Lexikon der ­Fachbegriffe

F.m. ist sog. Back-.oder Bierhefe mit v. a. B-Vitaminen und wird als Arzneimittel verwendet bei Akne, Furunkulose und akuten Diarrhoen.

Es gibt verschiedene Fanconi-Syndrome, man unterscheidet: Fanconi-Anämie: Krankheit, bei der Kinder angeborene Fehlbildungen (z. B. fehlender Daumen, Nierenfehlbildungen, Minderwuchs, usw.) und eine Störung im blutbildenden Knochenmark (Anämie) haben. Weiterhin äußert sie sich in fleckenförmigen Pigmentstörungen. Mit steigendem Alter kommt es zur Zunahme von Erkrankungen.

  • Fanconi-Hegglin-Syndrom: Eine wahrscheinlich durch Bakterien verursachte Infektion der Atmungsorgane. Äußert sich in: Husten, Heiserkeit.
  • Fanconi-Schlesinger-Syndrom: Krankheit, bei der der Patient durch Regulationsstörungen des Calcium-.und Phosphatstoffwechsel einen erhöhten Calciumspiegel im Blut hat. Äußert sich in: Verdickung der Knochen, Verkalkungen der Weichteile, Veränderungen am Herzen, Verkalkung der Nieren.

F. ist eine Störung der Spaltung und Aufnahme von Eiweißen im Darm. Durch Fäulnis-Bakterien im Darm (s. a. Darmflora) kommt es zu einer gesteigerten Eiweißfäulnis. Verursacht wird dies durch vermehrte Eiweißaufnahme über die Nahrung, zu viel Eiweiß im Darm durch z. B. Eiterbildung bei einer Entzündung oder eine fehlende Abgabe von eiweißspaltenden (Eiweißabbau) Stoffen. F. äußert sich in zahlreichen, faulig stinkenden, dünnen Stühlen. Bei längerem Verlauf kommt es zu einer Auszehrung des Patienten.

F. oder Bohnenkrankheit ist eine Erkrankung, die vererbt wird und vor allem im Mittelmeerraum vorkommt. Dabei bildet der Patient zu wenig eines bestimmten Enzyms, der Glucose-6-Phosphatdehydrogenase. So kommt es nach dem Essen von rohen Saubohnen (Vicia faba) zu einer Anämie mit Unwohlsein, Fieber, Erbrechen, Durchfällen, Leberschmerzen, Haut-.und Schleimhautblutungen.

F. ist eine vererbte Mißbildung oder Fehlentwicklung eines Organs oder Organteils.

Man spricht von einer F., wenn z. B. ein Medikament nicht an die richtige Stelle gespritzt (Injektion) wird. Eine F. kann vorkommen, wenn eine Injektion nicht tief genug in die Muskulatur vorgenommen wird und so das Medikament in der darüberliegenden Fettschicht landet, oder aber nicht in sondern neben (para) eine Vene gespritzt wird.

Der F. (Oberschenkelknochen) ist unterteilt in Kopf, Hals und Schaft und stellt den längsten und stärksten Röhrenknochen dar.

F. ist ein Gewebe, das aus Fettzellen besteht und v. a. in der Unterhaut, der Achselhöhle, Leistengegend, Lende, dem Bauch und der Nierenfettkapsel vorkommt. Es dient als Energiespeicher (weißes F.) und als Kälteschutz (braunes F.).

Eine Nekrose ist das Absterben eines Gewebes oder Gewebeteils. Dies geschieht durch Sauerstoffmangel, chemische (z. B. Säuren oder Bakterien Gifte) oder physikalische (Hitze, Kälte, Strahlen) Ursachen oder durch Verletzungen. Ein Fettgewebstod (Fettgewebsnekrose) kann durch Quetschung, Erfrierung oder nach einer Fehlinjektion (eine Injektion, die anstatt in den Muskel ins Fettgewebe gespritzt wird) eines Medikamentes auftreten.

Der Fettstoffwechsel ist der Fettumsatz im Körper, d. h. die Aufnahme, der Abbau und die Verwertung der Fette, die Speicherung im Fettgewebe, und ein körpereigener Aufbau von Fett aus Zucker. Störungen des F. können sein: krankhaft erhöhter oder erniedrigter Fettgehalt im Blut, vermehrte Speicherung von Fett im Gewebe oder im Rahmen einer Gesamtstoffwechselstörung (s. a. Hyperlipoproteinämie).

Nach der Embryonalperiode (Embryo), bei Menschen ab dem 85. Tag, wird die heranwachsende Frucht bis zur Geburt F. g enannt. Es sind sämtliche Organe angelegt und die Körperform ist fertig entwickelt.

F. sind Substanzen, die zum großen Teil wie Fibrate wirken, aber chemisch unterschiedlich sind.

F. ist eine Gruppe von Arzneimitteln, die als Lipidsenker eingesetzt werden, z. B. Clofibrinsäure. Sie gehören zu den am längsten bekannten und am breitesten einsetzbaren Lipidsenkern. Sie senken nicht nur Cholesterin, sondern auch Triglyceride und erhöhen das günstige HDLCholesterin (s. a. Hyperlipoproteinämie).

F. ist eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebe. Bei der Lungenfibrose z. B. kommt es zu einer Bindegewebsvermehrung und zu Verwachsungen in der Lunge, wobei die Atmung des Patienten stark eingeschränkt wird.

Unter fibrosierenden Krankheiten versteht man Krankheiten, bei denen eine Fibrose auftritt.

Patienten mit F. oder Fibromyalgie haben Schmerzen im Bereich aller Muskeln, des Bindegewebes (Sehnen, Bänder, usw.) und der Knochen durch krankhafte Vorgänge. Weitere Merkmale sind: Morgensteifigkeit, Gefühllosigkeit der Hände, allg. Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen. Im Alter erfahren die Patienten meist eine spontane Besserung.

Das sog. "Rheumatische Fieber" ist eine seltene, durch Bakterien (Streptokokken) verursachte, entzündlichrheumatische Erkrankung hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen. Es äußert sich in: Herzentzündung, Gelenkentzündungen (bes. große Gelenke), Entzündungen im Gehirnbereich (Bewegungsstörungen, psychischen Veränderungen), rosaroten, ringförmigen Flecken, Knoten unter der Haut, Fieber und Gelenkschmerzen. Die Therapie erfolgt mit einem Antibiotikum. Je nach Schwere der Herzentzündung überleben die Patienten (es sterben 2-5%) oder haben Spätfolgen. Die anderen Beschwerden heilen meist folgenlos ab.

Bei F. handelt sich um eine Tablette, die mit einer dünnen Schicht, einem sog. Film überzogen ist.

F. ist ein grobschlägiges Händezittern, das bei Patienten mit z. B. Lebererkrankungen entstehen kann.

Unter einem F. versteht man ein Flimmern vor den Augen, das plötzlich entweder halboder beidseitig einsetzt. Gleichzeitig können die Patienten nicht mehr scharf sehen. Ursachen sind v. a. Durchblutungsstörungen des Gehirns. Meistens tritt dieses Flimmern vor einem Migräne-Anfall auf oder bei einer Augenmigräne.

Petechien

"Floppy" bedeutet schlaff und "infant" Kind. F.-i.-S. ist eine Bezeichnung für eine Krankheit bei Neugeborenen oder Kleinkindern. Die Muskulatur ist schlaff (verminderter Muskeltonus). Typisch ist eine Überstreckbarkeit der Gelenke. Ursachen sind meist Erbkrankheiten.

Ein Extrakt (Auszug aus pflanzlichem oder tierischem Material) wird gewonnen durch einen chemischen Vorgang, den man "extrahieren" (herausziehen) nennt. Ein frisches Pflanzenteil, z. B. ein Blatt, wird gepreßt und mit Hilfe chemischer Stoffe eine bestimmte Substanz aus dem Preßsaft gewonnen. Aus diesem "Pflanzensaft" kann nun ein Arzneimittel hergestellt werden. Es gibt je nach Extraktionsmittel trockene, flüssige, dünnflüssige oder dicke Extrakte. Die flüssigen heißen Fluidextrakt.

1. ist ein chemisches Element (Symbol F). Es ist ein Spurenelement und kommt als Fluoride in Mensch und Tier vor. Vor allem in den Zähnen und Knochen. Als Medikament wird F. zur Verhütung von Karies (auch in Zahnpasten) und in der Behandlung von Osteoporose eingesetzt. 2. dünn bis dickflüssiger Scheidenausfluß Fluor vaginalis.

F.v. oder Scheidenausfluß verursacht z. B. durch: mechanische Reizung (Spirale), chemische Reize (Scheidenspülung), Infektionen (Bakterien, Pilzkrankheit) oder Scheidenkarzinom.

F. ist eine Hautrötung v. a. des Kopfes, Halses und Brustkorbes mit Hitzegefühl. Es kann ganz plötzlich auftreten z. B. nach körperlicher Anstrengung oder auch nach Einnahme eines Medikaments im Rahmen einer allergischen Reaktion.

F. bedeutet, einen Krankheitsherd betreffend. Z. B. von einem vereiterten Zahn als Herd, können Bakterien ausstreuen, die weitere Erkrankungen im Körper hervorrufen.

Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin, das in Blattgemüse, Leber, Hefe und Milch vorkommt, aber auch von der Darmflora hergestellt werden kann. Folsäure ist wichtig zur Herstellung von Bausteinen der Zelle, zur Blutbildung und für Enzyme. Bei einem Mangel treten Mangelerscheinungen, wie Blutbildungsstörungen und Psoriasis auf.

Mit der Fontaine-Einteilung werden Durchblutungsstörungen v. a. der Beine nach ihrem Schweregrad eingeteilt. Es gibt dabei vier Stadien:

  • Stadium I: Keine Beschwerden
  • Stadium II: Beschwerden (v. a. Schmerzen) bei Belastung
  • Stadium III: Beschwerden in Ruhe
  • Stadium IV: Geschwüre, Gewebstod (schwarze, abgestorbene Stellen v. a. Zehen)

F. bedeutet stark oder kräftig. Mit dem Zusatz "forte" werden meist Arzneimittel bezeichnet, die entweder mehr Wirkstoff oder noch weitere Wirkstoffe enthalten, als das Arzneimittel ohne den Zusatz "forte". Z. B. Hylak und Hylak forte, wobei das Hylak forte zwei weitere Wirkstoffe enthält.

Fragil bedeutet brüchig. Fragil können z. B. Knochen bei bestimmten Knochenerkrankungen sein, oder Teile der Erbanlagen (Chromosom). Ein fragiles X-Chromosom ist eine vererbbare Krankheit, die vorwiegend Männer haben, wobei am X-Chromosom eine Brüchigkeit besteht. Sie äußert sich in: Hodenvergrößerung, Sterilität (Unfruchtbarkeit), großen Ohren, geistigen und motorischen (den Bewegungsablauf betreffenden) Entwicklungsstörungen.

Unter F. versteht man einen Knochenbruch.

Frakturödem ist ein Ödem, das sich auf grund einer Fraktur bildet.

Wird der Embryo oder Fetus im Laufe der Entwicklung geschädigt, z. B. durch ein Medikament oder eine Erkrankung der Mutter, spricht man von einer Fruchtschädigung.

F. heißt Fruchtzucker und kommt vor in Früchten, Honig und wird als Süßmittel für Diabetiker verwendet. Die F.-U. ist eine vererbbare Krankheit, bei der das Enzym zum Abbau der F. im Körper fehlt. Äußert sich in: im Säuglingsalter andauernden Ernährungsstörungen mit Erbrechen, Fieber und Gewichtsabnahme und Leberstörungen. Später kann es zu Schock durch Unterzuckerung nach der Aufnahme von F. kommen.

F.o. oder Erdrauch ist eine Pflanze, dessen Inhaltsstoffe in der Medizin verwendet werden, v. a. zur Behandlung von Beschwerden im Bereich der Gallenwege.

F.M. wird auch als funikuläre Spinalerkrankung bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Rückenmarkerkrankung mit folgenden Merkmalen: Lähmungen, Störungen der Tiefensensibilität, Spannungs- und Druckerniedrigung in den Muskeln, Erlöschen der Eigenreflexe, Bewegungsstörungen, evtl. psychische Verstimmungen. Diese Krankheit tritt z. B. als Begleiterkrankung einer Vitamin-B12-Mangelernährung oder bei Folsäure-Mangel auf.

F. ist ein stark wirkendes Diuretikum (Diuretika). Es wird eingesetzt z. B. bei Vergiftungen zur Steigerung der Ausscheidung des Giftes über die Niere bei ständiger Flüssigkeitszufuhr (= forcierte Diurese), bei Ödemen der Lunge und des Hirns, aber auch bei Bluthochdruck.

F. auch Blutgeschwür oder Eiterbeule ist eine schmerzhafte, tiefgehende, knotige Entzündung eines Haarbalgs und seiner Talgdrüse, die durch Bakterien hervorgerufen wird und v. a. an Nacken, Gesäß, Gesicht (Bart), Oberschenkelinnenseiten und im äußeren Gehörgang auftritt.

Wenn ein Patient (v. a. bei Abwehrschwäche) immer wieder einen oder mehrere Furunkel an verschiedenen Körperstellen bekommt, spricht man von einer Furunkulose.

Seite teilen