaft zu erstklassigen Produkten ist. Er konzentriert sich ganz auf Regionalität. Mit authentischen Aromen will er seine Gäste glücklich machen. Die Harmonie aller Zutaten soll ein perfekter Genuss für Gaumen und Zunge sein. Åvaro Salazar ist es wichtig, dass seine Gäste ihm bei der Zubereitung der Speisen zuschauen können. Gern dürfen die Gäste in die offene Küche kommen und Fragen zu den Speisen stellen.

Was gibt es Schöneres als auf einer der sehenswürdigsten Inseln Europas, in einer, noch von der Natur belassenen Landschaft, den Alltag zu vergessen und sich zu erholen? Wir sind sicher, das gibt es, versuchen Sie es, lassen Sie sich verwöhnen. Es lohnt sich.

Fotos: Klaus Lenser, Park Hyatt Mallorca

Infos:

Park Hyatt
E 07589 Canyamel
Capdepera
Tel: +34 871 811 234
E-Mail: mallorca.park@hyatt.com
www.mallorca.park.hyatt.com

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 5/6-2019 Seite 32-33 – www.gour-med.de

 

Die Perlenkette der Pubs

Irlands längster Fluß, der Shannon, gilt als stark entwässernd. Auf seinen 370 Kilometern entzieht er der moorigen Mitte Irlands das kühle Nass der regelmäßigen Regenfälle. An den Ufern des Shannon gibt es allerdings auch sehr gemütliche Möglichkeiten, dem menschlichen Körper Flüssigkeit zuzuführen. Wie die Perlen an der Kette reiht sich am Shannon ein kleiner hutzeliger Ort mit eingeschossigen Häuschen an den anderen. Immer mit mindestens zwei Pubs, damit keine Not herrscht, wenn eines einmal Ruhetag hat.

Die besten Pubs im historischen Zentrum Irlands, abseits des Massentourismus, zu entdecken, ist eine Urlaubsidee der anderen Art. Gerne von Männerrunden praktiziert. Aber wegen der Gemütlichkeit in den einzelnen Lokalen, der herzerwärmenden Live-Musik und den neben klassischem Guiness angebotenen Cocktails auch sehr gut für gemischte Gruppen und Paare geeignet.

Zum gemütlichen Charakter einer Pub-Erkundungstour passt das entspannteste Verkehrsmittel, das es gibt: Ein Hausboot. Der Shannon ist ein sehr beliebtes Revier und entsprechend besitzt jedes Örtchen seinen eigenen Hafen oder einen Anlegekai, idealerweise immer mitten im Zentrum, von wo es zu den Pubs meist nur ein Steinwurf weit ist. Einer der großen Bootsvermieter in Irland ist Carrickcraft mit drei Stützpunkten. Zwei davon, Carrick on Shannon und Banagher, liegen am Shannon, einer am Lough Erne in Nordirland. Carrick on Shannon ist ein charmantes Städtchen. Von dort lässt sich der nördliche Shannon gut erfahren. Wir haben jedoch das kleine Banagher als Start-Ort für die Erkundungstour gewählt, denn hier soll es nach Meinung vieler Besucher – die gerne im Internet auf den verschiedensten Bewertungsplattformen ihre Meinungen hinterlassen – das beste Pub der Welt geben …

Zuerst muss aber das Hausboot übernommen und kurz ausprobiert werden. Die Einweisung ist sehr professionell und auch unerfahrene Skipper (ein Bootsführerschein ist auf dem Shannon nicht nötig) bekommen schnell ein Gefühl für das Manövrieren der rund 12 km/h langsamen Boote. Der Shannon hat zudem den Vorteil, fast keine Fließgeschwindigkeit und ganz wenige Schleusen zu haben. Außerdem können von Banagher aus in einer Woche zwei der großen Shannon-Seen befahren werden, die der Fluss in seinem Lauf bildet. 

Rund 300 Meter vom Carrickcraft-Hafen liegen mitten in Banagher die beiden wichtigsten Anlaufadressen: Ein für den kleinen Ort erstaunlich großer Supermarkt, um Proviant zu bunkern. Und dann besagtes Pub, „JJ Hough’s". Wie fast alle anderen Pubs auf dieser Tour besitzt es die simple Adresse „Main Street". Keine Hausnummer, nur Main Street, weil die Orte so klein sind, dass sich die Nummern erübrigen. Selbst auf den regelmäßig eingeforderten Visitenkarten und mündlichen Auskünften sowie beim Check auf Google Earth immer das selbe Ergebnis: Main Street ohne Nummer.

Die Fassade von Hough’s ist komplett mit Blättern der davor gepflanzten Kletterbäume bedeckt und somit leicht in der Main Street auszumachen. Jeden Abend kommt das ganze Dorf zusammen, um im Hough’s Musik zu machen, Jung und Alt. Nachbarn kommen, spielen mit, gehen wieder, andere kommen. Und zwischendurch wird auch gerne ein Bier von der Bar geholt. Die Atmosphäre lebt von der lockeren Selbstverständlichkeit, dass hier jeder mitspielen kann und von der Freude, die alle dabei haben. Wer nicht mitspielt, findet einige ausrangierte Couchgarnituren und Sessel neben den üblichen Hockern. Ein Mischmasch an Möbeln, Bildern an der Wand, kleinen Nebenräumen, die dem Pub wirklich eine einzigartige Atmosphäre verschaffen. Besitzer Michael Houghs singt mit Inbrunst zu den alten irischen Weisen, gelegentlich auch begleitet von seiner Schwester auf dem Klavier. 

Um dieses Pub-Juwel in einigen Gesichtspunkten zu toppen, müssen Bootsfahrer schon in das nächstgelegene Städtchen Athlone schippern, vorbei an endlosen Rinder- und Schafsweiden. Athlone ist mit dem Shannon-Übergang im geografischen Zentrum Irlands ein Verkehrsknotenpunkt. Hier zogen früher auch gerne die Heere der Eroberer durch, weshalb die Kleinstadt vom massigen Athlone Castle geprägt ist. Im 13. Jahrhundert erstmals errichtet, 1697 durch einen Blitzschlag ins Pulvermagazin komplett zusammen mit 64 umliegenden Gebäuden zerstört und dann wieder aufgebaut. Zum großen Glück trafen Blitz und Explosion nicht das benachbarte Pub Sean’s Bar, früher Luain’s Inn genannt. Denn Sean’s Bar beansprucht für sich, nicht nur die älteste Bar in Irland, sondern der ganzen Welt zu sein. Bei Renovierungsarbeiten Anfang 1970 fanden Arbeiter Teile des alten Lehmbauwerkes aus dem Jahr 900. Dazu Münzen aus der Zeit und andere Artefakte, die darauf schließen lassen, dass dort bereits vor über tausend Jahren durstige Fahrensleute versorgt wurden. Sean’s Bar wurde 2004 offiziell ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.

Auch wenn Sean’s durch seinen Weltruf in der Hauptsaison immer gerne von Touristengruppen aufgesucht wird – die Inhaber haben es mit einem offenen Kamin urgemütlich, schön verwinkelt und düster gehalten. Auch hier gibt es täglich Live-Musik, wenn auch nicht nachbarschaftlich, sondern von professionellen Künstlern. Am Wochenende auch größere Konzerte im Innenhof, wo es eine Außen-Bar und Sitzgruppen gibt. Den besonderen Ruf nutzt Sean’s, um einen eigenen Whiskey im bekanntermaßen fast nur von Groß-Destillen geprägten Irland, an den Mann zu bringen. Sean’s Whiskey ist recht weich und samtig. Ab 2019 gibt es dann auch die zehn Jahre alte Variation mit dem Beinamen „Clonmacnoise“. Der bezieht sich auf die Überreste des gleichnamigen zwischen Banagher und Athlone gelegenen Klosters, eine der Hauptattraktionen mit Besucherzentrum und Bootsanleger direkt am Shannon. Angeblich sollen die Mönche dort den allerersten Whiskey der Welt produziert haben, wobei die Schotten bei dem Thema ganz anderer Meinung sind …

Von Athlone aus geht es über den rund zwanzig Kilometer langen See Lough Ree nach Lanesborough, wo der Shannon wieder zum Fluß wird. Die Zwillings-Dörfer Lanesborough und Ballyleauge zur Linken und Rechten des Flusses, sind beliebte Ziele für Angler. Hier soll es großartige Bestände an Hecht, Rotfeder und Brassen geben. Natürlich hat jeder Ortsteil links und rechts des Shannon sein eigenes Pub an der Main Street. In Ballyleague liegt das nettere, „Rosie‘s at The Lifebelt Bar“ mit langem Tresen, an dem auch Craft-Bier ausgeschenkt wird, gemütlichen Sitzecken und am Wochenende irische Weisen auch gerne von talentierten jüngeren Musikern. Aus unserer Sicht ein absolut besuchenswertes Land-Pub, auch wenn es keine Superlative vorweisen kann.

Annehmbar aber kein absolutes Muss ist Clarkes Bar auf der Lanesbrough-Seite. Auch wenn dieses Pub auf den regionalen Tourismus-Webseiten hoch gehandelt wird, weil es „weit und breit bekannt ist“ und fast jede Nacht Live-Musik bietet. Freundliche Menschen versammeln sich hier vor und hinter der kleinen Bar, ältere Herren greifen zur Gitarre, Clarkes hat aber eher den Charme einer Kleingarten-Vereinsgaststätte.

Ja, eine Pub-Tour durch das zentrale Irland macht anspruchsvoll, was das Ambiente betrifft. Denn die meisten Lokale könnten auch das Schild „Heimat-Museum“ vor die Tür nageln und niemand würde sich wundern. Zwei typische Vertreter davon gibt es weiter südlich im kleinen Ort Shannonbridge, jeweils an der Main Street. Gleich am Anfang der Straße nahe des Hafens liegt Lukers, ein zweigeteilter Betrieb. Im vorderen Bereich gibt es eine moderne Bar mit großen Fenstern und Blick auf den Fluss sowie Restaurant-Tische, auf denen nette Fischgerichte und auch Angus Striploin Steaks serviert werden. Die zweite Lokalität – das „richtige“ Pub – befindet sich hinter einer Geheimtür und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Pub mit viktorianischem Kamin hat den angeschlossenen alten Kaufmannsladen als Museumsecke erhalten.

Ein Stück die Straße hoch gibt es im 350 Jahre alten Killeens Pub einen noch größeren Kaufmannsladen, ebenso groß wie der Kneipenbereich. Und: der Laden ist mitsamt des Seniors des Hauses noch voll in Betrieb. Ab Mittag kommen Familien zum Einkauf und Schwatz herein und der Vater nimmt nebenbei ein kleines Kilkenny-Bier an der Bar. Am Nachmittag holen Fischer aus dem reichen Zubehörangebot neue Blinker und Köder, nachdem sie den letzten Fang mit je zwei Guinness begossen haben. Für Angel-Touristen gehen auch gerne Informationen über die besten Angelplätze über den Tresen. Und am Abend liefert der Laden praktischerweise Knabbersachen zum Bier, wenn die Musiker der Region hier aufspielen. Gerne fallen sämtliche Gäste im stets gut gefüllten Lokal in die Refrains ein – in Sachen Stimmung gehört das Killeens nach unserem Urteil zusammen mit Hughe’s in die Champions-League der Pubs! Im Killeens ist nur die Speisekarte nicht so üppig wie im Lukers. Die Gäste hier schwören jedenfalls auf die wärmende Gemüse-und Kartoffelsuppe mit hausgemachtem Schwarzbrot.

Was es sonst noch gibt in Shannonbridge: Eine der ältesten noch heute benützten Brücken Irlands. Sie wurde 1757 fertiggestellt und überspannt rund hundert Meter lang den Shannon. Zu Zeiten Napoleons wurde die Ortschaft von den Briten stark befestigt, um die Querung des Shannon durch die Franzosen zu verhindern. Das Fort auf dem Westufer des Shannon steht heute noch, in dem das River Café ab 11 Uhr Tee, Kaffee und Snacks bietet.

Während Orte wie Shannonbridge, Banagher oder Lanesborough vor allem durch Landschaft, Befestigungsanlagen und Pubs glänzen, gibt es am größten Shannonsee, dem Lough Derg, auch sehr niedliche Orte wie in Pilcher-Romanen. Terryglas ist mehrfach in der irischen Version von „Unser Dorf soll schöner werden“ ausgezeichnet worden. Schöne alte Mäuerchen und Landhäuser, deren Vorgärten mit Blumen übersät sind, prägen das Bild. Im sechsten Jahrhundert wurde hier die Abtei von St. Columba gegründet, die später den Wikingern zum Opfer fiel. Erhalten sind zwei „heilige Brunnen“ - einer für Augen-, der andere für Kopfbeschwerden. Wobei letzterer nicht explizit dafür bekannt ist, nach zu ausgiebigen Pubbesuchen die Wirkung der Fuselalkohole zu neutralisieren …

Die Gefahr des Übertreibens ist im örtlichen Paddys Pub nicht übermäßig groß. Es ist zwar äußerst gemütlich in einem geduckten Anbau untergebracht, jedoch nicht so stark von ausgelassenen Gestalten frequentiert. Kein Wunder: Terryglas gilt eher als Ziel für romantisch angehauchte Paare und Familien. Außerdem verweilt man auch gerne im benachbarten Restaurant The Derg Inn. Dort gibt es eine durchaus ordentliche Küche mit mehreren Fischgerichten, Steaks und auch Salaten. Das Lokal wurde mehrfach regional ausgezeichnet. 

Noch etwas feiner speist man im Cherry Tree Restaurant in Killaloe, dem südlichsten Punkt des Lough Derg, hinter dem ein Wehr die Weiterfahrt Richtung Atlantik versperrt. Das Cherry Tree ist unter den 100 besten irischen Restaurants im McKenna Guide. 

Zwischen 1002 und 1014 war der kleine Ort Killaloe Sitz des ersten irischen Hochkönigs Brian Boru und damit Hauptstadt des Landes. Historischen Charme verstrahlt heute noch die St. Flannan’s Cathedral, zwischen 1185 und 1225 erbaut und im 14. Jahrhundert zerstört und wieder aufgebaut. Und immerhin besitzt die Ex-Hauptstadt noch vier Pubs. Im Gedenken an die fleißigen Waschweiber an den Ufern des Shannon heißt eines „Washer Woman“ und ist besonders lauschig. Wenn nicht gerade eine Liveband spielt, legt der Barkeeper gerne alte Vinyl-Schallplatten auf.

Killaloe hat auch den Vorteil, dass es im Gegensatz zu anderen Orten mitten in der zentralirischen Provinz, an eine Bezirksstadt per Bus angebunden ist. Die halbstündige Fahrt nach Limerik lohnt. Neben Clonmacnoise ist das King Johns Castle in Limerik ein historisches Highlight am Shannon. Vor wenigen Jahren für knapp sechs Millionen Euro instandgesetzt, beherbergt der Bau aus dem 13. Jahrhundert nun ein Museum mit sehr vielen vorbildlichen interaktiven Elementen, welches auf spannende Art vom Leben der damaligen Zeit, den Kriegen und Belagerungen und somit von der Geschichte Irlands erzählt. Kinder können sich verkleiden und Mittelalter spielen – eine runde Sache für Jung und Alt.

Derart von Zeitreisen erschöpft, bietet sich Limeriks bekanntestes Pub um die Ecke von der Burg zur Pause an. Die Locke Bar am Zusammenfluss von Abbey River und Shannon mit aussichtsreichen Sitzplätzen im Freien sieht innen mit der offenen Galerie einem Western-Saloon ähnlich. Es gibt eine große Speisekarte mit reichlich Seafood, auf der sich auch das vermeintliche Nationalgericht findet, welches nur noch ganz selten im Angebot ist: Irish Stew, hier nicht als Hammel-, sondern Lamm-Eintopf. Ganz besonders ist im Locke das Unterhaltungsprogramm. Täglich zwei Mal um 17 und 21 Uhr tritt eine Band auf. Und: Meist tanzt noch mindestens eine Maid dazu den traditionellen Stepptanz wie aus Riverdance oder Lord of the Dance. Faszinierend! Mit so viel Mühe fürs Gesamtbild hat sich das Locke schon die Titel „Irlands beste Touristenbar“, „Irish Music Pub des Jahres“ und „Dining Pub des Jahres“ geholt.

Jede Pub-Tour auf dem Shannon geht einmal zu Ende. Doch auf der Heimreise steht dann natürlich nochmal eine kleine Pub-Tour an. Vor dem Abflug vom Flughafen Dublin ist eine Übernachtung in Irlands Hauptstadt – mit entsprechendem Abendprogramm – Pflicht. Ja, man sollte den Unterschied studieren. Zwischen großartigen Land-Pubs wie Hughe’s oder Killeens und den Touristen-Pubs im Ausgeh-Viertel Temple Bar. Allesamt Hochburgen der Stimmung mit guter Live-Musik, in denen man Mühe hat, einen Stehplatz zu bekommen. Aber nicht annähernd so authentisch, gemütlich und herzlich wie die Landversionen.

Was in Dublin im Rahmen einer Pub-Reise vor allem sehenswert ist: Die Orte, wo das herkommt, was man eine oder zwei Wochen abends meist vor sich stehen hat. Zum Einen ist das Irlands meistbesuchte Touristenattraktion, das Guinness Storehouse im Herzen der St. James‘s Gate Brewery. Ein Disneyland des Bieres, mit Infos, Erlebnissen, Zapfkurs und einer atemberaubenden verglasten Bar auf dem Dach.

Eine Nummer kleiner aber ebenso gut gemacht und beliebt ist die Schaubrennerei von Jameson, Irlands bekanntester Whiskey-Marke. Ein Glas Whiskey vor dem Abschied tut gut. Wehmut schwingt mit, wenn man nach vielen herzerwärmenden Begegnungen und den Ohrwürmern der irischen Folkmusik im Kopf Abschied nimmt. Aber es gibt ja auch oberhalb von Carrick auf der Nordtour von Carrickcraft noch weitere Pubs zu erkunden. Irland per Hausboot – das bietet für einige Urlaube lohnende Ziele.

Von Gunther Schnatmann
Fotos: Wilfried Sauer

Infos:
Buchungsbüro für D, A, CH Hausboot Irland GmbH Im Kies 21 D-74199 Untergruppenbach Tel.: +49 7130 405 6870 E-Mail:  sales@hausbootirland.de  www.hausbootirland.de

Bootsverleih:
Carrickcraft Internationales Buchungsbüro 3 - 9 Fairgreen Road Markethill, Co. Armagh Nordirland BT60 1PW Tel. +44 28 3834 4993 Fax: +44 28 3755 1806 E-Mail: sales@carrickcraft.com   www.cruise-ireland.com

Pubs:
JJ Hough‘s Singing Pub Tel. +353 87 9357312 www.jjhoughspub.com
Lukers Bar & Restaurant, Tel. +353 90 9674 995 www.lukersbar.com
Killeens Shannonbridge, Tel. +353 90 9674112
Rosie‘s at The Lifebelt Bar Ballyleague, Lanesborough Tel. +353 43 332 1185
Clarke‘s Bar & Lounge Lanesborough Tel. +353 43 332 1036 Paddys Bar & Restaurant Terryglass Tel. +353 67 22147 www.tipperary.com/ paddys-bar-restaurant
Washer Woman Killaloe, Ballina Tel. +353 61 622 781 www.journalofmusic.com/venues/ washerwoman-killaloe-ballina
The Locke Bar Tel. +353 61 413733 www.lockebar.com

Restaurants:
The Derg Inn Tel. +353 67 22037 www.discoverloughderg.ie/derg-inn/Cherry Tree Tel. +353 61 375688 www.cherrytreerestaurant.ie

Besichtigungen:
King John‘s Castle www.shannonheritage.com Tel. +353 61 360 788 Guinness Storehouse Tel. +353 1 408 4800 www.guinnessstorehouse.com
Jameson Schau-Destillerie www.jamesonwhiskey.com/en-IE/visit-us/jameson-distillery-bow-st

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 1/2-2019 Seite 32-36 – www.gour-med.de

 

Kulinarische Entdeckungen am Schwäbischen Meer - Bodensee/Untersee

Das Schwäbische Meer, Deutschlands größtes Binnengewässer, auch bekannt unter dem Namen Bodensee, ist schon immer begehrtes Reiseziel für Wassersportler, Naturliebhaber, Kunstinteressierte, Feinschmecker und Weinliebhaber. Die Region lockt mit ihrem mediterranen Charme. Im Frühling sind es blühende Obstgärten, im Sommer sonnendurchflutete Rebhänge und im Herbst und Winter verbreiten Nebelschwaden eine oft mystische Atmosphäre. Gerade der Herbst mit seiner faszinierenden Ausstrahlung ist besonders anziehend. Leuchtendes Herbstlaub, volle, leider zum Teil ungepflückte, Obstbäume und prallgefüllte Walnußbäume wohin man schaut.

Konstanz, die „Hauptstadt" der Region, liegt direkt an der Grenze zur Schweiz und hat eine, für Europa richtungsweisende Historie. Das herausragendste Ereignis war das Konzil von 1414 bis 1418. Europas geistliche und weltliche Machthaber kamen zum größten Kongress des Mittelalters zusammen. Am 11. November 1417 fand hier die erste Papstwahl nördlich der Alpen statt. Im Stadtbild bleibt dieses einmalige Ereignis durch Denkmäler und Schauplätze erlebbar. Im Konzilgebäude (ehemaliges Kaufhaus), direkt am Hafen, endet heute so mancher Stadtrundgang. Das Gebäude ist seit vielen Jahren beliebter Treffpunkt für Besucher und Einheimische, um regionale Spezialitäten zu genießen. Im Sommer lädt die riesige Terrasse mit Seeblick zum Verweilen und Entspannen ein. Die vielen Studenten sind ein belebendes Element im geschichtsträchtigen Stadtkern. Konstanz bietet eine große Auswahl an kulinarischen Angeboten. Mehr als 300 Gastronomiebetriebe bieten besondere Geschmackserlebnisse, von deftigen und regionalen Spezialitäten bis hin zur Sterneküche.

Die genießt man bei 2 Sternekoch Dirk Hoberg im Restaurant Ophelia im Hotel RIVA, nicht nur bei Gourmets eine angesagte Location. Sein Ziel ist es, die Gäste mit seiner Kochkunst glücklich zu machen. Dass er sein Ziel erreicht bestätigen wir gerne. Die wunderbaren Amuse Bouche, wie Bodenseefelchen mit Rote Bete Eis und Tapioka, Saibling in Gurke von der Reichenau, Zandercarpaccio mit Kaviar und Alge oder Bodensee-Aal auf asiatische Art, sind harmonisch, perfekt aromatisiert und ein Genuss für Gaumen und Auge. Nachfolgend servierte Fisch- und Fleischgänge sind perfekt gegart und fügen sich mit den Beilagen zu einer außergewöhnlichen Symbiose zusammen.

Das Hotel Riva, direkt an der Konstanzer Seepromenade gelegen bietet spektakuläre Ausblicke auf die Konstanzer Altstadt und auf die Schweizer Seite mit der Bergkulisse des Säntis. Die gelungene Architektur des Hotels verbindet Tradition und Moderne. Das neu errichtete Hauptgebäude umschließt die alte Jugendstil-Villa. Die Zimmer und Suiten im Haupthaus sind lichtdurchflutet und mit allem Komfort ausgestattet. Besonderer Anziehungspunkt für Gäste ist der Swimmingpool auf dem Dach des Hotels, der auch im Winter mit angenehmen Temperaturen lockt.

Deutschlands größter See ist, vor der beeindruckenden Kulisse der greifbar nahen Alpen, in eine fruchtbare Gartenlandschaft eingebettet. Das wunderbare, teils mediterrane Klima lässt hier Obst und Gemüse in großer Auswahl und bester Qualität gedeihen. Nicht nur die Insel Reichenau sondern auch die Halbinsel Höri steht für Gemüse- und Kräuteranbau. Die Höri liegt zwischen Radolfzell und Stein am Rhein (CH) im Untersee und zeigt mit ihrer Spitze bei Horn zur Insel Reichenau und auf die Bodenseemetropole Konstanz.

Sie steht größtenteils unter Natur- oder Landschaftsschutz. Diese einzigartige Landschaft hat zahlreiche Schriftsteller und Maler wie Hermann Hesse, Otto Dix, Helmuth Macke und viele andere angezogen und inspiriert und erhielt den Beinamen „Künstlerlandschaft". Das Hesse Museum Gaienhofen, das Hermann-Hesse-Haus, das Museum Haus sowie die Jacob Picard Gedenkstätte erinnern an sie. Das circa 18 km lange Bodenseeufer sowie die schilfumsäumte Hornspitze bilden ein einzigartiges Naturschutzgebiet, das als größtes Vogelschutzgebiet Europas gilt. Wasser, Wiesen und Wälder sowie ein gut ausgebautes Wander- und Radwegenetz laden zu erlebnisreichem Naturgenuss ein. Die niedrige Wassertiefe macht den Untersee zum idealen Bade- und Wassersportparadies.

Im nahegelegenen Radolfzell, drittgrößte Stadt am See, pulsiert besonders an Markttagen (Mi u. Sa.) das Leben. Für Radolfzeller wie auch Gäste ist der Besuch ein Pflichttermin. Hier findet man alles was die Region zu bieten hat. Von der berühmten Höri-Bülle (eine spezielle milde, Herkunft geschützte Zwiebelart) bis hin zu Bodenseefelchen (Fisch).

Besondere Sehenswürdigkeiten sind das Stadtmuseum in der alten Stadtapotheke aus dem Jahr 1689 mit Apothekerräumen, Labor und Kräuterkammer. Eine Sammlung mit Zeichnungen und Gemälden von Carl Spitzweg sind zu sehen und in einzelnen Stationen wird die Stadtgeschichte von Radolfzell anschaulich gemacht. In den schmucken Gässchen fällt noch das Rathaus von 1847 auf.

Das spätgotische Münster Unserer Lieben Frau wurde auf einer spätromanischen Kirche errichtet. Das Österreichische Schlösschen fand wechselnde Verwendung. Es diente zunächst als Weinlager, Fruchtschütte und Speicher, dann im 18. Jh. als Rathaus, später Schulhaus und heute als Stadtbibliothek. Der schön bepflanzte Stadtgarten mit Goldfischteich und Spielplatz befindet sich im ehemaligen Stadtgraben. Teile der alten Stadtmauer sind hier noch zu sehen. Weitere historische Zeugen sind Pulverturm und Höllturm.

Stadtbesichtigungen machen hungrig und da bietet sich auf dem Weg zurück auf die Halbinsel Höri ein Stopp im Restaurant Grüner Baum in Moos an. Das Restaurant wird, nun in 5. Generation, von Slow Food-Koch Hubert Neidhart geführt. Hier spürt man die Liebe zu saisonalen und regionalen Gerichten. Einer seiner Klassiker und berühmt – weit über die Grenzen hinaus – ist die Bodensee-Fischsuppe nach einem Rezept vom Großvater.

Von der Höri geht es über die Grenze in die Schweiz zum Schloss Arenenberg. Diese sehr gepflegte Anlage, heute ein großes Ausbildungszentrum für Agrar-Berufe, war früher Wohnsitz einer Königin und Mutter des letzten französischen Kaisers Napoleon III. Seine Mutter Hortense de Beauharnais, Stieftochter Napoleons I., baute die Schlossanlage aus und richtete sie stilsicher ein. Alle damaligen privaten Räume sind mit den Originalmöbeln ausgestattet. Die Besichtigung wird zu einem Erlebnis gefühlter Zeitgeschichte. Dominik Gügel, Direktor des Museums, erzählt so spannend über vergangene Zeiten und vermittelt den Eindruck als sei man selber dabei gewesen. Ein Besuch des Arenenberg Museums sollte Pflicht für jeden Geschichtsinteressierten sein.

Während einer Bodensee-Reise ist ein Besuch des Privat-Museums MAC1 von Hermann Maier und seiner Frau Gabriela Unbehaun-Maier in Singen ein absolutes Muss. Die Stifter haben gemeinsam mit dem Architekten Daniel Binder ein unvergleichliches Gebäude in Symbiose mit dem Singener Vulkanberg geschaffen. Das Haus ist Singener Wahrzeichen und Bildungsforum zugleich. Oldtimer, Kunstobjekte und zeitgenössische Ausstellungen von bekannten und weniger bekannten Künstlern werden hier ohne den „pädagogischen Zeigefinger" ausgestellt. Ziel der Familie Maier ist es, Schönes den Menschen zu zeigen, ob es Kunst ist, möge der Betrachter selbst entscheiden. Kunstkenner, aber auch Experten, haben das MAC Museum Art & Cars bereits mit dem Guggenheim Museum in Bilbao verglichen.

Wenn Sie schon fast alle Schönheiten rund um den Bodensee kennenlernen durften, sollten Sie eine – vielleicht sogar die wichtigste – Attraktion nicht vergessen: Eine Schifffahrt auf dem Rhein ab Schaffhausen. Sehr beliebt sind die Sonntagstouren mit inkludiertem Brunch. Diese Tour bietet neben genussvollen Speisen einen wunderbaren Blick in die Natur. Wenn die Sonne scheint, gibt es keinen besseren Platz als auf einem langsam dahingleitenden Schiff inmitten einer herrlichen, abwechslungsreichen Landschaft. Die kurzweiligen, unterhaltsamen Erläuterungen des Kapitäns sind wichtige Hinweise auf und über die Region.

Fotos: Anne Wantia, REGIO Konstanz-Bodensee-Hegau e.V./Achim Mende, Hotel Riva, Hotel Gasthaus Hirschen, Napoleonmuseum Arenenberg, urh.ch

Infos:
www.konstanz-info.com , https://www.radolfzell-tourismus.de/
Hotel Riva: www.hotel-riva.de
Hotel Hirschen: www.hotelhirschen-Bodensee.de
Hesse Museum: www.hesse-museum-gaienhofen.de
Schloss Arenenberg Thurgau: www.napoleonmuseum.ch
Museum MAC: www.museum-art-cars.com
Schiffstour: www.urh.ch
Restaurant Grüner Baum: www.gruenerbaum-stetten.com
Restaurant Konzil Gebäude: www.konzil-konstanz.de

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 1/2-2019 Seite 17-21 – www.gour-med.de

 

Ski- und Küchensafari rund um Kitzbühel

Gunther Schnatmann

In Kitzbühel schwelgt man gerne in Superlativen. Da gibt es mit der Streif die härteste Weltcup-Abfahrt. Mit Hansi Hinterseer, Franz Beckenbauer und Co. die höchste Promi-Dichte. Nun beansprucht das Wintersport-Mekka auch die größte Skisafari der Welt für sich – mit über 1000 Kilometern Pisten, die durch das Zusammenwachsen mit benachbarten Skigebieten entstanden sind. Wir haben uns dort umgesehen und die Skisafari zur Küchensafari ausgebaut.

Zur Übersicht: Die weiße Serengeti reicht von der Skiwelt Wilder Kaiser/Brixental im Westen über das Gebiet KitzSki in Kitzbühel/Kirchberg hinüber nach St. Johann in Tirol und von dort weiter bis nach Fieberbrunn, wo Anschluss zum Skizirkus Saalbach, Hinterglemm und Leogang besteht. Ebenso riesig wie das Skigebiet ist die Vielzahl der Unterkünfte auf gehobenem Niveau. Mit einer eigenen Such- und Buchmaschine unter www.kitzbueheleralpen.com/de/unterkuenfte hilft der Tourismusverband weiter. Oder man wählt einfach eines der ersten Häuser in Kitzbühel wie das Relais & Châteaux Hotel Tennerhof.

Im Skigebiet Wilder Kaiser/Brixental mit 284 Pistenkilometern lässt sich allein eine gute Woche verbringen. Der Clou: Die Hänge rund um die Hohe Salve, von Scheffau bis Brixen, fallen in alle Himmelsrichtungen ab. Egal, welche Jahres- oder Tageszeit – man kann immer auf der Sonnenseite unterwegs sein. Einkehrtipp ist das Gipfelrestaurant Hohe Salve auf 1829 Metern. Ein Teil der Freiluft-Terrasse und die innere Umadum Stubn drehen sich auf großen Scheiben – ähnlich wie Fernsehturm-Restaurants – um die eigene Achse. Zu bodenständigen Gerichten gibt‘s also ein 360-Grad-Panorama mit Blick auf 73 Dreitausender dazu. Alle Mitglieder der Wirtsfamilie Ager stehen in der Küche, die Töchter Sophie und Magdalena machen hervorragende Torten, Kuchen und Strudel.

Auch im Gebiet KitzSki von Kitzbühel und Kirchberg mit 179 Pistenkilometern gibt es neben vorbildlich präparierten Hängen noch Horte der regionalen Küche. Bestes Beispiel ist die Kupferstub’n im Kitzbüheler Nachbarort Kirchberg. Küchenchef Peter Erber liebt die wild wachsenden Produkte der Wiesen und Wälder, sucht regelmäßig selbst Pilze, Bärlauch oder Jochschnittlauch. Letzteren verarbeitet er dann zum Beispiel beim Wiener Tafelspitz in Schnittlauchkrensauce. Zu empfehlen in den urgemütlichen Kupferstub’n sind auch gebratener Brixentaler Almkäse in der Kürbiskernkruste oder Tiroler Krautrouladen in Rahmsauce mit Speckkrusterl. Erber und seine Frau Hildegard stehen beispielhaft für die 23 „KochArt“- Restaurants – eine Vereinigung von Wirten aus den Kitzbüheler Alpen, welche vor allem regionale und qualitativ hochwertige Produkte verwenden und diese gesondert in ihren Speisekarten aufführen. Initiator Kurt Tropper vom Tourismusbüros Brixen im Thale: „Die eindeutige und transparente Kennzeichnung von regionalen Produkten mit dem zusätzlichen AMA-Gastrosiegel garantiert, dass dem Gast nur Gerichte aus hochqualitativen heimischen Rohstoffen serviert werden.“

Von Kirchberg und Kitzbühel geht es weiter nach St. Johann in Tirol. Fast ein Geheimtipp, denn hier ist trotz räumlicher Nähe nichts vom Promi-Skizirkus zu spüren. Es geht auf 43 Pistenkilometern und auf den zahlreichen familiengeführten Hütten eher ruhig zu. Ideal für Familien oder Senioren. Wild ist nur der besonders spektakuläre Blick auf den gegenüberliegenden Wilden Kaiser. Zum Beispiel von der Angerer Alm der Familie Foidl aus, die hier am Kitzbüheler Horn die kulinarische Vorherrschaft beansprucht. Seit Oktober 2017 ist die Alm im Gault&Millau Hüttenguide als kulinarische „Perle“ am alpinen Almhimmel gelistet. Tagsüber bekommt der Skifahrer Tiroler Hausmannskost vom Kaiserschmarrn bis zu Speckknödeln. Abends (es gibt Übernachtungsmöglichkeiten!) tischt Küchenchef Gerald Weiss drei- oder fünfgängige Menüs auf. Eine Speisekarte gibt es nicht. Gekocht wird, was die Region, die eigene Milchwirtschaft, die eigene Jagd und der hauseigene Kräutergarten gerade hergeben. Einfach überraschen lassen.

Skifahrerisch anspruchsvoller ist es in Fieberbrunn, von Kitzbühel oder St. Johann schnell mit dem Skibus erreichbar. Das Gebiet mit 270 Pistenkilometern verbindet Tirol mit dem Salzburger Land. Rund um Fieberbrunn gibt’s nicht nur viele schwarze Pisten, sondern auch traumhafte Tiefschnee-Abfahrten. Kein Wunder: Fieberbrunn liegt im Pillerseetal, der nachweislich schneereichsten Region Tirols. Zusammen mit den benachbarten Orten Saalbach, Hinterglemm und Leogang veranstaltet Fieberbrunn seit wenigen Jahren zum Saisonende die „White Pearl Mountain Days“ für die Hipster unter den Touristen. Mit viel Musik, internationalen Plattenauflegern direkt neben der Piste und auch mit Kulinarik-Angeboten. Und wo Tam-Tam ist, ist Alfons Schuhbeck auch nicht weit, der letzte Saison die Perlentage eröffnete. Diesen Winter ist es vom 15. bis 31. März wieder so weit. Das Programm steht noch nicht fest, wird bald ins Internet gestellt.

Wer seine Brotzeit ohne Ingwerschaum bevorzugt, ist in Fieberbrunn im Berggasthof Wildalpgatterl der Familie Fürhapter richtig. Natürlich auch ein KochArt-Betrieb. Neben ganz köstlichen Marillenknödeln ist hier besonders der Käse herauszuheben. In der kleinen Wildalm-Käserei wird aus der Almmilch täglich Bergkäse produziert, der im Naturkeller aus dem 18. Jahrhundert bis zu 12 Monate reift. Verarbeitet dann zum Beispiel in würzigen Kasknödeln mit gebräunter Butter. Ein Gedicht auch der Graukäse mit Birne in Essig und Öl. Dazu hausgemachtes Brot. 

Man sieht: Pisten und Küchen, die einen Abstecher lohnen, gibt es hier reichlich. Zum Glück gibt es zur neuen Wintersaison nun eine praktische Safari-Hilfe: Den elektronischen Guide per App. Soll kinderleicht mit dem Smartphone zu bedienen sein – einfach den Startpunkt eingeben und schon erscheinen Routen und Einkehrmöglichkeiten. Gibt es unter www. ski-safari.at und www.kitzalps.com/skisafari. Oder Sie folgen Ihrer Nase, die vor den Hütten den Duft von Kaiserschmarrn oder Knödeln aufnimmt. Eine App, die auch bei Kälte und mit Handschuhen jederzeit funktioniert.

Fotos: Gunther Schnatmann

Infos:
Skisafari: www.ski-safari.at und www.kitzalps.com/skisafari
Unterkünfte: Kitzbüheler Alpen Marketing, Dorfstraße 11, A-6365 Kirchberg in Tirol, Tel.: +43 57507 8000 www.kitzalps.com info@kitzalps.com
KochArt-Restaurants: www.kochart.tirol
Restaurants/Hütten:
Kuperstub’n, Kitzbüheler Straße 9, A-6365 Kirchberg, Tel.: +43 664∙333 333 2, info@kupferstube.at www.kupferstube.at
Berggasthof Wildalpgatterl, Almen 57, A-6391 Fieberbrunn, Tel.: +43 5354 5 26 55 office@wildalpgatterl.at www.wildalpgatterl.at
Gipfelalm Hohe Salve, Tel.: +43 5335 2216, info@hohe-salve.at www.hohe-salve.at
Angerer Alm, Berglehen 53, A-6380 St. Johann in Tirol, Tel. +43 5352 62746, E-Mail: info@angereralm.at
White Pearl Mountain Days: www.wpmdays.at

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 11/12-2018 Seite 24-26 – www.gour-med.de

 

Myanmar - Mythos, Legenden, Pagoden und kulinarische Überraschungen

Klaus Lenser

Die Identifizierung der Burmesen mit ihrer Geschichte, den Traditionen, Legenden und Mythen, ist sehr stark ausgeprägt. Ein religiöses Bekenntnis, egal in welche Richtung, ist selbstverständlich. Yangon, die 7 Millionenstadt ist für Touristen völlig ungefährlich. Taschendiebe gibt es nicht und Überfälle sind äußerst selten. Die Kriminalitätsrate liegt weit unter dem Durchschnitt im Vergleich zu anderen Millionenstädten.

Yangon ist eher eine gemütliche Stadt. Die Einheimischen hasten nicht, sie gehen gelassen durch die Stadt. Immer ein fröhliches Gesicht, sie erwidern jedes Lächeln. „rmingalar bá“ ist das Zauberwort bedeutet mehr als „guten Tag“ und ist auch die Frage nach dem Wohlbefinden. Für die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten von Yangon sollte man unbedingt mehr als einen Tag einplanen. Allein für die im goldenen Glanz erstrahlende „Shwedagon Pagoda“ etwas außerhalb des Zentrums sollte man mindestens einen halben Tag einplanen. Schon die Treppe zum Hauptportal ist beeindruckend, an beiden Seiten des Aufgangs werden religiöse Devotionalien zum Kauf angeboten. Alle haben eine symbolische Bedeutung und werden teilweise als Opfergaben genutzt. Der Legende nach soll die Pagode über 2500 Jahre alt sein, Aufzeichnungen buddhistischer Mönche sagen, dass die Pagode, auch Stupa genannt, im Jahr 486 v. Ch. erbaut wurde.

Ab dem 14. Jahrhundert gibt es nachvollziehbare Aufzeichnungen. So soll die Königin Shinsawbu (1453 - 1472) so viel Gold wie ihr Körpergewicht betrug für die Verschönerung des Stupa gespendet haben. Sie muss einiges Gewicht gehabt haben, denn insgesamt sollen 80 Tonnen Gold verbaut worden sein, nachgewogen hat es aber bisher niemand. Mythos oder??? Für die burmesische Freiheitsbewegung ist die Pagode ein wichtiger Ort. Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hielt hier ihre erste öffentliche Rede, nach Beendigung ihres 14 Jahre dauernden Hausarrestes.

Sula, die zweitgrößte Pagode in Yangon, ist der „kleine Bruder“ der Shwedagon Pagode. Die Pagode besitzt ebenfalls einen goldenen Stupa, allerdings nicht aus massivem Gold, wie bei der Shwedagon Pagode. Auch sie soll über 2000 Jahre alt sein und berge ein Haar von Buddha als Reliquie. Speisen aller Art (Reis, Früchte und viele andere Lebensmittel, werden als Opfergaben gespendet. Ein sehr interessanter Anblick. Um den zentralen Stupa reihen sich viele kleinere Tempelräume mit Statuen und Bildern aus dem Leben Buddhas. Der Besuch in der Sula ist als Einstieg, vor dem Besuch der mächtigen Shwedagon Pagode, besonders empfehlenswert.

Dass Burmesen gern essen, wie alle Asiaten, ist kein Geheimnis. An den Wochenenden sieht man ganze Familienclans die in den Garküchen zusammenrücken und sich den einheimischen Spezialitäten hingeben. Bevorzugt wird frisches, im Wok gegartes, Gemüse, Schweinefleisch, Huhn- und Fischgerichte. Die Speisen sind weniger würzig als zum Beispiel in Thailand, bei Bedarf würzt jeder nach eigenem Geschmack nach.

Chinatown sollte ein Pflichtbesuch sein, nicht nur wegen der vielen typischen Garküchen. Außer chinesischen Gerichten kann man hier fast alles, was das (Gourmet-)Herz begehrt, bekommen. Das bunte Treiben und die gute Laune der vielen Händler mit unterschiedlichsten Angeboten in „bester chinesischer Qualität“ und die immer freundlichen Verkaufsanimationen, stecken an und verleiten oft zum Kauf. Auf der 19. Straße, die besonders am Abend überfüllt ist, treffen sich Genießer, um zu schlemmen was die StreetFood-Küche hergibt. Dazu sei angemerkt, dass die Burmesen dem Trend der Zeit folgen. Gesundes, nachhaltiges, aber genussvolles Essen gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Die Altstadt, das Downtown im Süden der Stadt, ist der belebteste Teil Yangons. Hier trifft einheimisches Leben auf neugierige Touristen. Märkte, Shoppingmeilen, Bars, Cafés, Teehäuser, sind die richtigen Orte um in Kontakt mit den immer aufgeschlossenen und freundlichen Menschen zu kommen. Der von Engländern künstlich angelegte Kandawgyi See, der Name bedeutet „Großer königlicher See“, mitten im Stadtgebiet mit seiner immergrünen Parkanlage ist ein Paradies für Ruhe und Erholungsuchende. Die gute Luft, neben dem Smog in den großen Straßen, ist ein guter Grund hierherzukommen. Gebaut wurde der künstliche See in der Kolonialzeit um die Wasserversorgung der Stadt zu gewährleisten. Am Ufer des Sees liegt das prunkvolle historische Gebäude, der Karaweik Palast, im Stil eines alten burmesischen Schiffes. Mit viel Gold und Symbolik.

Durch die politischen Veränderungen ist das Land auch für ausländische Investoren interessant geworden. Zu den ersten, die sich entschlossen haben Yangon aus der Gourmet-Diaspora zu holen, gehört das Schweizer Ehepaar Lucia und Felix Eppisser. Beide waren schon in Zürich berühmte Gastronomen und haben im Restaurant Rigiblick einen Stern erkocht bevor sie in Asien neue Herausforderungen suchten. Der Wunsch, ein eigenes Restaurant in Yangon zu eröffnen, bestand schon länger, aber es sollte ein Restaurant mit ganz besonderem Spirit sein.

Inspiration und Idee für das „SEEDS Restaurant und Lounge“ entwickelte Lucia Eppisser. Sie ist nicht nur eine perfekte Gastgeberin, ihre künstlerischen Ambitionen Dinge zu gestalten, die nicht nur schön sind sondern Symbolkraft ausstrahlen, wurden zur Grundlage der Baupläne. Bereits bei Betreten des Restaurants spürt man, hier ist etwas anders als in den üblichen Gourmet-Tempeln. Der Gast sieht nicht nur die Perfektion des sehr elegant gestalteten Ambientes, auch die Atmosphäre im SEEDS vermittelt einen Eindruck in die burmesische Seele. Es ist eine magische Faszination die ihre Wirkung zeigt.

Lichtdurchflutet die Räume, harmonisch sind Details aufeinander abgestimmt, man merkt, hier hat jemand nicht nur ein Restaurant gebaut, hier wurde Leidenschaft zur Aufgabe die Seele Myanmars zu öffnen. Die gesamte Einrichtung hat Lucia geplant und viele regionale Einflüsse übernommen. Grundlage ist die Sacred-Geometrie, die kurz gesagt, spirituell „vom Samen bis zur Blüte“ bedeutet. Ein Konzept, das sich ganzheitlich erschließen soll wie Inspiration, Kreativität und Entwicklung. Selbst das Design des Porzellans, eine von Lucia entworfene Linie (Gaya Ceramic), ist in das Konzept einbezogen. Das Wandbild im Entree hat ein weltbekannter Maler aus Burma, nach einer Idee von Lucia, gemalt.

Die Gäste sind, was nicht verwunderlich ist, überwiegend Einheimische, die den panasiatischen Kochstil von Felix und seinem Team sowie die unvergleichliche Atmosphäre und das Ambiente zu schätzen wissen. Die Menu-Karte offeriert ein Speisenangebot die der Philosophie von Felix gerecht wird. Alles frisch, möglichst regional, harmonisch aromatisiert, den Eigengeschmack betonend, alles im Haus produziert und mit höflicher Freundlichkeit serviert. Im SEEDS sind ausschließlich Burmesen beschäftigt, die von Lucia und Felix Eppisser mit viel Liebe, aber auch Mühe, zu perfekten Service-Mitarbeiten trainiert wurden. Das SEEDS liegt am Ufer des Inya-See. Das Interieur ist mit regionalem Holz, mit Bambus und Glas, alles handgearbeitet, erbaut. Die Terrasse zum See, leider in der Regenzeit wenig zu nutzen, ist eine Oase der Ruhe und des Innehaltens. Man trinkt nicht nur seinen Tee, man zelebriert ihn. Es wird nicht lange dauern bis Yangon eine weitere Metropole für Fine Dining wird. Felix und Lucia beweisen gerade dass es möglich ist mit einem einzigartigen Konzept, Liebe zum Detail, kulinarischer Kreativität und dem Bewusstsein für regionalen Lifestyle das beste Restaurant Myanmars zu werden. Nach Yangon reisen und im SEEDS speisen ist ein unbedingtes Muss!!!  

Fotos:
Klaus Lenser, SEEDS, Thettoe Creative Commons CC BY-SA 3.0

Buchen können Sie Ihre Reise über:
Erlebe Fernreisen, Petersstraße 88, D 47798 Krefeld, Tel.: +49 (0)2151 3880-0
www.erlebe-fernreisen.de

Yangon:
KHIRI Travel, www.khiri.com

Restaurant SEEDS:
U Htun Nyein Street, Yangon,  info@seedsyangon.com ,  www.seedsyangon.com

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 7/8-2018 Seite 4-8 – www.gour-med.de

 

Zwolle - Tradition und Genuss

Klaus Lenser

Zwolle, die dynamische kleine Hansestadt im Nordosten der Niederlande, ist nicht nur das kulinarische Zentrum der Region. Die Stadt ist Zeuge für die erfolgreiche Geschichte des Hansebund und gehört heute zu den schönsten Städten der Niederlande.

Die mittelalterlichen, sehr gut restaurierten Häuser mit ihren prächtigen verzierten Giebeln in der Innenstadt weisen auf die erfolgreiche Vergangenheit einer ehemaligen Handels- und Kaufmannsmetropole hin.

Tradition ist hier ein Begriff der gelebt wird. Zahlreiche Museen wie das Stedelijk Museum erzählen die Geschichte von der Entstehung bis in die Neuzeit. Im Museum de Fundatie, das teilweise im ehemaligen Justizgebäude mit seinem ultramodernen Anbau, deWok, untergebracht ist, findet man Kunstwerke aus vier Jahrhunderten. Nicht weit davon entfernt befindet sich in einer ehemaligen Klosterkirche die schönste Buchhandlung Hollands.

Das Ambiente der „Waanders in de Broeren" so heißt die Buchhandlung, ist eng verknüpft mit den klassischen Stil-Elementen der alten Klosterkirche. In dem Laden ist auch ein Café, das bevorzugt von den Studenten als Rückzugs- und Erlebnisort genutzt wird.

Dass Zwolle auch eine sehr beliebte Universitätsstadt ist erkennt man daran, dass viele junge Menschen, internationaler Herkunft, das Stadtbild prägen.

Ein geführter Stadtrundgang durch das Zentrum ist die beste Gelegenheit vieles über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der kleinen Metropole zu erfahren.

Bekannt geworden ist Zwolle aber nicht nur auf Grund seiner Geschichte. Gourmets, Feinschmecker und Genießer wissen das vielfältige, hochwertige kulinarische Angebot der Stadt zu schätzen. Eine große Auswahl feiner Restaurants, wie sie selten in einer kleinen Stadt zu finden sind, macht die Wahl zur Qual. Eines ist sicher, die Chance enttäuscht zu werden ist nicht sehr groß.

Der jedes Jahr stattfindende Bauernmarkt wird von tausenden Gästen – auch aus Deutschland – besucht. Hier erfährt man alles über die neueste Entwicklung der Gourmetszene.

Parallel zu dem Bauernmarkt (Boerenmarkt) findet seit einigen Jahren die „ChefsRevolution", die wichtigste Veranstaltung für Hollands Gourmetköche, statt. Die berühmtesten Küchenchefs sind hier vertreten, ebenso präsentieren Hersteller für Küchenausrüstung ihre neuesten Innovationen.

Die ChefsRevolution ist nicht nur eine Kochshow, Ernährungswissenschaftler, Mediziner, Biologen bereichern mit ihren Vorträgen zur gesunden Ernährung das Programm. Veranstaltet wird dieser Event von Port Culinaire, die Organisation obliegt Jonny Boer, er ist der erste Küchenchef in Holland, der mit 3 Sternen ausgezeichnet wurde. Heute gibt es noch zwei weitere Küchenchefs denen diese Ehrung zuteil wurde.

Jonny Boer, steht im Restaurant „de Librije", unterstützt von seiner Frau Thérèse, am Herd. Das Restaurant, mit angeschlossenem Hotel, ist in einem ehemaligen Frauen-Gefängnis untergebracht. Das stilvolle Ambiente, entwickelt nach den Ideen von Thérèse Boer, ist elegant, gemütlich und innovativ (siehe Ausgabe 1/2 - 2018 Gour-med). Gourmets und alle die in Zwolle genießen möchten sollten einen Besuch im „de Librije" nicht versäumen.

Fotos: Stadt Zwolle, Klaus Lenser

Info:
Übernachtung:
Bilderberg Grand Hotel Wientjes
www.bilderberg.nl/zwolle/grand-hotel-wientjes

Stadt Zwolle:
www.hanzestadzwolle.nl

ChefsRevulotion:
www.chefsrevulotion.com

Restaurant de Librije/ Jonny Boer ***
www.librijeswinkel.nl

http://www.16eme.ch

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 9/10-2018 Seite 34-35 – www.gour-med.de

Das Berner Oberland - Vom Alphorn zum Fondue

Das Berner Oberland ist eine der schönsten Ferienregionen der Schweiz. Interlaken, die kleine Stadt zwischen Thuner und Brienzer See, liegt zu Füssen des imposanten Dreigestirns „Eiger, Mönch und Jungfrau". Die Stadt ist für Besucher aus aller Welt Ausgangspunkt für Ferienträume. Unendlich viele Freizeitmöglichkeiten und typische, regionale Attraktionen versprechen einen abwechslungsreichen, spannenden Urlaub. Ein Besuch auf einer Alp, wo der „Sennenmutschli“ – ein mittlerer Weichkäse – noch ganz traditionell, ohne wesentliche technische Hilfe hergestellt wird, ist ein besonderes Erlebnis und ein Genuss, wie er nur hier zu erleben ist. Roland und Bernadette Brunner von der Heubühlen Alp, oberhalb des Dorfes Habkern gelegen, sind wahre Meister der Käseherstellung. Ein Sennenfrühstück bei ihnen, mit Zutaten, die alle selbst produziert und hergestellt sind, sollte man sich gönnen. Butter, Marmelade, Käse, Milch, dazu duftendes, frischgebackenes Brot und zum Abschluß noch ein Rösti sind so köstlich, dass man gar nicht aufhören möchte mit dem Essen. Was will man mehr?

Gut gestärkt und mit viel Wissen über die Käseherstellung starten wir unsere Wanderung zur Lombachalp, die wohl größte und eindrucksvollste Schweizer Moorlandschaft. Lukas Schärer, der zuständige Ranger, erklärt uns wie bedeutend und wichtig der Erhalt dieses Lebensraumes für Flora und Fauna ist. Mit ganz viel Geduld und etwas Glück laufen einem hier Auerhahn, Birkhuhn oder Schneehasen über den Weg. Leider hatten wir beides nicht.

Seltene Blumen und Pflanzen wie Augentrost, Moor-Enzian und Orchideen sind typische Vertreter dieses sumpfigen alpinen Hochmoores. Bleibt zu wünschen, dass durch den unermüdlichen Einsatz des Naturschützers Lukas Schärer, dieses Jahrtausend alte Feuchtgebiet nicht Opfer unserer Umweltzerstörung wird. Im Dorf Habkern lebt und arbeitet der noch einzige professionelle Alphornbauer der Schweiz, Heinz Tschiemer. Über mangelnde Arbeit muss er sich nicht beklagen, denn das Alphorn gehört zur Schweiz wie die Vielfalt der Käsesorten.

Die Fertigstellung eines Alphorns, früher ausschließlich von Hand gefertigt, dauert dank neuer Computertechnik heute nur noch ca. 50 Stunden. Das benötigte Holz wächst gleich vor der Haustür. Bis zu 400 Jahre alte Fichten, mit einem Mindestdurchmesser von 80 cm, sind ideal. Der richtige Zeitpunkt zum Fällen liegt zwischen dem 20.12. und 10.01. Wie schwer es ist, dem Horn einen Ton zu entlocken, dürfen wir selber probieren. Mit wenig Erfolg aber viel Begeisterung haben wir dem Horn immerhin einen Ton entlockt. Wie es dann richtig geht zeigt uns Jodel-Willi auf dem Dorfplatz von Habkern. Der bekannte Alphornbläser und Jodler ist so etwas wie ein „Urgestein“ der Traditionspflege und trägt seinen Namen zu Recht. Er ist Experte für beides. Ach ja, ganz billig ist so ein Alphorn nicht, ca. 3000-4000 CHF muss man schon für das Instrument hinblättern.

Nach diesem vielseitigen und ereignisreichen Tag verlassen wir die Region um Interlaken in Richtung Saanenland, nach Schönried bei Gstaad. Ab Zweisimmen genießen wir eine Zugfahrt im Panoramawagen des GoldenPass Express. Leider, für uns viel zu kurz, gern wären wir noch bis Montreux sitzen geblieben um das einmalige Bergpanorama zu bewundern. Das Dorf Saanen, wegen seiner Historie und der berühmten alten Gebäude bei Touristen sehr beliebt, bezirzt mit seinem Charme und einem ganz besonderen Restaurant. Zuerst hören wir spannende Geschichten über das Dorf, welches von Tradition und Kunsthandwerk geprägt ist. Natürlich kommt auch der Genuss nicht zu kurz, denn abgerundet wird die kleine Führung mit dem Besuch im „16 Art-Bar-Restaurant". Das urige gemütliche Lokal befindet sich in einer ehemaligen Glockengiesserei aus dem 18. Jahrhundert. Die Inhaber, die Brüder Nik und Simon Buchs, legen großen Wert auf regionale Produkte und begeistern mit ihrer phantasievollen Küche sowie ihren aromatischen Konzepten. Hier verschmelzen Kunst und Gastronomie aufs Angenehmste.

Gut ausgeschlafen werden wir von Anita Roth, unserem Guide für den heutigen Tag, zu einer Wanderung erwartet. Auf geht es zuerst nach Gstaad in die Käsegrotte. Wahrhaft ein Denkmal für den Käse. Aber erst einmal müssen wir über ziemlich steile Leitern in die Tiefe steigen. Beeindruckend was uns dort erwartet. 3000 Käselaibe sind dort in Regalen vom Boden bis zur Decke eingelagert.

Unter ihnen auch einige Raritäten – bis zu 150 Jahre alt. Ob die wohl noch genießbar sind? Jeder Käse hat eine Nummer, so kann man ihn dem jeweiligen Hersteller zuordnen. Geschäftsführer René Ryser erklärt uns, das sind aber nicht alle Käse die in den letzten zwei Jahren produziert wurden, an anderer Stelle werden weitere 6000 Käse eingelagert. Wir dürfen einen köstlichen Berner Hobelkäse mit einem Gläschen Schweizer Wein probieren. Ein einzigartiger Käse-Wein-Genuss.

Bevor wir dann zu unserer Wanderung zum Lauenensee aufbrechen, machen wir einen kurzen Halt an der Molkerei in Gstaad um den Fondue-Rucksack abzuholen. Hier ist alles drin was zu einem echten „Schweizer Käsefondue“ gehört, inklusive Caquelon (das ist der Topf in dem der Käse geschmolzen wird), Rechaud, Teller und Gabeln. Erwartungsvoll geht´s endlich los. Mit reichlich Sonnenschein starten wir in Richtung Lauenensee, vorbei an blühenden Wiesen die einen tollen Duft verströmen und einfach gute Laune machen. Langsam aber stetig, immer bergauf, bis wir dann den See erreichen. Ein toller Ausblick erwartet uns.

Der See, umgeben von bunten, in vielen Farben herausgeputzten Wiesen, so als hätte jemand diese Pracht für uns bestellt. Im Hintergrund ein Wasserfall – eine Oase in unberührter Natur. Wir laufen um den See und erreichen einen sonnigen Picknickplatz. Wandern macht hungrig. So packen wir unseren Fondue-Rucksack aus und los geht’s. Dieser Platz ist etwas ganz besonderes, wir fühlen uns im „Käsehimmel". Neidvoll von anderen Wanderern beim Verzehr unseres Käsefondues beäugt lassen wir es uns schmecken. Leider fehlt der Wein, aber bei den hohen Temperaturen ist es sicher besser so, obwohl … !

Zurück geht´s immer bergab und schnell sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt.

Gstaad und die umliegenden Dörfer punkten mit schickem Charme und authentischer Tradition bei den Gästen. Trotz allem ist die Region bodenständig geblieben. Luxusgeschäfte, Spitzenhotels und eine autofreie Flaniermeile locken Gäste aus aller Welt in den kleinen Ort. Der dörfliche Charakter ist erhalten geblieben, besonders schön die Häuser im Chalet-Stil. In der kleinen Kirche, mitten in Gstaad, hat unser Guide Claudia eine ganz besondere Überraschung vorbereitet.

Sabine Kunz und Maria Oehrli, bekannt als das Jodelduett La Zagaletta aus Lauenen, geben ein kleines Konzert für uns. Ganz traditionell in Schwyzerdütsch singen sie alte Lieder und jodeln. Das Lied „Herbstwanderig" von Sepp Herger gefällt uns besonders. Es handelt vom Herbstnebel, aber auch vom Nebel der sich im Alltag auf´s Herz legen kann. Sehr stimmungsvoll und mit viel Emotionen vorgetragen. Da können schon mal die Tränen aufsteigen.

Natürlich verstehen wir kein Schwyzerdütsch, aber Sabine erklärt die Lieder bevor sie mit dem Gesangsvortrag beginnen. Traditionen werden hier im Berner Oberland gepflegt, viele junge Leute bekennen sich mittlerweile wieder zu ihren heimatlichen Gepflogenheiten. Mit diesem kleinen Konzert, nur für uns, findet diese unvergessliche Tour ins Berner Oberland ihren Abschluss!

Eine schöne, erlebnisreiche Zeit liegt hinter uns. Zu kurz um alles kennen zu lernen, lang genug um neugierig auf Mehr zu machen. Genuss und eine herrliche Landschaft verbunden mit frischer Luft und schönem Wetter, braucht's mehr??

Übernachtungs- und Restaurantempfehlungen:
Interlaken-Unterseen: Das Salzano Hotel. Sehr persönlich und herzlich geführt von der Familie Salzano. Die Küche bietet kulinarische Erlebnisse die Gaumen und Seele verwöhnen. Küchenchef Stephan Koltes überrascht mit neuen Ideen (verkohlten Elementen)in seinen Menus. Nicht einfach in Worte zu fassen, auch nicht für eine Journalistin, man muss es selber ausprobieren. Es lohnt auf jeden Fall. In Schönried ist das Boutique-Hotel Alpenrose, ebenfalls familiär geführt und mit viel Wohlfühl-Atmosphäre, eine gute Adresse. Die Familie von Siebenthal überzeugt mit exzellenter Qualität, Charme, Großzügigkeit, Freundlichkeit und einer ausgezeichneten Küche. Die 20 Zimmer und Suiten bieten reichlich Platz und sind elegant eingerichtet. Fast alle Zimmer haben Balkon oder Terrasse mit direktem Blick auf die fantastische Schweizer Bergwelt. Im Gourmet-Restaurant Azalée ist der Chef des Hauses für die Speisenzubereitung verantwortlich.

Beitrag und Fotos von Anne Wantia

Info:
Schweiz Tourismus Informationen/Beratung
Telefon: 00800/100 200 30 (kostenfrei)
E-Mail: info@myswitzerland.com
www.myswitzerland.com
www.interlaken.ch
www.gstaad.ch

Hotel Salzano Interlaken
www.salzano.ch

Hotel Alpenrose Schönried
www.hotelalpenrose.ch

16 Art-Bar-Restaurant
www.16eme.ch

Der Beitrag ist erschienen in gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 7/8-2018 Seite 24-27 – www.gour-med.de

Kulinarik, Lifestyle, Kultur und die schönste Küste Spaniens

Wie sich die Zeiten ändern, es ist noch nicht lange her, da war die Costa Brava Ziel für Massentourismus. Sonnengarantie, Sangria, Wasser und schöne Sandstrände waren der Grund für Millionen Touristen dorthin zu reisen, überwiegend aus Deutschland und England. Viele Besucher haben Häuser oder Wohnungen gekauft, um immer hier zu leben.

Wer heute an die Costa Brava kommt sucht  und  findet  die  immer  noch  schöne Landschaft, kulinarische Spezialtäten, gute bis sehr gute Hotels und natürlich die, auch immer noch, fast stets scheinende Sonne. Das touristische Angebot hat sich aber stark verändert, Nachhaltigkeit, sanfter Tourismus, mehr ökologische Rücksicht und ein liebevoller Bezug zur Regionalität stehen heute im Vordergrund. Ein deutlich  sichtbares Zeichen ist die Entwicklung nördlich von Girona.

Nahe der französischen Grenze, rund um das kleine Küstenstädtchen Roses ist eine Weinlandschaft entstanden, die Empordá, in der nicht nur exzellente Weine erzeugt werden. Nicht weniger als 17 Michelin Sterne sind in der Region an 13  Restaurants vergeben. Das berühmteste ist der Celler de Can Roca der drei Roca Brüder in Girona. Das Restaurant ist seit vielen Jahren immer unter  den TOP 5 in der Weltrangliste zu finden. Hier ist  auch Ferran Adria  „Erfinder" der  Molekularküche  zu  Hause,  z.  Zt.  entwickelt er ein neues Konzept. Warten wir's  ab womit er Gourmets aus der ganzen Welt begeistern will.

Die Lage der Weinberge begünstigt den Weinanbau, das Meer, der Wind (Tramontana) aus den Bergen und das Klima sind beste Voraussetzungen für gute Weine. Einige Winzer bieten Weinverkostungen und Wildkräuterführungen mit dem Naturexperten Evarist March - der auch Kräuterexperte vom Restaurant Celler de Can Roca ist - in den Bergen an.  Sie werden  staunen was  alles  Essbares am Wegesrand wächst und köstlich schmeckt.

Genuss ist ein wichtiges Thema in der Region. In dem Städtchen Roses, im Restaurant Draulic, wird Geschmack ganz groß geschrieben. Dort legt man größten Wert auf authentische Produkte mit Aromen der Heimat, gleich ob Meeresfrüchte oder Fleisch, die Qualität muss stimmen.  Die Spezialität von Küchenchef Marc Descloux ist Suquet, eine Fischsuppe die der berühmten Marseiller Bouillabaisse durchaus gleichwertig ist. Einfach ein Genuss!! Wer nach Roses kommt sollte im Seehotel Terazza übernachten, das Hotel mit französischem Flair und Eleganz ist ein idealer Platz für Entspannung und Erholung.

Etwas weiter südlich von Roses, in Girona, sollten Liebhaber feiner Genüsse unbedingt an einer geführten Food-Tour teilnehmen. Marco Gonkel zeigt ihnen nicht nur wo es gut schmeckt und wo man was kaufen kann, bei seinen Touren erklärt er auch wie die Geschichte der Stadt und die Geschichte der regionalen Küche unmittelbar zusammengehören. In der Markthalle findet man die feinsten  kulinarischen  Angebote.  Schinken  in  allen Reifestadien, eine riesige Auswahl Salamis, getrockneten, mit Salz und Pfeffer gewürzten Speck, Käse in unüberschaubaren Mengen und Sorten, fangfrischen Fisch, Gemüse und Obst in feinster Qualität. Der  Besucher  traut  seinen  Augen  nicht.  Das muss  das  Schlemmerparadies  sein.

Typisch regionale Kost wird in dem Restaurant Casa Marieta serviert, die Schnecken „Casa Marieta" sind ein klassisches Gericht, nicht jedermanns Sache, aber für den der so etwas mag, köstlich. Das Restaurant ist  über  120  Jahre  alt  und  eine  Institution in Girona.

Xuixo ein mit Vanillecreme gefülltes Gebäck ist die, bei uns würde man sagen, Leckerei  für  zwischendurch.  Das  Rezept  wurde hier entdeckt, jeder Gironeser hat seine Lieblingsbäckerei von der er behauptet, sie backe das beste Xuixo, ein Test, in welcher Bäckerei das beste Xuixo hergestellt wird, lohnt sich. Wer es nicht schafft den Celler de Can Roca zu besuchen sollte wenigstens das Eis der Roca Brüder  genießen.  Die  Eisbar „Rocabolesc" zählt zu den besten in Spanien, das erkennen neidlos auch die Italiener an.

Die Hauptstadt Kataloniens, Barcelona, ist das kulturelle Zentrum der Costa Brava und die „unvollendete" Kathedrale Sagrada Familia, des berühmten Architekten Gaudi ist ein Magnet für Touristen.  Aber Achtung, wer die Kathedrale von innen besichtigen möchte sollte unbedingt Eintrittskarten im Voraus reservieren, wer nicht reserviert hat, muss mit Wartezeiten bis zu 3 Stunden rechnen. Im Sommer bei großer Hitze ist das kein Vergnügen.

Barcelona gehört zu den beliebtesten Weltstädten, diesen Ruhm zu mehren trägt auch der Fußball Club FC Barcelona bei.  Vor  den  Geschäftsstellen  stehen  Schlangen von Fans, die mit der dort aufgebauten Pappfigur des „Mannschaftsstars Messi" ein Selfie machen. „Stadt-Eroberungen" machen Appetit und neugierig auf typisch regionales Essen oder  kulinarische  Attraktionen.  Die  Vielfalt der Restaurants in dieser Metropole macht es nicht einfach zu entscheiden, wo man am besten kulinarisch aufgehoben ist. 

Das vor ca. einem Jahr eröffnete und wohl innovativste Restaurant in Barcelona, das „Opera Samfaina", direkt an der Rambla, muss  man  unbedingt  gesehen  haben.  Hier sind Unterhaltung und Genuss zu einer Symbiose der Weltgeschichte zusammengefasst. An verschiedenen Stationen werden die wichtigsten Ereignisse vieler Jahrhunderte  plastisch  dargestellt. Manche sind ein technisches Wunderwerk, alle  haben  einen  Bezug  zur  Ernährung.  Serviert werden kreative Speisen nach Rezepten der Roca Brüder.  Das  ist  nicht  verwunderlich, gehört das Opera Samfaina doch dem Jüngeren der drei Brüder.

Wer einen Blick von oben auf die Stadt und den Hafen genießen möchte sollte das  vom Columbus-Denkmal tun.  Eine  clevere Weinbar am Fuße des Turms bietet geführte Touren mit Weinverkostung an. Romantiker genießen abends auf dem Turm den herrlichen Sonnenuntergang. Nach der Turmbesteigung empfehlen wir eines der ältesten Restaurants in Barcelona, das 7 Portes in der Nähe des Hafens.  Das gediegene Ambiente erinnert an die gepflegte  Eleganz der 1920er  Jahre.  An  den Wänden hängen Bilder von berühmten Gästen aus früheren Jahren. Höfliche,  zuvorkommende Servicemitarbeiter bedienen mit Grandezza und behandeln jeden Gast so als gäbe es nur ihn.  Das  Speisenangebot ist abgestimmt auf gehobene, katalanische Küche, zum Teil nach überlieferten Rezepten, neu kreiert und aromatisiert, aber immer sehr geschmackvoll.

Seit 1931 wird im 7 Portes eine Fischsuppe mit Seeteufel nach unverändertem Rezept serviert. Eine Rezeptveränderung  wird von den Stammgästen energisch abgelehnt,  was  nachvollziehbar  ist.  Die Suppe  ist  unübertrefflich  gut.  Im 7 Portes verkehren überwiegend einheimische Gäste, unter den Touristen ist es noch ein Geheimtipp, der nach Aussagen der Service-Mitarbeiter nach Möglichkeit so bleiben soll.

Zum Schluss haben wir noch einen ganz speziellen Tipp nur für Gour-med -Leser, das Restaurant „Cal Purgat" in Vilanova i  la Geltrú,  ca.  30 km  südlich  von  Barcelona. Cal Purgat bedeutet zwischen Himmel und Hölle, wer dort einkehrt ist dem Himmel näher, die Schlemmereien wie man sie hier serviert, sind Köstlichkeiten der Region, zubereitet wie man sie nicht allzu oft vorfindet. 

Das kleine, von außen etwas unscheinbare Restaurant bietet den Gästen ein umfangreiches  Tages-Menu  an.  Eine  Speisenkarte gibt es nicht, man isst was auf der Tafel steht. Maribel, die Frau des  Besitzers ist die Hüterin der Rezepte. Man kann sich aber bedenkenlos auf ein erstklassiges Essen freuen.  Von ganz einfachen, aber köstlichen Bio-Tomaten mit exzellentem Olivenöl bis hin zum knusprigen Spanferkel.  Je  nach  Tagesangebot  wird nur das gekocht was frisch auf dem Markt angeboten wurde. Auf keinen Fall  verpassen sollte man Xató, eine Salatspezialität mit Thunfisch, Kabeljau, Anchovis  und einer Sauce aus Mandeln, Knoblauch und Olivenöl. Das Risotto war ein Traum, ebenso der Kabeljau  mit  Aioli-Sauce.  Sehr  lecker  auch die Escalivada, eine rote Paprika ohne Haut. Wer jetzt noch Platz hat, dem  empfiehlt  die  Köchin  zum  Dessert  ihr  „Mirall",  eine katalanische Spezialität.

Der  Besitzer  Ramón  ist  ein  Kenner  und  Liebhaber  guter  Weine.  Sein  größtes  Vergnügen ist es, wenn er seine Gäste davon überzeugen kann, bevor sie sich entscheiden, zunächst erst einige Weine zu probieren. So passiert es schnell, dass  mehr  als  7  bis  8  „Testflaschen"  auf  dem  Tisch  stehen.  Die  Entscheidung  fällt  immer schwerer, was dazu führt, dass Ramon noch mehr Flaschen holt, zu jedem Wein hat er Tipps und Hinweise warum es gerade der oder jener Wein sein soll.

Wer  dem  Charme  Ramóns  erliegt,  weiß  am Ende gar nicht mehr für welchen Wein  er  sich  entscheiden  soll.  Alle  sind  ein Genuss, man fühlt sich mehr oder weniger beschwingt und möchte der Versuchung erliegen alle getesteten Weine zu bestellen. Im Cal Purgat fühlt sich der Gast schnell wie zu Haus, möchte nie wieder weg und.... ist begeistert wenn die Rechnung  kommt, egal wie viel Wein man getestet und am Ende bestellt oder getrunken hat, der Preis ist immer der gleiche. Für Menu und Getränke wird eine Pauschalpreis, bei unserem Besuch, von ca. 46, - € pro Person berechnet.

Kulinarisch, kulturell, mit einer herrlichen Landschaft und schönen Stränden ist die Costa Brava ganz oben auf der Liste empfehlenswerter Destinationen.  Probieren Sie es aus. Es wird Ihnen gefallen, garantiert!!

Anne Wantia
Klaus Lenser

Fotos: Anne Wantia, Klaus Lenser, Gordito1869

Infos:
Catalan Tourist Board 60353 Frankfurt www.katalonien-tourismus.de
Restaurants/Hotels:
Terrazza Hotel Roses www.hotelterraza.com
Restaurant Draulic Roses www.restaurantdraulic.com
Restaurant Opera samfaina Barcelona www.operasamfaina.com
7 Portes  Barcelona www.7portes.com
Casa Marieta Girona www.casamarieta.com
Cal Purgat Vilanova www.calpurgat.com
Food Tours:
Girona www.gironafoodtours.com
Kräuterspaziergang:
www.naturalwalks.com   
Weingut Mas llumes Roses:
www.masllunes.es 

Der Beitrag ist erschienen in Gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 5/6-2017 Seite 28 – www.gour-med.de

Mediterranes Flair, italienische Leichtigkeit mit Schweizer Verlässlichkeit, garantieren einen herrlichen Urlaub im Tessin

Eines muss man den Schweizern lassen, sie haben es verstanden aus den vier Sprachregionen ihres Landes eine stabile Nation, ohne Animositäten gegenüber dem anderen Sprachraum, zu bilden.

Sie sind verlässlich und genau wie die Deutschen, bedächtig aber sehr präzise, elegant wie die Franzosen und genießen wie die Italiener. Letzteres trifft ganz besonders auf das Tessin zu.

Jenseits des Gotthards gehen die Uhren anders, so sagen die Schweizer selbst. Dieses Fleckchen Erde bietet ein Klima wie am Mittelmeer. Die fröhliche Mentalität der Italiener und eine Küche die sich in unvergleichlicher Weise dem Genuss verschrieben hat.

Die Tessiner Landschaft verzaubert den Betrachter. Moderne Städte wie Bellinzona, Ascona und Lugano stehen für einen mondänen, teilweise luxuriösen Lebensstil. Die Bergwelt mit wild zerklüfteten Tälern und Bergdörfern  – in denen  es zum  Teil  erst seit kurzer Zeit elektrisches Licht gibt – und mit einer vielfältigen Natur, wie sie nur im Tessin vorkommt. Reißende Flüsse, riesige Seen mit Trinkwasserqualität, exzellente Weine, nur hier gibt es den weißen Merlot, lassen einen glauben, man sei im Paradies. Die Tessiner Gastronomie hat sich längst einen Spitzenplatz unter den Gourmets erobert. Hier wird die Kultur der original Tessiner-Küche  gepflegt  und  die  Tradition, Speisen, wie vor hunderten von Jahren zuzubereiten ja geradezu zelebriert. In die alten Tessiner Gasthäuser, Grotto genannt, die traditionell kochen, geht der „Ureinwohner“ mindestens einmal in der Woche.

Salsiccia (Bratwurst) vom Metzger nebenan, natürlich kennt der Grotto-Besitzer den Erzeuger, Wein aus dem eigenen Anbau, wenn nicht, dann aber auf jeden Fall aus der Region. All das ist nicht nur mit Liebe zubereitet, es wird auch in erstklassiger Qualität und mit herzlicher Freundlichkeit serviert. Das Grottino Ticinese von Claudio und Sandra Zanoli in Losone ist der unbestrittene Platzhirsch unter den Grotti rund um Ascona.

Ascona, die kleine Stadt am Ufer des Lago Maggiore, dort wo die Maggia in den See mündet, ist international berühmt als Urlaubsort der Filmstars, Künstler und Industrie-Magnaten. Das Motto hier „L'arte de vivre", frei übersetzt sei ein „Lebenskünstler" und genieße alles was geboten wird mit allen Möglichkeiten. Die Uferpromenade bietet eine Fülle gastronomischer Entdeckungen, aber schon mit einem Eis in der Hand auf einer der Bänke an der Uferpromenade sitzend vermittelt ein besonderes Lebensgefühl. Wer sich für die Geschichte des Tessin interessiert sollte unbedingt die Brissago-Inseln besuchen, es sind zwei Inselchen, von denen nur die größere besucht werden darf. Schon die Römer besiedelten die Inseln, später wurde ein Kloster auf der größeren Insel errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts  erwarb  der  Großindustrielle Richard St. Leger mit seiner Frau Antoinette Flemming die Inseln und baute die Ruinen zu einem luxuriösem Refugium aus. Ihre Leidenschaft für exotische Pflanzen  und  subtropische  Gewächse  lässt hier einen wunderbaren Park entstehen. In Folge hoher Verschuldung mussten dann die Inseln verkauft werden.

Später  –  1928  –  übernahm Max Emden,  Multimillionär, Kunstsammler, Mäzen und Gründer des KaDeWe in Berlin, die Inseln. Seit mehr als sechzig Jahren ist Grand Brissago der Botanische Garten - mit mehr  als  1700  tropischen  und  subtropischen Pflanzen - des Tessin. Für Wanderer, Mountainbiker, Kulturfreunde, Jazzkenner und Liebhaber ist das Tessin ein Füllhorn mit hochkarätigen Veranstaltungen über das Jahr hinweg Kunst und Kultur haben eine sehr lange Tradition. Ascona hat aber auch seinen guten Ruf in der Gourmetszene zu verteidigen. Die Luxushotels im Ort bieten kulinarischen Genuss auf Sterne-Niveau wie er nur selten in dieser Konzentration zu finden ist. Im Castello del Sole, einem der Spitzenhotels mit langer Genusserfahrung, kocht seit März diesen Jahres Matthias Roock, ein deutscher Küchenchef der lange Jahre weltweit in einigen Häusern der Kempinski Gruppe für die kulinarische Ausrichtung zuständig war. Seine beruflichen Erfahrungen sammelte er bei Spitzenköchen rund um den Globus, bis er zuletzt zum Star der Schweizer Kochgarde wurde.

Die Begeisterung für seine neue Herausforderung im Castello del Sole, sein Vorgänger stand 29 Jahre dort am Herd,  hört man aus jeder seiner Äußerungen in unserem Gespräch. „Hier habe ich optimale Voraussetzungen, es gilt den guten Ruf unserer Küche zu verteidigen, das bestehende innovativ weiter zu entwickeln, kreativer zu werden und die Erwartungen unserer Gäste, nicht nur als Hotel, auch mit dem kulinarischen Angebot zu erfüllen", sagt uns Matthias Roock.

Voller Tatendrang erzählt er von den idealen Bedingungen. „Wir bauen eigenen Wein, Kartoffeln, Äpfel, grünen Spargel, verschiedene Sorten Beerenobst und eigenen Reis an. Diese Palette werden wir ausbauen und weitere Kräuter, Gewürze und andere Agrarprodukte anbauen". Was kann man sich als Küchenchef mehr wünschen als im eigenen Garten alles zu finden was für eine genussvolle Küche erforderlich ist, lässt uns der Koch wissen. Sein Kochstil ist klassisch französisch mit mediterranem Einfluss, hinzu kommt  eine Prise aus der asiatischen Küche. Im Gourmetrestaurant „Locanda Barbarossa" werden zwei Menus serviert, je nach Saison wechseln die Gänge, oft schon im Wochenrhythmus. Wir genießen ein köstliches Saiblingstartar mit einem Mousse vom Saibling, eine Seeforelle mit Gurke und Yuzu, einen Raviolo mit Ricotta und Trüffeln - typisch Ticinese - und natürlich ein Risotto, zubereitet aus dem hauseigenen Loto-Reis. Perfekt gegart auch das Kaninchen mit weißer Polenta, ebenfalls aus eigenem Anbau. Ein genussvoller Abend der mit dem Chef de Service Sergio Bassi und seinem fachkundigen Sommelier Massimo Rodella sowie dem gesamten Team der Locanda zu einem exklusiven Erlebnis wird. Das Castello del Sole verwöhnt seine Gäste in drei Restaurants, neben der Locanda gibt es noch das „Parco Saleggi" und das „Tre Stagioni". Neu hinzugekommen, eine Idee von Matthias Roock, ist am Seeufer - mit Badestrand - das mobile Bistro, ein Foodtruck, mit Angeboten für den kleinen Hunger. Das Bistro erfreut sich großer Beliebtheit besonders bei den jüngeren Gästen. Erwähnenswert sicher noch das Frühstücksbüffet des Castello del Sole - das reinste Schlemmerparadies.

Kulturelle Abwechslung in und rund um Ascona wird in den Sommermonaten in einer Qualität und Vielzahl angeboten die es dem Besucher nicht leicht macht sich zu entscheiden. Konzerte, Autorenlesungen, Gemäldeausstellungen bieten für jeden Kunstgeschmack ein große Auswahl, was will man mehr. Das Tessin ist Garant für einen entspannenden Urlaub!

L.D.K
Fotos: Anne Wantia, Castello del Sole
Info: www.ticino.ch/#visitTicino
Hotel: Castello del Sole, Via Muraccio  142,   CH 6612 Ascona 0041 91 791 02 02  www.castellodelsole.com
Grotto: Ticinese, Via San Materno, 10 Losone, Tel: 0041 91 791 32 30 www.grottino-ticinese.ch

Der Beitrag ist erschienen in Gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 7/8-2017 Seite 23 – www.gour-med.de

Zwei bemerkenswerte Hotels und zwei Michelin-Sterne mit neuer „Spielwiese“

Frühling auf Mallorca heißt: Zeit für Entspannung, Kultur und kulinarische Genüsse, bevor der Sommer-Trubel loslegt. Hier drei heiße Tipps für den (Kurz-)Trip auf die Insel. In Palma haben sich zwei Stadthotels mit ständig neuen Ideen im malerischen Zentrum etabliert. Da ist das Boutiquehotel Tres mit Dachterrassen-Pool, neben dem auch Personal Training mit Ausblick auf die Kathedrale zum Angebot gehört. Au- ßerdem gibt es: Regelmäßige Kochkurse „Spanish Cooking“ für mehrgängige Menüs. Die Hotelküche selbst hat neben den iberischen Klassikern auch mallorquinisch-skandinavische Gerichte der schwedischen Köchin Ulrika Davidsson auf der Karte. Eine schöne Abwechslung. Und als besonderes Schmankerl können Gäste auf geführten Touren per VespaRoller Geheimtipps der Insel erkunden. Inklusive gemütlicher Kaffee-Pausen. Noch etwas extravaganter ist das Ausfl ugsangebot des Design-Hotels Cort, ebenfalls 4 Sterne Superior, ebenfalls in der Altstadt, ebenfalls mit Dach-Pool. Bei „Heli plus Wein“ bringt ein Hubschrauber die Gäste zu einem Insel-Weingut, bei dem Besichtigung und Weinprobe auf dem Programm stehen. Bodenständige können aber auch die geführte Fahrradtour „Old Town plus Tapas“ wählen.

Ein besonderer Tipp für alle MallorcaGenießer ist seit Kurzem das TerrassenRestaurant Baiben im Luxushafen Puerto Portals westlich von Palma. Zwei-SterneKoch Fernando Pérez Arellano (Restaurant Zaranda) ließ das Tristán – ehemals von Heinz Winkler (in Anlehnung an das Münchner „Tantris“) initiiert – umgestalten. Als eine Art „Spielwiese“ für seine Vorstellung von edel angehauchter WeltKüche für jeden Tag und jede Gelegenheit. Ob zum Sundowner-Imbiss plus Cocktails oder als romantische Kulisse mit Hafenblick für das abendliche Dinner.

Mallorca lohnt also immer wieder neu. Ob im Anschluss an einen Golf- oder Bade-Urlaub oder einfach zum langen Wochenende: Ein Stadt-Urlaub in Palma hat Charme und bringt neue Erfahrungen. Und die Restaurant-Szene bringt ständig neue Highlights hervor. Auf nach Malle!

Gunther Schnatmann
Foto: Hotel Cort, rotorfl ug helicopters SL/ Hallvar Frey, Restaurant Baiben
Infos: Hotel Cort Plaça de Cort, 11 E- 07001 Palma Tel. +34 971 21 33 00 info@hotelcort.com www.hotelcort.com
Hotel Tres Carrer d‘Apuntadors, 3 E - 07012 Palma Tel. +34 971 71 73 33 reservation@hoteltres.com www.hoteltres.com
Restaurant Baiben Puerto Portals E - 07181 Calviá/Mallorca Tel. +34 971 67 55 47 baiben@baibenrestaurants.com 

Der Beitrag ist erschienen in Gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 3/4-2018 Seite 33 – www.gour-med.de

Wer mit dem „Perigord Noir" in Frankreich als nächstem Urlaubsziel liebäugelt, sollte an Anne-Fouquet Hillebrand als Anlaufstelle denken. Anne kommt gebürtig aus Essen, wohnt aber schon so lange in Frankreich, dass sie einen charmanten französischen Akzent nicht verbergen kann.

Nach mehreren Jahren als Direktorin eines 4*-Hotels in der Region, hat sie sich mit eigenen, luxuriösen Gästezimmern in La Roque-Gageac selbstständig gemacht. Der Ort ist traumhaft schön, fast atemberaubend. Die Häuser des Dorfes sind in die Felswand über dem Fluss Dordogne gebaut. Die Gegend gilt als Wiege der Menschheit mit Höhlen in denen prähistorische Ureinwohner gehaust haben. Aber bei Anne geht alles modern zu. Sie legt viel Wert auf die kleinen Details, die der Aufmerksamkeit ihrer Gäste nicht entgehen. Ihre Gästezimmer voller Design und Raffinesse, sind der ideale Ort, um den Charme und die spektakuläre Landschaft der Dordogne und insbesondere des „Périgord Noir" zu entdecken.

Anne ist eine hervorragende Informationsquelle und gerät bei der Beschreibung ihrer Umgebung ins Schwärmen: „Ganz in der Nähe befindet sich in Castelnaud das Schloss, in dem Josephine Baker gelebt hat. Dort findet man viele Erinnerungen an eine der bekanntesten Frauen des 20. Jahrhunderts“. Überhaupt ist auf einer Michelin-Karte die Umgebung von La Rocque Gageac mit grünen Linien und roten Strichen wie übersät. Das bedeutet: landschaftlich sehr schöne Straßen und äußerst sehenswerte Orte.

Nur wenige Minuten sind es bis nach Sarlat, dem Hauptort des Périgord Noir mit seinen 9000 Einwohnern. Da lässt es sich herrlich durch die mittelalterlichen Gässchen schlendern. Ein Film wie die drei Musketiere könnte hier ohne weiteres gedreht werden, sagen Kenner. Allerdings ist dieser Ort für Franzosen kein Geheimtipp mehr und in den Sommermonaten fehlt es nicht an Touristen.

In der Nebensaison ist es schon etwas ruhiger und man kann den Ort in aller Ruhe genießen. Damit ist natürlich auch der geschmackliche Genuss gemeint. Nase und Gaumen sind hier ständig gefordert, … hier ein Bauernmarkt, da ein Besuch auf einer Trüffelfarm oder eine Verkostung von Gänseleberpastete, oh und die vielen lokalen Spezialitäten, ganz zu schweigen vom Rendezvous der Gourmands, das die Stadt regelmäßig anbietet. Mutter Natur hat das Périgord reichlich mit ihren Köstlichkeiten gesegnet: Gänseleberpasteten, Trüffel, Steinpilze, Esskastanien, Walnüsse, Erdbeeren, Ziegenkäse, Weine und viele Fleischspezialitäten von Gans, Ente, Rind und Schwein. Auch Anne verwendet viel Sorgfalt auf Genuss. Sie bereitet für Frankreich eigentlich untypische Gourmet-Frühstücke vor: frisch gepresster Orangensaft, Obstsalat, köstliche hausgemachte Marmeladen und schmackhafte Crêpes, Croissants, Käse, Wurstwaren, Milchprodukte, … Dann ist man wieder für Ausflüge gestärkt zum Beispiel nach Domme, der „Akropolis des Périgord“ auf einem 250 Meter hohen Felsvorsprung über der Dordogne…

Jörg Hartwig
Foto: OT Sarlat, Anne Fouquet
Gästezimmer Anne Fouquet: www.laroquegageac.com
Périgord Noir: www.sarlat-tourisme.com/de 

Der Beitrag ist erschienen in Gour-med das Magazin für Ärzte Ausgabe 3/4-2018 Seite 36 – www.gour-med.de

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