Lexikon der ­Fachbegriffe

H. ist die deutsche Bezeichnung für "Lingua villosa nigra" oder "Melanoglossie". Die Zunge ist mit fadenförmigen Papillen (Warzen, Bläschen, Knospen) besetzt. Selten kann es z. B. durch Antibiotika (Antibiotikum) oder aber durch Vitamin-B-Mangel zur Verlängerung dieser fadenförmigen Papillen, besonders in der Rückenmitte der Zunge, kommen. Diese färben sich dann je nach aufgenommener Nahrung dunkel bis schwärzlich. Sie lassen sich mit der Zahnbürste z.T. entfernen.

Nachdem z. B. eine Tablette eingenommen wurde, wird der Arzneistoff ins Blut aufgenommen und an den Wirkungsort transportiert. Mit der Zeit wird der Arzneistoff abgebaut und meist über die Niere ausgeschieden. Die H. bezeichnet nun die Zeit, in der der Arzneistoff bereits wieder zur Hälfte ausgeschieden wurde und somit nur noch die Hälfte der ursprünglichen Menge im Körper vorhanden ist. Je nach Arzneistoff beträgt die H. Stunden oder Tage. Für den Arzt ist die H. eine wichtige Maßzahl, da er im wesentlichen sein Dosierungsschema danach richtet. (s. a. Eliminationshalbwertzeit).

H. ist eine Trugwahrnehmung im Sinne einer Sinnestäuschung. Diese kann optisch oder akustisch sein. Es ist also keine tatsächliche Wahrnehmung.

Der H. ist ein wichtiger Wert beim Erstellen des Blutbildes. Das Blut besteht aus Zellen (rote und weiße Blutkörperchen) und einer Flüssigkeit (Plasma). Der Hämatokrit ist die Gesamtheit aller Zellen im Blut und wird in Prozent angegeben. Die Normwerte bewegen sich bei Frauen zwischen 36,8%-45,4% und bei Männern zwischen 43,2-49,2%.

Hämatologisch bedeutet "das Blut, bzw. Blutbild betreffend". Das Blut betreffende Werte wie z. B. Hämatokrit, rote und weiße Blutkörperchen, Fettwerte usw. Werte, die bei der Erstellung des Blutbildes ermittelt werden.

H. ist die wissenschaftliche Bezeichnung für einen Bluterguß. Dabei handelt es sich um eine Blutansammlung im Gewebe. Werden durch einen Stoß Blutgefäße im Gewebe verletzt, ohne daß es zu einer offenen Wunde kommt, fließt das Blut ins umliegende Gewebe und gerinnt dort. Kleinere Blutergüsse werden vom Körper langsam abgebaut. Größere Blutergüsse werden zunächst mit Arzneimitteln (meist Salben) behandelt und müssen selten operativ entfernt werden.

Durch ein Eisenüberangebot oder eine Störung des Eisen-Stoffwechsels (z. B. erhöhte Eisenaufnahme) kommt es zur Ablagerung von Eisen(salzen) in Körper-Geweben und somit zur H. oder "Eisenspeicherkrankheit". Man unterscheidet eine H., die beim Erwachsenen, meist im höheren Lebensalter (über 50 Jahre) bzw. als angeborene Form auftritt, von der erworbenen H. durch Transfusionen und einer "erythropoetischen" H., die bei Blutbildungsstörungen auftreten kann. Durch die Ablagerung von Eisensalzen kommt es zu einer braungrauen Hautverfärbung. Ablagerungen von Eisensalzen in den verschiedensten Organen kann zur Vergrößerung der Milz, Schädigung des Herzens bis hin zur Leberzirrhose führen. H. zeigt sich in stark erhöhten Eisenkonzentrationen im Blut. Die Eisenablagerungen können in den Geweben von Leber, Magenschleimhaut und Knochenmark nachgewiesen werden.

H. bedeutet allgemein Blutwäsche. Gemeint ist damit meistens die sog. Dialyse mit Hilfe einer "künstlichen Niere".

Unter H. versteht man den roten Blutfarbstoff. Der rote Farbstoff des Blutes befindet sich in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten). H. ist ein Eiweiß, das die Aufgabe hat, den Sauerstoff in der Lunge zu binden und im Körper zu den jeweiligen Organen und Geweben (Gehirn, Leber, Muskel usw.) zu transportieren. (s. a. Hämoglobinkonzentration).

H. ist die Menge des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin). Normalerweise beträgt die Hämoglobin-Menge im Organismus eines Erwachsenen ca. 650 g. Diese Menge gewährleistet eine optimale Versorgung des Körpers mit Sauerstoff. Der Normalwert für Hämoglobin des Erwachsenen liegt bei ca. 14 g /100 ml Blut (Frauen), bzw. bei 16 (Männer). Wichtiger Wert beim Erstellen eines Blutbildes ist weiterhin der sog. Färbekoeffizient (Abk. MCH - mean corpuscular haemoglobin).

H. ist die Auflösung, bzw. Zerstörung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Dadurch kommt es zu einem Abfall der Hämoglobinkonzentration im Blut. Normalerweise werden täglich etwa 1 % des zirkulierenden Blutvolumens (ca. 50 ml) und damit 7 g Hämoglobin abgebaut und entsprechend neue rote Blutkörperchen im Knochenmark gebildet. Hier spricht man von der physiologischen, also normal ablaufenden H. Kommt es durch eine verkürzte Lebensdauer der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zum Hämoglobinabfall, spricht man von einer hämolytischen Anämie. Ein erhöhter Abbau von Hämoglobin kann auch durch direkte Zerstörung oder Schädigung von roten Blutkörperchen durch Gifte oder Arzneimittel geschehen (Arzneimittel, die hämolytisch wirken). Eine H. kann auch bei Autoimmun-Erkrankungen oder im Rahmen einer allergischen Reaktion (z. B. Nahrungsmittel, Medikamente) auftreten. Bei übermäßigem Freisetzen von Hämoglobin färbt sich der Harn rot. In schweren Fällen kann es zu schnellem Herzschlag, Fieber, Blutdruckabfall, Gelbsucht (Ikterus) und Nierenversagen kommen.t

Als h. bezeichnet man Stoffe und Vorgänge, die zur Hämolyse führen (Hämolyse).

H. sind meist knotenförmige, krampfaderartige Erweiterungen der Venen im Mastdarm- oder Afterbereich. Demnach unterscheidet man innere und äußere H., wobei die inneren H. häufiger vorkommen. Hellrotes Blut im Stuhl, Juckreiz oder Schmerzen und Brennen bei und nach dem Stuhlgang können Anzeichen für H. sein. Begünstigt wird die Bildung von H. durch Verstopfung, sitzende Beschäftigung oder auch in der Schwangerschaft. Meist können H. durch Verödung oder mit Hilfe eines elastischen Gummiringes entfernt werden. Teilweise müssen sie auch operativ entfernt werden.

Als H.-o.-E. werden unangenehme Nachwirkungen von Arzneimitteln insbesondere von Schlafmitteln bezeichnet. Nimmt man beispielsweise abends ein Schlafmittel ein und ist am folgenden Morgen (durch das Schlafmittel) noch müde, nennt man das einen "Hang-over-Effekt", also "überhängende Wirkung".

Die Spannung der Blasenmuskulatur steigt mit zunehmender Füllung der Blase. Dadurch kommt es zu einem Reiz, der zur Blasenentleerung (Miktion) führt. Bei Blasenentzündung kommt es meist vorzeitig und gehäuft zum H.

H. ist im Harn enthaltenes Eiweiß, das bei bestimmten Erkrankungen v. a. der Niere erhöht sein kann.

H. ist ein unwillkürlicher Abgang von Harn. Dabei kommt es zu einem ständigen Harnabgang aus der Harnröhre, auch im Liegen. Die Ursachen hierfür können mechanische oder neurologische Störungen des Blasenverschlußapparates oder eine Blasenverletzung sein.

H. ist ein anderer Ausdruck für Harnverhaltung. Durch mechanische (z. B. Vergrößerung der Prostata, Prostatahyperplasie) oder neurologische (z. B. Bandscheibenvorfall) Ursachen kann die (spontane) Entleerung der Blase gestört sein. Man hat dann das Gefühl einer vollen Blase, kann aber nur wenig Urin lassen.

Urethra

Urethritis

H. ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels und wird mit dem Harn ausgeschieden. Durch Störung der Ausscheidung von H. oder aber durch einen verstärkten Zellabbau, z. B. nach einer Strahlentherapie oder bei Fastenkuren, kommt es zu einer Erhöhung der H. im Blut. Bei der Gicht lagert sich H. als Kristalle in den Geweben und Gelenken ab.

H. bedeutet, wenn die Nieren sehr viel Harn/Urin bilden. Dies wird v. a. durch viel Trinken, Alkohol und Kaffee ausgelöst. Es gibt auch bestimmte Arzneistoffe (z. B. Furosemid, Diuretika), die zu einer vermehrten Ausscheidung von Harn führen.

Unter H. versteht man den Zucker, der mit dem Harn ausgeschieden wird (Melliturie). Bei der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus ist der Blutzucker zu hoch und kann nicht vollständig von der Niere zurückgehalten werden und wird deshalb mit dem Harn ausgeschieden.

Zu den H. werden Haare mit ihren Talg- und Duftdrüsen, Schweißdrüsen und Nägeln gezählt. Alle H. entstammen der obersten Hautschicht (Epidermis).

H. bedeutet Gewebeschwund der Haut unter Verschmälerung aller Hautschichten. So können z. B. durch die papierdünne Haut nach Langzeitanwendung von Kortisonsalben die Venen sichtbar sein.

H. bezeichnet eine krankhafte Haut- bzw. Schleimhautveränderung. Es handelt sich dabei um einen oberflächlichen Gewebsdefekt innerhalb der obersten Hautschicht (Epidermis). Die H. ist eine nässende, nichtblutende Hautverletzung, die mechanisch oder durch Keime (Infektion) bedingt sein kann. Die Abheilung erfolgt ohne Narbenbildung. Hautveränderungen (Effloreszenzen) werden je nach Ort, Art, ihrer Form, ihrer Farbe oder ihrer Oberflächenbeschaffenheit bestimmt und eingeteilt. Andere krankhafte Hautveränderungen sind z. B. Macula (Fleck durch Farbänderung), Papula (Knötchen bedingt durch Verdickung der Epidermis), Pustel (mit Eiter gefülltes Bläschen in der obersten Hautschicht) oder Bulla (mit Flüssigkeit gefüllte Blase).

H. ist das Absterben von Hautzellen. Ursachen können Sauerstoffmangel durch verminderte Durchblutung oder Einflüsse von chemischen Substanzen bzw. physikalische Reize (z. B. Kälte, Strahleneinwirkung) sein.

H., auch Dermatophyten genannt, sind Pilze, die sich in den äußeren Schichten der Haut oder in Haaren und Nägeln ansiedeln können (s. a. Pilzkrankheit). Der Pilzbefall der Haut wird als Dermatomykose bezeichnet.

H. ist eine Sammelbezeichnung für Rötung, Brennen, Juckreiz, die z. B. durch Inhaltsstoffe in Salben, Cremes, Gelen oder durch physikalische Reize z. B. (Sonne) ausgelöst werden kann.

Bei einer H. wird geprüft, ob durch das Auftragen oder Einspritzen von Proben auf bzw. in/unter die Haut eine Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion) ausgelöst werden kann.

Entwicklung eines Geschwürs (Ulcus) auf einer nicht-heilenden Haut- oder Schleimhautveränderung.

H. ist eine im Körper vorkommende (stark negativ geladene) Substanz. Als Arzneimittel wird H. zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt (Antikoagulanzien).

Besonders nach Operationen kann es u. a. durch Verlangsamung des Blutflusses zu Venenentzündungen (Thrombophlebitis) mit der Bildung gefährlicher Blutgerinnsel kommen. Um das zu verhindern, spritzt man das blutgerinnungshemmende Medikament Heparin. Diese Maßnahme nennt man H.

Unter H. versteht man eine Leberentzündung. Sie ist meist die Folge einer Infektion mit einem Virus. Man unterscheidet mehrere verschiedene Arten von H. je nach Art des Virus (v. a. Hepatitis A, B, C, D und E). Hepatitis A ist die häufigste und "gutartigste". Die Übertragung ist meist von Mensch zu Mensch, aber auch verunreinigtes Wasser oder Nahrung können verantwortlich sein. Die Ursache der Hepatitis B und C ist meist eine Bluttransfusion (Serumhepatitis) mit Spenderserum, das den Virus enthält. Häufig tritt die H. auch als Komplikation bei Tropenkrankheiten wie z. B. Malaria, Gelbfieber und Amöbenruhr auf. Die Inkubations-Zeit liegt bei 2-6 Wochen (Hepatitis B: 4-25 Wochen). Nach allgemeiner Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit kommt es zu einer Gelbsucht (Ikterus). Weiter kann es zu einer vergrößerten, schmerzhaften Leber kommen. In den meisten Fällen heilt eine H. folgenlos ab.

H. ist ein allgemeiner Oberbegriff für Lebererkrankungen, wie Hepatitis, Fettleber usw..

H. S. sind sog. Lebergifte, also Stoffe, die zu Leberschäden führen können (z. B. Knollenblätterpilz).

Es handelt sich bei H. um eine Infektion mit den Viren "Herpes simplex", bei der es zur Entwicklung von Bläschen auf der Haut oder den Schleimhäuten kommt, die man auch "Fieberbläschen" nennt. Sie sind meist örtlich begrenzt und treten am häufigsten an den Lippen (H. labialis), im Gesicht (H. facialis) und den äußeren Geschlechtsteilen (H. genitalis) auf. Die Erstinfektion erfolgt meist im frühen Kindesalter ohne erkannt zu werden. Bei Abwehrschwäche kann es dann zum Ausbruch der Erkrankung und zur Bläschenbildung kommen.

Gürtelrose

H. werden auch Digitalispräparate genannt. Zu ihnen gehören im wesentlichen Digitoxin und Digoxin. Es sind Medikamente, die v. a. die Herzkraft steigern und deshalb v. a. bei Herzinsuffizienz eingesetzt werden.

Das Herz wird von 2 wichtigen Adern mit Blut versorgt. Wenn sich eine oder mehrere verengen (meist durch Arterienverkalkung), entsteht Angina pectoris. Wird eine derartige Verengung plötzlich (z. B. durch ein Blutgerinnsel) ganz verschlossen, wird der jeweilige Teil des Herzens nicht mehr mit Blut versorgt und stirbt teilweise ab, es entsteht ein H. An dieser Stelle entsteht dann eine Narbe. Ein H. tritt i. d. R. plötzlich auf und führt v. a. zu starken Schmerzen in der linken Brust (Druck, Brennen), die auch gürtelförmig sein können und in linke Schulter und Arm, aber auch in den Oberbauch ausstrahlen können. Es treten auch Übelkeit, Schweißausbruch und Todesangst auf. Der H. kann zum plötzlichen Tod führen (Herzschlag). Schon bei Verdacht ist eine schnelle Krankenhauseinweisung unbedingt erforderlich. Dank der modernen Medizin überleben mehr als 80% aller Patienten einen H. und viele können nach einiger Zeit auch wieder ihren gewohnten Lebensrhythmus (mit gewissen Ausnahmen) aufnehmen.

H. ist eine Schwäche des Herzmuskels. Das Herz ist nicht mehr in der Lage, seine Leistung den Anforderungen entsprechend anzupassen. Je nach betroffenem Herzabschnitt (linke oder rechte Herzhälfte) oder dem Schweregrad (unter Belastung oder bereits in Ruhe) kann in verschiedene Grade (NYHA I-IV) eingeteilt werden. Es kommt v. a. zu verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit, Kurzatmigkeit, Harndrang v. a. nachts und "dicken Beinen" (Ödeme). Die Ursachen für eine Herzinsuffizienz können u. a. Bluthochdruck oder Herzklappenfehler sein.

Wenn sich mindestens eine der 2 Adern bzw. einer deren Hauptäste, die das Herz mit Blut versorgen, verengt (meist durch Arterienverkalkung), werden Teile des Herzens mit zuwenig Blut und damit zuwenig Sauerstoff versorgt, nennt man das Ischämie oder H. Beschwerden werden v. a. bei plötzlicher Belastung des Herzens (z. B. Streß, körperliche Beanspruchung, Pressen) ausgelöst: Schmerzen in der linken Brust, die in linke Schulter und Arm ausstrahlen können. Dieses Beschwerdebild wird auch als Angina pectoris bezeichnet. Im Extremfall entsteht ein Herzinfarkt.

Ist die Pulsfrequenz, also die Zahl der Herzschläge pro Minute über 100, spricht man von Herzjagen oder Tachykardie. Dies kann Ausdruck einer Herzinsuffizienz sein, aber auch bei Fieber, Streß, Aufregung oder körperlicher Anstrengung kann die Pulsfrequenz soweit steigen, daß es zu H. kommt.

H., also ein Schwäche des Herzens, führt zur ungenügenden Versorgung des Körpers mit Blut und somit zu einer Herzinsuffizienz.

H. bedeutet "mischerbig" und ist der Gegensatz zu "homozygot". Das menschliche Erbgut besitzt einen doppelten Chromosomen-Satz. Jede Erbanlage gibt es demnach zweimal. Sind diese gleich, spricht man von homozygoten Erbanlagen; sind sie verschieden, von heterozygoten Erbanlagen. Besonders wichtig sind diese beiden Begriffe bei Erbkrankheiten. Ist eine bestimmte Erbkrankheit nur auf einem Chromosom (h.) vorhanden, kann sie gar nicht oder nur schwach ausgeprägt sein. Liegt sie doppelt vor (homozygot), ist sie auf jeden Fall, bzw. stark ausgeprägt.

H. ist ein anderer Begriff für Heuschnupfen. Es handelt sich dabei um eine Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion) auf Blüten- und/oder Gräserpollen. Die Symptome entsprechen denen eines Schnupfens. Es kommt zur Reizung der Schleimhäute, der oberen Atemwege und der Augenbindehaut.

H. ist der althergebrachte Begriff für Lumbago.

H. ist ein Schlafmittel und gehört zu den Barbituraten. In höheren Dosierungen wird H. zur Narkose eingesetzt.

Stoffe, die der Herstellung von Arzneiformen (Dragees, Salben, Sirup, Tabletten, Zäpfchen u. a.) dienen, ohne selbst eine Wirkung zu besitzen, nennt man H. Sie können jedoch die Wirkung des Arzneistoffes beeinflussen (z. B. Verzögerung der Arzneistofffreisetzung durch Tablettenhilfsstoffe Retardierung). H. sind z. B. auch Geschmacks-, Farb- oder Konservierungsstoffe.

H. ist der im Schädelinneren herrschende (intrakranielle) Druck. Er steht im engen Zusammenhang mit dem Druck der Blutgefäße des Gehirns und dem Druck im Hirngewebe. Eine krankhafte Drucksteigerung z. B. durch Hirnschwellung infolge einer Schädelverletzung (Hirn-Ödem) oder Hirntumor führt zu einer Störung im Flüssigkeitskreislauf des Gehirns und zu Hirnnervenstörungen. Eine Hirndrucksteigerung äußert sich in den sogenannten Hirndruckzeichen wie Kopfschmerzen, Erbrechen, Pulsverlangsamung, Bewußtseinstrübung bis verlust und Atemstörung.

H. sind Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit. Sie können als Folge eines Unfalles oder einer Vergiftungen auftreten. Es kommt zu Konzentrations- und Merkschwäche, leichter Ermüdbarkeit, Gedächtnisstörung, Denkverlangsamung, Kopfschmerz, Schwindel, psychischer Labilität.

H. wird oft in Zusammenhang mit "Störungen" verwendet und bedeutet eine Störung oder Erkrankung, deren Ursache im Gehirn liegt.

Die Hirnrinde erzeugt elektrische Ströme, die mit der Elektroencephalographie aufgezeichnet werden können. Das graphische Bild dieser "Gehirnwellen" ist das EEG (Elektroencephalogramm). Form und Länge dieser Welle sind abhängig vom Alter und Bewußtseinszustand (Wachsein, Schlaf) und helfen bei der Diagnose von Hirnstörungen.

Die H.-R. ist ein wichtiges Enzym bei der Bildung von Cholesterin im Körper. Zur Behandlung von zu hohen Cholesterinwerten im Blut (s. a. Hyperlipidämie) gibt es u. a. die Möglichkeit, das Enzym HMG-CoA-Reduktase durch Medikamente zu hemmen. Damit wird die Bildung von Cholesterin in den Zellen vermindert und so der Cholesterin-Spiegel im Blut gesenkt.

HNO steht für Hals, Nasen, Ohren. Der HNO-Arzt ist ein Facharzt auf diesem Gebiet.

H. bedeutet "reinerbig" und ist der Gegensatz zu heterozygot (Erklärung siehe dort).

H.e sind chemische Botenstoffe, die in spezialisierten Zellen (endokrine Drüsen wie z. B. die Nebennierenrinde, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse) gebildet werden. Über den Blutweg gelangen die H.e an die Orte, an denen sie wirken sollen. Der Hormonhaushalt wird über verschiedene Mechanismen gesteuert. Am Beispiel des H.s Insulin soll diese Regulierung kurz dargestellt werden. Nach Nahrungsaufnahme kommt es zur Erhöhung des Blutzuckers. Dies ist der auslösende Reiz für die Bauchspeicheldrüse, das H. Insulin auszuschütten. Der Zucker wird durch Insulin von den Zellen schneller aufgenommen und aus dem Blutkreislauf entfernt. Der Blutzuckerspiegel sinkt. Damit fehlt der Reiz für die Bauchspeicheldrüse, weiter Insulin auszuschütten. Bei Störungen dieses "Regelkreises" kann es zur übermäßigen Erhöhung oder Erniedrigung des Blutzuckers kommen (Diabetes mellitus, Glucose-Toleranztest). H.e werden auch zur Behandlung eingesetzt, wenn sie vom Körper selbst zuwenig gebildet werden (z. B. Insulin bei Diabetes mellitus, Thyroxin bei Schilddrüsenerkrankung), oder wenn man einen Teil ihrer Wirkungen ausnutzen will (z. B. Cortison bei Entzündungen, "Antibaby-Pille").

H.T.e entstehen durch unkontrolliertes Wachstum von Gewebe in Drüsen, die Hormone bilden, wie z. B. der Bauchspeicheldrüse, Nebenniere und Schilddrüse. Diese produzieren die entsprechenden Hormone im Übermaß. Ein Beispiel für einen hormonproduzierenden Tumor ist der Inselzelltumor der Bauchspeicheldrüse, der infolge gesteigerter Bildung des Hormons Gastrin zu einer vermehrten Abgabe von Magensäure führt (Zollinger-Ellison-Syndrom). Auch eine vergrößerte Schilddrüse, infolge von Jodmangel, kann selbständig (autonom) werden und Schilddrüsenhormone produzieren (autonomes Schilddrüsenadenom). Diese Schilddrüsenadenome oder -tumoren sind selten bösartig, führen jedoch zu den für eine Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose) bekannten Zeichen wie Zittern, Hitzeunverträglichkeit, Schweißneigung, Durchfällen, Schlafstörungen, Haarausfall, Gewichtsabnahme und schnellem Puls (s. a. Schilddrüsenerkrankung). Ein Tumor im Nebennierenmark, der Katecholamine produziert, wird Phäochromozytom genannt.

Als Folge der täglichen Belastung und des altersmäßigen Abbaus von Gelenk- Knorpel, kommt es zu Veränderungen in den Gelenken (s. a. Arthrose). Übermäßige Belastung, kleine Verletzungen, aber auch Sport oder hohes Körpergewicht, können die Entwicklung dieser Erkrankung vorantreiben. Gewöhnlich sind alle Gelenke von diesem alltäglichen Verschleiß betroffen. Am meisten betroffen sind jedoch die stark gewichtsbelasteten Gelenke wie Hüfte (Coxarthrose), Knie (Gonarthrose), Fußknöchel und Wirbelkörper. Die ersten Symptome der Erkrankung sind eine leichte Steifigkeit und Schmerzen im betroffenen Gelenk und/oder dessen Umgebung. Es kommt zu einem "Anlaufschmerz", der nach längerem Sitzen oder Liegen auftritt und nach Bewegung allmählich verschwindet. Die Behandlung der Arthrose ist zunächst eine Schmerzbehandlung, da die Veränderungen durch Verschleiß im Knorpel und Knochen des Gelenkes nicht wieder rückgängig gemacht werden können. Ist der Verschleiß zu groß und z. B. das Hüftgelenk zu stark beschädigt, kann es durch eine Prothese aus Kunststoff und Metall ersetzt werden.

Als H. bezeichnet man den Oberarmknochen.

H. bedeutet "die Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphe) betreffend".

Von bestimmten Substanzen im Körper (z. B. Eiweiße) wird Wasser gebunden. Das Eiweiß ist demnach von einer Wasserhülle (Hydrathülle) umgeben, die mehr oder weniger groß sein kann, man nennt das H. Sichtbar wird der H. der Substanzen in der Haut nach einem Vollbad. Die Wasserhüllen der Substanzen in der Haut werden vergrößert. Die Haut scheint aufgequollen.

H. ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Harnstauungsniere oder auch Wassersackniere. Hierbei handelt es sich um eine chronische Nierenerkrankung (s. a. Niereninsuffizienz). Es kommt durch eine Blockade des Harnleiters z. B. durch Nierensteine zur Wasseransammlung in den Nieren.

H. bedeutet Blutreichtum. Zu einer H. in Organen kommt es z. B. durch Muskelarbeit. Beim Erröten handelt es sich ebenfalls um eine vorübergehende H. der Gesichtshaut. Eine Steigerung der Durchblutung wird als reaktive H. bezeichnet. Diese kann z. B. durch bestimmte Arzneistoffe in Salben/Gelen erreicht werden. Durch die H. wird am Auftragungsort eine Errötung erreicht und es kommt dadurch zu einer gewünschten Erwärmung des Gewebes.

Unter H. versteht man einen erhöhten Gehalt von Bilirubin im Blut. Bilirubin ist ein gelbbraun-rötlicher Gallenfarbstoff. Bilirubin entsteht in der Leber und ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin). Ein erhöhter Wert im Blut weist auf eine Leberkrankheit (Ikterus) oder auf vermehrten Blutzerfall (Hämolyse) hin. Eine H. tritt auch bei Neugeborenen auf. Nahezu jedes Neugeborene hat zwischen dem 2. und 5. Tag des Lebens eine vorübergehende H. Vor der Geburt erfolgt die Entsorgung des Bilirubins über die Plazenta. Nach der Geburt muß das Neugeborene das Bilirubin selbst entsorgen, dazu fehlt ihm jedoch zu Anfang das Enzym (Bilirubin-UDP-Glucuronyltransferase), das erst einige Tage nach der Geburt eine ausreichende Aktivität entfaltet.

H. ist ein erhöhter Gehalt an Calcium im Blut. Die Ursachen können eine vermehrte Aufnahme von Calcium aus dem Darm, eine verminderte Ausscheidung von Calcium durch die Niere oder eine Erkrankung von Schilddrüse (s. a. Schilddrüsenfunktion) oder Nebenschilddrüse sein.

H. ist eine vermehrte Ausscheidung von Calcium im Harn. Sie ist oft durch eine Hypercalcämie bedingt.

Von Hyperglykämie oder einem hyperglykämischen Zustand spricht man, wenn der Blutzucker-Gehalt erhöht ist, z. B. bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

H. ist der Überschuß an Gesamtkörperwasser, wobei ein Zuviel an Wasser im Blut und/oder im Gewebe vorliegen kann. Dadurch kann es zu Bluthochdruck (sog. Volumenhochdruck) und Gewichtszunahme infolge von Wassereinlagerungen (Ödem) kommen. Häufige Ursachen sind Niereninsuffizienz und langfristige übermäßige Aufnahme von Kochsalz. Das Gegenteil von H. ist Dehydratation.

Unter H. versteht man eine Steigerung der Schweißausscheidung, d. h. starkes Schwitzen. Zur Regulierung des Wärmehaushaltes ist eine erhöhte Schweißausscheidung sinnvoll. Vorübergehend kommt es auch zu vermehrter Schweißausscheidung in den Wechseljahren (Klimakterium). Zu einer krankhaft gesteigerten Schweißausscheidung kann es aber z. B. auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse oder erhöhter Nervosität kommen.

H. ist eine Bewegungsunruhe mit übermäßig starker Bewegungstätigkeit.

H. ist ein Oberbegriff für eine allgemeine Erhöhung der Blutfettwerte. Man unterscheidet eine Erhöhung von Cholesterin (Hypercholesterinämie) und eine Erhöhung von Triglyceriden (Hypertriglyzeridämie). Die Erhöhung der Fettwerte im Blut ist "gefährlich", weil sie als ein Risikofaktor bei der Entstehung der Arterienverkalkung (Atherosklerose) angesehen wird. Weitere Einzelheiten siehe unter Blutfettspiegel, Hyperlipoproteinämie und Lipidsenker.

Lipoproteine sind Transporteinheiten, um die mit der Nahrung aufgenommenen Fette, aber auch fettlösliche Vitamine, im Blut zu transportieren. Die Fette (Lipide) werden in der Leber oder im Darm an bestimmte Eiweiße (Apoproteine) gebunden. Es gibt verschiedene Lipoproteinklassen (Chylomikronen, VLDL, LDL, HDL; s. a. Blutfettspiegel), die in ihrer Größe und Zusammensetzung variieren. Wichtig ist auch ihr unterschiedlicher Gehalt an Cholesterin und Triglyceriden. Ist die Konzentration an Lipoproteinen im Blut erhöht, spricht man von Hyperlipoproteinämie. Es gibt eine angeborenen Form der Erkrankung und eine durch Erkrankung erworbene H. z. B. bei Diabetes mellitus. Aber auch zu fettreiche Mahlzeiten, Bewegungsmangel oder Rauchen können zu einer Vermehrung der Lipoproteine führen. Durch Behandlung der Grunderkrankung (Diabetes mellitus) oder ggf. eine Diät bzw. Gewichtsreduktion kann die H. behandelt werden. Bei unzureichendem Erfolg müssen Medikamente (Lipidsenker) angewendet werden.

Bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen spricht man von H.. Dabei kommt es zu einer vermehrten Bildung des Hormons Parathyrin (früher Parathormon). Dieses Hormon reguliert den Calcium- und Phosphatgehalt der Gewebe und des Blutes. Ein Mangel an diesem Hormon (z. B. durch operative Entfernung der Nebenschilddrüsen) führt zu einem Absinken des Calcium-Gehaltes im Blut und zu Krämpfen.

H. ist eine gesteigerte Färbung der Haut durch vermehrte Bildung von Pigmenten (Hautfarbstoffe). Hyperpigmentiert ist z. B. ein Muttermal oder ein Leberfleck. Es kann aber auch die Folge einer Störung im Stoffwechsel sowie nach Arzneimitteleinnahme (z. B. Zytostatikum, Cortison) sein. Das Gegenteil von H. ist Hypopigmentierung.

H. ist die Vergrößerung eines Gewebes oder Organs durch Vermehrung der einzelnen Zellen bei unveränderter Zellgröße, s. a. Hypertrophie.

Bei einer vermehrten Ausscheidung (Sekretion) von Drüsen (z. B. von Magensaft) spricht man von H..

H. ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Bluthochdruck.

H. ist eine vermehrte Körperbehaarung an sonst unüblichen Stellen, z. B. Haarbüschel über dem Kreuzbein (Hypertrichosis sacralis). Eine H. kann angeboren sein, aber auch die Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln (z. B. Streptomycin, Cortison) kann zu einem verstärkten Haarwuchs führen, der sich jedoch i. d. R. nach Absetzen der Präparate zurückbildet.

H. ist ein Unterbegriff von Hyperlipidämie. Dabei sind die Triglyceride im Blut erhöht. Triglyceride sind die eigentlichen Fette, aufgebaut aus den Bausteinen Glycerin und drei Fettsäuren. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Nahrung und des menschlichen Organismus. Ihre wichtigsten Aufgaben sind die Erzeugung von Wärme und Energie und der Wärmeschutz. Neben den Triglyceriden gibt es noch "fettähnliche Verbindungen" dazu gehört z. B. das Cholesterin. Fette und "fettähnliche Verbindungen" werden meist zu der Gruppe der Lipide zusammengefaßt. Eine H. entsteht häufig bei "zuviel und zu gutem Essen", Bewegungsmangel, zu hohem Alkoholkonsum und Diabetes mellitus. Sie stellt ebenfalls einen Risikofaktor für Arterienverkalkung dar.

Hypertrophie

H. ist die Vergrößerung eines Körperorgans (z. B. das Leistungsherz) durch Vergrößerung der einzelnen Zellen in Anpassung an eine Mehrbelastung (s. a. Hyperplasie).

Unter H. versteht man landläufig die sog. Schlafmittel.

Verminderung des Chlorgehalts im Blut. Dazu kann es z. B. bei starkem Erbrechen, Durchfällen oder auch bei krankhafter Verengung oder völligem Verschluß des Magenausgangs kommen.

H. ist ein anderer, selten gebrauchter Begriff für eine Verminderung der Hormone der Nebennierenrinde bei Nebennierenrindeninsuffizienz.

H. ist die herabgesetzte Bildung von sog. Immunglobulinen, also Antikörpern (Abwehrstoffen) in Blut, Gewebsflüssigkeiten und Körpersekreten. Eine vorübergehende H. kommt normalerweise im Säuglingsalter vor, da nach der Geburt die Bildung der Antikörper erst verzögert einsetzt.

H. bedeutet ein verminderter Gehalt an Kalium im Blut. Es ist eine häufige Form einer Störung im Elektrolythaushalt. Ursache können einen verminderte Zufuhr von Kalium (z. B. bei Infusionstherapie mit kaliumfreien Flüssigkeiten) oder aber eine erhöhte Ausscheidung über die Niere (z. B. während der Behandlung mit Diuretika oder Corticoide) sein. Zu H. kann es auch durch Erbrechen oder Durchfall kommen. Kaliummangel kann zu Erregungsleitungsstörung, Störungen der Muskeltätigkeit und Alkalose führen.

H.A. ist eine durch Hypokaliämie verursachte Alkalose.

H. ist eine Erniedrigung von Magnesium im Blut. H. kommt z. B. nach schwerem Erbrechen, Durchfällen oder Verlusten durch vermehrte Ausscheidung mit dem Urin vor. Es kann dabei zu Muskelzuckungen, Zittern und Krämpfen kommen.

H. ist eine Verminderung von Natrium im Blut. Eine H. ist meist ein Zeichen für Wasserüberschuß im Körper (Hyperhydratation). Weitere Ursachen für eine Verminderung von Natrium können Störungen im Elektrolythaushalt, länger andauerndes Erbrechen oder Arzneimittel (z. B. Diuretika) sein, die zu einer vermehrten Harnausscheidung führen. Durst, Appetitlosigkeit oder Kopfschmerzen können Zeichen für den Mangel an Natrium sein.

H. ist die sog. Hirnanhangsdrüse, die für die Regelung des gesamten Hormon-Haushaltes des Körpers von Bedeutung ist. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Hypophysenvorder- und Hypophysenhinterlappen. Jeder bildet mehrere Hormone, die meist übergeordnete Funktionen haben. Sie wirken auf die hormonproduzierenden Organe (z. B. Nebennierenrinde, Schilddrüse) und stimulieren dort die Produktion der betreffenden Hormone (z. B. Cortison, Thyroxin).

H. ist eine Verminderung oder das Fehlen der Hautfarbe. Sie kann angeboren sein, aber auch durch Störungen im Hormon-Haushalt (z. B. Hypophyse) oder Stoffwechsel, sowie nach der Einnahme von Arzneimitteln (z. B.Chloroquin, Corticoide) auftreten. Das Gegenteil von H. ist Hyperpigmentierung.

H. ist ein anderer Begriff für Hypotonie.

H. bedeutet ein Absinken oder eine Senkung der normalen (ca. 36,5°C) Körpertemperatur, d. h. eine Unterkühlung.

H. ist generell ein erniedrigter Druck. Meist versteht man darunter einen verminderten Blutdruck (auch Hypotension genannt). Fällt der systolische Blutdruck (entspricht dem oberen Blutdruckwert) unter Ruhebedingungen beim Mann unter 110 mmHg und bei der Frau unter 100 mmHg und der diastolische Druck (entspricht dem unteren Blutdruckwert) gleichzeitig unter 60 mmHg, spricht man von H. Häufig findet man eine Neigung zu H. bei schlanken, großen Menschen (Leptosomen). Sie kommt auch im Rahmen des sog. Orthostase Syndrom vor, d.h. der Blutdruck sinkt kurzfristig beim schnellen Übergang vom Liegen zum Stehen ab. Man findet eine H. auch bei Erkrankungen im Hormon-Haushalt (z. B. Nebenniereninsuffizienz), als Nebenwirkung von Medikamenten oder bei Blutverlust. Eine H. kann unbemerkt sein, oder zu Müdigkeit, Schwäche, Schwindel, Ohnmachtsneigung, Blässe und kühler Haut führen.

Bei einer H. oder verminderter Atmung bekommt der Körper, den Anforderungen entsprechend, nicht genügend Sauerstoff. Dies kann die Folge einer direkten Schädigung bzw. Dämpfung der Atemzentren im Gehirn, oder einer Schwäche bzw. Lähmung der Atemmuskulatur sein. Die Ursache kann auch in der Lunge liegen, wenn sich z. B. Teile der Luftwege (bei Asthma) verengen, oder die Luftröhre durch einen Fremdkörper verstopft ist. S. a. unter Atemdepression.

Hypoventilation

H. ist eine Verminderung der Flüssigkeitsmenge im Körper. Ursachen für Flüssigkeitsverluste können Blutverluste durch äußere oder innere Verletzungen sein. Starke Durchfälle, Erbrechen, Fieber und die Einnahme von Diuretika können weitere Ursachen sein. Bei großen Flüssigkeitsverlusten kommt es zu einer unzureichenden Durchblutung, zu Pulsanstieg und Blutdruckabfall (Hypotonie). Siehe hierzu auch unter Dehydratation.

H. ist ein niedriger Sauerstoffgehalt (genauer gesagt des Sauerstoff(partial)druckes) des Blutes. Hat in der Folge der gesamte Körper (oder zumindest wichtige Organe) zuwenig Sauerstoff, spricht man von einer Hypoxie. Zu einer verminderten Sauerstoffaufnahme kommt es z. B. während eines Asthmaanfalls (Hypoventilation), oder bei einer Atemdepression. Aber auch beim Aufenthalt in großen Höhen mit niedrigerer Sauerstoffkonzentration in der Luft kann es zu einer H. kommen.

Es handelt sich dabei um ein Enzym, das eigentlich Guanin-(Hypoxanthin-)Phosphoribosyl-Transferase heißt. Es ist wichtig bei der Wiederverwertung von Bestandteilen des Eiweiß- Stoffwechsels, den sog. Purinen (Purinstoffwechsel). Purine sind Bausteine der Erbsubstanz und des Energieträgers ATP (Adenosintriphosphat). Die Bausteine des Körpers unterliegen einem ständigen Auf- und Abbau. Da Purine für den Körper sehr wichtige Bausteine sind, werden freiwerdende Purine im Menschen zu über 90% zurückbehalten und wiederverwendet. Das Lesch-Nyhan-Syndrom ist eine sehr seltene Erbkrankheit, bei der dieses Enzym ausgefallen ist. Das bedeutet, daß die Purinkörper (Guanin und Hypoxanthin) nicht zurückbehalten, sondern weiter zur Harnsäure abgebaut und ausgeschieden werden, die dann erhöht ist (s. a. Gicht).

H. ist die Entfernung der Gebärmutter.

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