Ein Überblick zu Laktose, Laktoseintoleranz und laktosefreier Ernährung

Diagnose Laktoseintoleranz

Die Diagnose Laktoseintoleranz kann durch verschiedene Tests gestellt werden

Atmen, messen, sicher sein…

Der Hausarzt kann unterschiedliche Tests durchführen und damit eine sichere Diagnose stellen. Erst danach kann eine individuelle Therapieempfehlung abgegeben werden.


Für die sichere Diagnose

Der H2 Atemtest

Bei Milchzuckerunverträglichkeit erfolgt ein Anstieg des Wasserstoffgehaltes in der Atemluft. Dieser wird bei einem Atemtest gemessen. Dieser Test wird vom Arzt durchgeführt.

Sie müssen dafür nüchtern sein und ungefähr 2 Stunden Zeit einplanen. Bitte berücksichtigen Sie, dass auch Medikamente Laktose enthalten können und besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt. Gemessen wird der Wasserstoffgehalt (H2) des Atems vor und nach Verabreichung von Laktose.

Der Grund: Man kann in der Atemluft immer dann Wasserstoff nachweisen, wenn Laktose verzehrt wurde. Das Gas wird entwickelt, wenn Milchzucker unverdaut in den Dickdarm weitergeleitet wird, d.h. eine Laktoseintoleranz vorliegt. Bestimmte Bakterien produzieren dann im Dickdarm Wasserstoff, der über das Blut in die Lunge und schließlich an die Atemluft abgegeben wird und dort gemessen werden kann. Manche Menschen haben eine sehr langsame Verdauung. Der H2-Wert steigt dann erst sehr spät an. Andere Patienten atmen gar kein H2 aus, egal ob ein Laktasemangel vorliegt oder nicht. Der H2-Atemtest fällt dann trotz einer Intoleranz negativ aus.

Lactose-Resorptionstest

Nach Einnahme einer Milchzuckerlösung zeigt sich ein fehlender oder ein zu geringer Blutzuckeranstieg. Der Laktose-Toleranz-Test gibt Aufschluss. Dieser Test wird vom Arzt durchgeführt.

Sie müssen dafür nüchtern sein. Bitte berücksichtigen Sie, dass auch Medikamente Laktose enthalten können und besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt. Zunächst wird Ihr Blutzuckerspiegel bestimmt. Dann erhalten Sie aufgelöste Laktose zu trinken. Danach wird zwei Stunden lang alle 30 Minuten der Blutzuckerwert gemessen.

Bei einer Laktoseintoleranz bleibt der Blutzuckerspiegel konstant oder steigt nur gering. Wenn Sie nicht unter einer Milchzuckerunverträglichkeit leiden, steigt der Blutzuckerspiegel. Der Grund: Das Enzym Laktase spaltet die Laktose in seine Bestandteile Glukose und Galaktose. Diese werden ins Blut weitergeleitet und erhöhen dann den Blutzuckerspiegel.

Gentest

In seltenen Fällen erfolgen ein Gentest und/oder eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm. Mit einem Gentest kann eine genetisch bedingte Milchzuckerunverträglichkeit sicher bestimmt werden.

Mittels eines Wangenabstriches wird eine Speichelprobe im Labor untersucht. Geprüft wird dabei Ihre Laktaseaktivität. Wenn Sie diesen Test bei Ihrem Arzt durchführen lassen möchten, klären Sie bitte im Vorwege bei Ihrer Krankenkasse ab, ob die Kosten für diese Untersuchung übernommen werden.

Expositionstest

Einen Expositionstest können Sie zuhause selbst durchführen. Bei diesem Test prüfen Sie die Reaktion ihres Körpers auf Laktose. Je nachdem, wie empfindlich Sie auf Laktose reagieren, ist es sinnvoll, dass Sie am Test-Tag eine Toilette in der Nähe haben. Führen Sie diesen Test daher am besten ganz in Ruhe zuhause durch.

Zur Vorbereitung müssen Sie 12 Stunden, besser 24 Stunden, vollständig auf laktosehaltige Lebensmittel und Getränke verzichten. Achten Sie dabei auch auf laktosehaltige Medikamente.
Danach trinken Sie dann gezielt eine größere Menge Milch und essen noch einen Joghurt oder verzehren Käse. Alternativ können Sie auch auf nüchternen Magen ein Glas Wasser mit 50 Gramm aufgelöstem Milchzucker trinken. Jetzt beobachten Sie was passiert. Falls Sie eine Laktoseintoleranz haben, treten die typischen Beschwerden innerhalb der nächsten Stunden auf.



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