Lexikon der ­Fachbegriffe

Der Darm ist der Abschnitt des Verdauungstraktes, der vom Magenausgang bis an den After reicht. Er ist unterteilt in Dünndarm, Dickdarm und Mastdarm. Hier findet die Verdauung der Nahrung und Aufnahme der Nährstoffe ins Blut statt. Der D. ist eine örtlich begrenzte Zerstörung der Darmwand, die durch eine Entzündung oder ein Geschwür verursacht wurde. Durch diese "Bruchstelle" kann der Darminhalt in die freie Bauchhöhle gelangen, wo er großen Schaden anrichtet. Er äußert sich in Schmerzen evtl. Schock und muß schnell operiert werden.

Wie der Name sagt, ist D. eine Entzündung der Darmwand des Dünn- oder Dickdarms. Diese kann hervorgerufen werden durch Allergene (allergieauslösende Stoffe), Giftsubstanzen, radioaktive Strahlung oder Infektionen (Bakterien, Viren). Eine D. äußert sich in oft wäßrigen und übelriechenden Durchfällen, evtl. auch Erbrechen, Fieber, krampfartigen Bauchschmerzen, Kopf- und Muskelschmerzen.

Unter der Darmflora versteht man die in bestimmten Darmabschnitten lebenden Mikroorganismen (100-400 Bakterien-Arten, z. B. Escherichia coli, Bacillus acidophilus). Diese Mikroorganismen helfen bei der Verdauung der Nahrung und sind wichtig für das Abwehrsystem des Körpers im Darm. Die D. kann durch Antibiotika (Antibiotikum) oder andere Medikamente geschädigt werden, was z. B. zu Durchfall führen kann.

Die Darmmuskulatur ist normalerweise in ständiger Bewegung, um den zu verdauenden Speisebrei weiterzubewegen und zu durchmischen. Bei einer D. sind diese Muskelbewegungen stark herabgesetzt oder setzen ganz aus, wodurch es zu einer Verzögerung oder zum Stillstand der Verdauung zum Darmverschluß kommt. Dies kann angeboren sein oder verursacht werden durch Verletzungen, Bauchoperationen, Bauchfellentzündung, Vergiftungen.

D. ist ein lebensbedrohlicher Stillstand der Darmpassage; der Transport des Speisebreis ist durch eine Verengung oder Verlegung des Darmes oder durch eine Darmlähmung unterbrochen. D. äußert sich in Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Ausbleiben des Stuhls oder abnorm verstärktem Stuhlgang, kolikartigen Schmerzen, später evtl. Koterbrechen. Es drohen rasch zunehmende Schock-Symptomatik infolge des Flüssigkeits- und Salzverlustes durch das Erbrechen.

DDT steht für Dichlordiphenyltrichloräthan und ist ein Insektenvernichtungsmittel (Insektizid), dessen Anwendung in Deutschland verboten ist, weil es als krebserregend gilt.

D. bedeutet entartet oder anormal. Durch Schädigung von Zellen als Bausteine der verschiedenen Gewebe (z. B. Muskelzellen bilden den Muskel) kommt es zu einer krankhaften Veränderung der Form und der Funktion des Gewebes (der Muskel bildet sich zurück). Bei einer degenerativen Gelenkerkrankung kommt es zu Verformung und Funktionseinschränkung des Gelenkes.

D. bedeutet eine Abnahme des Körperwassers. Diese Abnahme kann unterschiedliche Ursachen haben: Erbrechen, Durchfall, Blutverlust, Schwitzen, Verdursten, Fieber, Nierenfunktionsstörungen. D. äußert sich in trockenen Schleimhäuten, verminderter Harnausscheidung, Durst; in schwereren Fällen können die Patienten das Bewußtsein verlieren, bis zum Schock.

D. heißt nicht ausgeglichen oder entgleist. Eine vorhandene Organstörung, die nicht bemerkt wird, weil der Körper diese Störung ausgleichen kann, tritt plötzlich durch Wegfall dieses Ausgleiches zutage. Dekompensiert z. B. eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), nachdem sie lange Zeit unbemerkbar blieb, können plötzlich Atemnot, verminderte Leistungsfähigkeit und Wassereinlagerungen in den Beinen auftreten, weil der Körper nicht mehr in der Lage ist, den ursächlichen Funktionsverlust des Herzens auszugleichen.

Unter einem D. versteht man das "Wundliegen" bettlägeriger Patienten oder "Löcher" in der Haut durch schlecht sitzende Prothesen oder zu enge Gipsverbände. Durch einen länger einwirkenden Druck auf die gleiche Körperstelle (vor allem an Stellen, an denen die Haut dem Knochen direkt anliegt) kann es zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes kommen. Dadurch kann es zum Absterben und evtl. zu einer Infektion des Gewebes (v. a. Haut und Unterhautfettgewebe) kommen. Zu Beginn ist nur eine Rötung der Haut an der betreffenden Stelle zu sehen, die aber sehr schnell zu einer geschädigten Haut bis zum Durchbruch der Haut und des unteren Gewebes mit Knochenbeteiligung führen kann.

D. ist ein geistiger Zustand eines Patienten mit Bewußtseins-.und Orientierungsstörungen (optisch, akustisch, Empfindungen), Trugwahrnehmungen, schnellerem Herzschlag, Schwitzen, Zittern. Ursachen: Vergiftungen, Infektionen, während Alkoholentzug bei Alkoholikern Entzugsdelir.

D. oder "Zahnen" bedeutet den Durchbruch der Milchzähne und des bleibenden Gebisses.

D. bedeutet Speicher oder Ablagerung. Ein Depot-Präparat ist z. B. ein Arzneimittel, das aufgrund seiner besonderen Zusammensetzung über einen längeren Zeitraum konstant eine gewisse Menge an Wirkstoff im Körper freisetzt.

D. bedeutet mit "Verstimmung verbunden", traurig, niedergeschlagen gestimmt.

D. ist eine akute Entzündung der Haut. Diese äußert sich durch Rötung, Schwellung, Bläschen, Krusten-.und Schuppenbildung. Sie wird hervorgerufen durch chemische, physikalische, oder sonstige Schädigungen, durch Allergien oder Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Viren, usw.), tritt aber auch ohne erkennbare Ursache auf.

D. h. D. ist eine chronische, immer wiederkehrende Hauterkrankung mit Blasenbildung unter der obersten Hautschicht. Äußert sich in: herpesähnlich (Herpes simplex) gruppierten Bläschen, geröteten, geschwollenen, quaddeln-.und knötchenbildenden Hautveränderungen sowie starkem brennendem Juckreiz.

D. ist ein allgemeiner Begriff für krankhafte Hautveränderungen jeglicher Art.

D., auch Hyposensibilisierung genannt, ist eine Therapie, die bei Patienten mit Allergien (allergische Reaktion) angewandt wird. Der Patient bekommt über einen längeren Zeitraum den Stoff verabreicht (meist gespritzt), auf den er allergisch ist. Er erhält ihn aber in einer so niedrigen Konzentration, daß er keine allergischen Reaktionen zeigt, sondern der Körper ganz langsam an diesen Stoff gewöhnt wird. Mit der Zeit wird die Konzentration immer mehr erhöht, bis der Körper "gelernt" hat, auf diesen Stoff nicht mehr allergisch zu reagieren.

Bei einer D., auch Entseuchung oder Entkeimung genannt, wird totes oder lebendiges Material so behandelt, daß es nicht mehr infizieren (Infektion) kann, d. h. krankheitserregende Keime (Bakterien, Viren, Pilze (Pilzkrankheit), Einzeller) werden vermindert, abgetötet bzw. inaktiviert (Inaktivität). Dies geschieht mit Hilfe von chemischen Mitteln (Desinfektionsmitteln) oder physikalischen Verfahren (z. B. Auskochen, Pasteurisierung, Bestrahlung).

Es gibt verschiedene Formen von D.m. oder "Zuckerkrankheit", die sich in ihren Ursachen und Symptomen unterscheiden. Gemeinsam ist aber eine mangelnde Wirkung von Insulin. Entweder ist im Körper zuwenig Insulin vorhanden, oder er reagiert auf das vorhandene Insulin schwächer. Dadurch erhöhen sich die Zuckerwerte im Blut. Man unterscheidet die angeborene oder juvenile Form (Typ I) und die erworbene (Typ II), die eher im Alter auftritt. Bei Typ I müssen die Patienten Insulin spritzen, während bei Typ II meist Diät und Tabletten ausreichen. D.m. äußert sich in: Ausscheidung von Zucker im Urin, großen Harnmengen, starkem Hungergefühl, Gewichtsabnahme trotz gesteigerter Nahrungsaufnahme, Mattigkeit und Kraftlosigkeit, Neigung zu Hauterscheinungen, Wundheilungsstörungen, allgemeiner Abwehrschwäche mit chronischen Infektionen, Potenz-.und Menstruationsstörungen. Spätfolgen sind Netzhauterkrankungen (Sehstörungen), Nieren-.und Nervenschädigungen (diabetische Neuropathie) sowie Durchblutungsstörungen v. a. von Herz (Angina pectoris), Gehirn und Beinen.

D.-N. ist ein Nervenleiden, das durch Diabetes mellitus hervorgerufen wird. D.N. äußert sich in Fehlempfindungen der Haut (Kribbeln, Pelzigsein), nächtlichen Wadenkrämpfen, Fehlen der normalen Reflexe, Gelenkerkrankungen, Blasen- und Potenzstörungen.

Unter D. versteht man die Erkennung einer Krankheit.

Zu D. gehören alle Untersuchungen, die an einem Patienten vorgenommen werden, um herauszufinden, an was für einer Krankheit er leidet. Folgende Untersuchungen werden u. a. durchgeführt: Anamnese (Befragungen z. B. welche Krankheiten gibt es in der Familie?), körperliche Untersuchung, Untersuchung der Ausscheidungen und Körpersäfte, von Gewebe bzw. Zellen, röntgenologische Untersuchungen und Ultraschall. Bei einigen Untersuchungen werden bestimmte Substanzen, sog. Diagnostika verwendet, um Erkrankungen nachzuweisen, z. B. Kontrastmittel, Teststreifen für Zuckertests.

Patienten, deren Nieren nicht oder nicht richtig funktionieren (Niereninsuffizienz), müssen von Schlackenstoffen, die in ihrem Körper anfallen (bei Gesunden geschieht die Ausscheidung dieser Stoffe mit dem Harn), befreit werden. Eine D. ist ein physikalisches Verfahren, mit dem diese Schlackenstoffe aus dem Körper der Patienten entfernt werden. Aus dem Blut des Patienten werden durch eine "künstliche Niere" mit Hilfe einer Membran (feines Sieb) die dialysefähigen Stoffe herausgefiltert.

D. bedeutet Schweißsekretion bzw. die Absonderung von Schweiß.

D. bedeutet "Durchfall", d. h. dünnflüssigen Stuhlgang. Man unterscheidet eine akute D., die hervorgerufen wird z. B. durch Bakterien (Reisediarrhoe) oder chronische D. bei bestimmten Erkrankungen wie z. B. Darm-Tuberkulose.

D. ist ein Wirkstoff in Arzneimitteln und wird verwendet bei Bluthochdruck und einem zu niedrigen Blutzucker.

Das Blut ist eine Flüssigkeit, in der es verschiedene Arten von Zellen, v. a. rote ( Erythrozyten) und weiße Blutkörperchen gibt. Die roten dienen insbesondere dem Transport von Sauerstoff, die weißen der Abwehr von körperfremdem Material. Bei einem D. werden die Verteilung und Anzahl der Zellen sowie ihr Aussehen bestimmt. Anhand dessen und ihres Verhältnisses zueinander können sich Hinweise auf bestehende Krankheiten (z. B. Infektion, allergische Reaktion, Leukämie) ergeben.

D. bedeutet zerstreut oder unscharf begrenzt.

Hierbei handelt es sich um das Herz eines Patienten mit Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), der fortdauernd mit einem Digitalispräparat behandelt wird. Ohne dieses Präparat würde es zu einer Verminderung der Herzkraft und somit der Leistung des Herzens kommen, d. h. zu einer Verschlechterung der Herzmuskelschwäche. Der Patient ist auf dieses Präparat angewiesen.

D. sind Arzneimittel, dessen Wirkstoff aus der Fingerhut-Pflanze gewonnen wird, bzw. diesem sehr ähnlich ist. Dieses Arzneimittel wird v. a. bei Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) eingesetzt. Es bewirkt v. a. eine Steigerung der Herzkraft.

D. ist einer der Wirkstoffe, die in Digitalispräparaten eingesetzt werden.

D. ist einer der Wirkstoffe, die in Digitalispräparaten eingesetzt werden. Nach Einnahme des Medikamentes befindet sich eine bestimmte Menge von Digoxin im Blut, hier spricht man von einem Digoxin-Spiegel im Blut. Dieser ist deshalb so wichtig und wird regelmäßig kontrolliert, weil er immer eine bestimmte Höhe haben muß. Ist zu wenig im Blut, wirkt D. nicht, wenn der Blutspiegel erhöht ist, kommt es sehr schnell zu Nebenwirkungen bis hin zu Vergiftungserscheinungen. Es ist auch zu beachten, daß eine ganze Reihe verschiedener Medikamente bei gleichzeitiger Verwendung die D.S. mitunter deutlich verändern können.

D., auch Phenytoin genannt, ist ein Arzneimittel, das bei Epilepsie und Herz-.Rhythmusstörungen eingesetzt wird.

D. sind sog. harntreibende, den Harnfluß fördernde Mittel. Sie werden eingesetzt bei Ödemen und anderen Wasseransammlungen im Körper durch: Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Eiweißmangel, Hirnödem, Bluthochdruck und Niereninsuffizienz.

D., auch als Hydroxytyramin bezeichnet, ist ein im Körper vorkommender chemischer Stoff, der in Gehirn und Nerven Impulse, d. h. Erregungen weiterleiten kann. D. gehört zu den Katecholaminen und wird auch als Medikament verwendet. Es bewirkt v. a. in Magen, Darm, Leber und Nieren eine Erweiterung der Blutgefäße. Darüberhinaus erhöht D. die Pulsfrequenz, den Blutdruck und die Herzkraft.

D. bedeutet rückseitig, den Rücken, bzw. die Rückseite eines Körperteils oder Organs betreffend.

D. ist die Anleitung zur Einnahme eines Arzneimittels. Es beinhaltet: wieviel, wie oft, wie lange und auf welche Weise das Arzneimittel eingenommen werden muß.

Der 4-5m lange D. bildet zusammen mit dem ca. 1,5 m langen Dickdarm und dem ca. 20 cm langen Mastdarm den Darm. Im D. werden enzymhaltige Verdauungssekrete gebildet, die die Nahrungsstoffe in aufnahmefähige Bestandteile abbauen. In der gesamten Dünndarmschleimhaut findet sich eine große Zahl von Schleimhauterhebungen, die der Aufnahme der Nahrungsstoffe dient. Die unverdaulichen Nahrungsstoffe werden weiter in Richtung Dickdarm geleitet.

Perforation

Der D. (s. a. Perforation) eines bestehenden Magengeschwürs bedeutet den Bruch der Magenwand an der Stelle des Geschwürs mit Austritt des Mageninhalts in die Bauchhöhle. Äußert sich in plötzlich einsetzendem heftigem Schmerz mit Ausstrahlung in die linke Schulter, oft mit anschließenden schmerzfreien Intervallen; Schock. Eine unverzügliche Operation ist unbedingt erforderlich.

Unter Diadochokinese versteht man die Fähigkeit, entgegengesetzte Bewegungen schnell und geordnet auszuführen, z. B. Beugung und Streckung der Finger oder die Drehung einer Hand (wie beim Ein-.und Ausschrauben einer Glühbirne). Bei Patienten mit einer Dysdiadochokinese sind diese Bewegungen gestört.

D. ist eine Bewegungsstörung (z. B. Gehstörungen) oder schmerzhafte Fehlfunktion eines Bewegungsablaufs, z. B. D. des Gallensystems: funktionelle Störung des Gallensystems ohne organische Ursache, die echten Gallenkoliken (s. a. Gallensteinleiden) gleichen kann.

D., auch Atemnot oder Lufthungergefühl genannt, kommt vor allem vor bei Erkrankungen des Herzens oder der Lunge (v. a. bei Asthma), wobei es dem Patienten schwerer vorkommt zu atmen. Er atmet deshalb stärker.

D. ist eine erschwerte, schmerzhafte Harnentleerung, z. B. bei Blasen-.oder Harnwegerkrankungen.

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