Lexikon der ­Fachbegriffe

T., auch "tachykarde Arrhythmie" oder "absolute Arrhythmie"genannt, liegt vor, wenn das Herz auch ohne Belastung schneller als normal (normal sind 60 bis 80 Schläge pro Minute) und sehr unregelmäßig schlägt (s. a. Rhythmusstörungen). Die Diagnose wird mit einem EKG gestellt. Die Ursache kann vielfältig sein, z. B. Schilddrüsenüberfunktion (Schilddrüsenerkrankung a), Erkrankungen des Herzmuskels, Herzinfarkt usw. Sie sind dann besonders gefährlich, wenn das Herz nur noch unvollständig pumpt und der Körper zuwenig Sauerstoff bekommt. Im schlimmsten Fall kann es zu Kammerflimmern und einem Herzstillstand kommen.

Tachyarrhythnvcncvbnccncbmie

Herzjagen

T. ist eine gesteigerte Atemfrequenz (vermehrte Atemzüge pro Minute) bei erhöhtem Sauerstoffbedarf z. B. bei körperlicher Belastung, Fieber, psychischer Erregung oder erniedrigtem Sauerstoffangebot (z. B. bei Lungenerkrankungen).

T. ist eine bleibende Erweiterung kleiner, oberflächlicher Hautgefäße unterschiedlicher Ursache z.B. bei Lebererkrankungen, nach Cortison-Behandlungen oder bei Lungen- oder Herzerkrankungen. An den Unterschenkeln kommt es häufig bei Venenleiden (z. B. Krampfadern) zu T.

T. ist die Entzündung einer Sehne (nicht der Sehnenscheide), die zu degenerativen Veränderungen u. U. auch mit Kalkeinlagerungen führen kann. Sie kann z. B. bei Überbeanspruchung entstehen.

T. ist ein Sammelbegriff für eine Entzündung der Sehne und der zugehörigen Sehnenscheide im Bereich ihres Ansatzpunktes oder für degenerative Veränderungen an Ursprungs- bzw. Ansatzstellen von Sehnen. Hauptsymptom sind bewegungs- und belastungsabhängige lokale, aber auch ausstrahlende Schmerzen. Die Ursache können Durchblutungsstörungen, Verletzungen oder eine ständige Überbelastung sein.

Viele Sehnen (z. B. im Handgelenk) sind von Gleitlagern, sog. Sehnenscheiden umgeben. Ist eine solche entzündet, spricht man von einer T. oder Sehnenscheidenentzündung. Haupt-Symptom ist eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Die Ursachen können Infektionen, Überlastung bei Sport oder Beruf, aber auch Verletzungen sein.

T. oder "Epicondylitis humeri radialis" ist ein typischer schmerzhafter Sportschaden an der Außenseite des Ellenbogens des Schlagarms. Ursache ist die mechanische Überbeanspruchung.

T. ist die Fähigkeit eines Stoffes (z. B. Arzneimittel) bei Ei- und/oder Spermienzellen Veränderungen zu erzeugen, die zu Miß- bzw. Fehlbildungen (beim Kind) zu führen.

Krampf

T. ist ein Antibiotikum mit Wirkung gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterien (ein sog. Breitbandantibiotikum).

T. ist eine vererbte Störung der Bildung von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) mit hämolytischer (rote Blutkörperchen zerfallen, s. a. Hämolyse) Anämie.

T. ist ein Schwermetall und findet Verwendung z. B. als chemisches Reagenz, in der medizinischen Diagnostik und als "Rattengift". T. ist in allen Verbindungen giftig. Bereits wenige tausendstel Gramm können zu akuten Reizerscheinungen der Bronchien oder des Magen-Darmtraktes führen. Außerdem treten Gefühlsstörungen auf und ca. 2 Wochen nach Einnahme kommt es zum Ausgehen der Kopfhaare. Die chronische Vergiftung führt zu Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Sehstörungen, Nervenschmerzen, Haarausfall und Stoffwechsel-Störungen.

Als "topische Therapie" bezeichnet man die Anwendung eines Arzneimittels am Ort des Geschehens, z. B. das Auftragen einer Salbe auf eine Verletzung, d. h. das Präparat wirkt genau da, wo es aufgetragen bzw. hingebracht wird.

Der Ausdruck t. bezeichnet den Zustand, daß eine Erkrankung auf die gewählte Behandlung nicht anspricht.

Bei manchen Erkrankungen hat es sich bewährt, je nach Situation mehrere Medikamente (oder andere Behandlungsmethoden) gleichzeitig oder zeitlich versetzt anzuwenden, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Ein T. ist die übersichtliche, anschauliche, zusammenfassende Darstellung einer sonst recht umfangreichen Behandlung. Mit T. bezeichnet man oft auch nur die Kombination verschiedener Behandlungen.

Ein Thrombus ist ein durch Blutgerinnung in Blutgefäßen oder Herz entstehendes Blutgerinnsel (Blutpfropf). Ein solcher Thrombus kann sich lösen, wird dann mit dem Blut weggeschwemmt und verstopft ein anderes Blutgefäß. Dort entsteht dann ein Durchblutungsmangel, der bis zum Tod des nicht mehr versorgten Gewebes führen kann. Einen solchen Verschluß mit einem Blutgerinnsel bezeichnet man als T. Bekanntes Beispiel ist die Lungenembolie.

T. ist der Versuch, ein im Blutgefäß gelegenes Blutgerinnsel mit Hilfe bestimmter Medikamente aufzulösen. Solche Substanzen können entweder systemisch gegeben werden oder aber sie werden über einen Katheter (Sonde aus unterschiedlichem Material) direkt an den Ort des Verschlusses gebracht.

Unter einer T. versteht man eine verminderte Thrombozytenzahl (< 150 000/mm 3 ). Die Ursachen können sehr vielfältig sein, z. B. angeborene oder erworbene Bildungsstörungen im Knochenmark, verkürzte Lebensdauer von Thrombozyten (Blutplättchen) durch bestimmte Medikamente, veränderte Verteilung im Körper usw. Da die Blutplättchen wichtig bei der Blutstillung sind, kann es bei einer Zahl unter 30 000/mm 3 zu Spontanblutungen (z. B. ins Gehirn), übermäßigen Verletzungsblutungen, Haut- (Petechien) und Schleimhautblutungen kommen. Deshalb ist eine starke T. u. U. sehr gefährlich.

Unter Thrombose versteht man eine im Blutgefäß stattfindende Bildung eines Blutgerinnsels. Als T. bezeichnet man die akute Thrombose oberflächlich liegender Venen mit entzündlich schmerzhafter Reaktion der Gefäßwand. Häufig tritt diese Erkrankung im Bereich von Krampfadern an den Beinen auf. Symptome sind die strangförmige Verhärtung, Rötung und Temperaturanstieg im Bereich der betroffenen Vene.

Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, (zahl) sind ein wichtiger Bestandteil des Blutes. Die normale Zahl beträgt ca. 150 000 bis 380 000/mm 3 , die normale Überlebenszeit beträgt 8-12 Tage. Die Thrombozyten haben ganz entscheidende Funktion bei der Blutstillung.

Der Beginn einer T.P. oder "Morbus Werlhof" liegt meist vor dem 25. Lebensjahr. Der Körper bildet Abwehrstoffe (Antikörper) gegen seine eigenen Thrombozyten (Blutplättchen). Durch deren verkürzte Überlebensdauer kommt es zur Thrombopenie. Unterhalb einer bestimmten Thrombozytenzahl können Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Blut im Urin, Blutungen in Haut und Schleimhäuten entstehen.

T. ist ein in der Schilddrüse gebildetes Hormon (s. a. Schilddrüsenhormon).

T.S. sind allgemein Untersuchungen am Tier.

T. ist ein flüssiger, mit Alkohol und/oder Äther hergestellter Auszug aus einer Substanz pflanzlichen oder tierischen Ursprungs.

T. bedeutet "Ohrensausen" oder "Ohrengeräusche" (Brummen, Rauschen, Klingen, Pfeifen). Ursache können Erkrankungen des Innenohrs, Durchblutungsstörungen, zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, Erkrankungen des Hörnervs u. v. a. m. sein.

T. ist ein Meßverfahren zur Bestimmung der Menge eines Stoffes in einer Flüssigkeit.

T. ist ein Wirkstoff in Arzneimitteln, der bei Zuckerkranken (Diabetes mellitus) zur Senkung des Blutzucker-Spiegels eingesetzt wird.

Werden bestimmte Arzneimittel regelmäßig eingenommen, so kann sich der Körper darauf einstellen, indem er z. B. seinen Stoffwechsel der Substanz anpaßt. D. h. bei wiederholter Einnahme solcher Substanzen entsteht ein Wirkungsabfall. Dies bedeutet, daß nach einiger Zeit mehr von diesem Medikament eingenommen werden muß, um die gleiche Wirkung zu erzielen, da sich "der Körper daran gewöhnt hat".

Ein t.A. ist charakterisiert durch langanhaltendes, schmerzhaftes Zusammenziehen (Anspannung) der Muskulatur. Er tritt v. a. bei Epilepsie auf.

T. ist die Bezeichnung für den Anspannungszustand eines Gewebes wie z. B. Muskulatur, Blutgefäße usw.

T. ist die Bezeichnung für die Giftigkeit oder gesundheitsschädigende Eigenschaft eines Stoffes. Sie ist grundsätzlich abhängig von der Art und Menge der Substanz.

T. ist eine durch einzellige Lebewesen (Toxoplasma gondii) übertragene Infektions-Krankheit. Es existiert eine hochgradige Durchseuchung der Bevölkerung mit regionalen Unterschieden. Bei der Mehrzahl der Infektionen kommt es zu keinen Krankheitszeichen. Andernfalls treten Lymphknotenschwellungen, besonders am Hals, Fieber, grippeähnliche Symptome und Kopfschmerzen auf. Gefährlich ist in erster Linie die Erst-Infektion während der Schwangerschaft, da der Erreger über die Nabelschnur in den kindlichen Organismus gelangen kann. Die Infektion, die meist im zweiten oder letzten Drittel der Schwangerschaft erfolgt, kann zu schweren Schäden des Kindes, zu Früh- und Totgeburten führen. Um einer Ansteckung in der Schwangerschaft vorzubeugen, sollte der Verzehr von rohem und ungenügend gekochtem Fleisch sowie der Umgang mit Katzen und Katzenkot vermieden werden.

Unter T. versteht man eine Entzündung der Luftröhre durch unterschiedliche Ursachen, z. B. Infektionen, allergische Reaktionen oder chemisch reizende Stoffe. Hauptsymptome sind Heiserkeit, Husten und ein Brennen hinter dem Brustbein.

T. ist eine durch Bakterien (Chlamydia trachomatis) verursachte Infektion der Binde- und Hornhaut des Auges. Die Erkrankung tritt in allen tropischen und subtropischen Ländern mit mangelhafter Hygiene auf und ist die häufigste Ursache für Erblindung.

T. sind eine Gruppe von Arzneimitteln, die je nach Substanz und Dosierung schlaffördernd, angstlösend, muskelentspannend, beruhigend und/oder krampflösend wirken. Bei diesen Arzneimitteln besteht die Gefahr der Toleranzentwicklung und Gewöhnung, deshalb sollten sie nur über kurze Zeit und unter ärztlicher Kontrolle hinweg eingenommen werden.

Die Transaminasen SGOT und SGPT (s. a. Leberenzyme) sind Stoffe im Organismus, die für ganz bestimmte Stoffwechsel-Schritte von entscheidender Bedeutung sind (Enzyme). Sie befinden sich v. a. in Leberzellen und gelangen massiv ins Blut, wenn diese geschädigt sind. Die Bestimmung von SGOT und SGPT im Blut dient somit in der Praxis dem Nachweis von Leberschäden. Beide Enzyme sind bei akuten Leberschädigungen im Blut erhöht. Der Normalwert von SGOT ist kleiner als 18, der von SGPT kleiner als 22. T.-Erhöhungen können außer bei Leberschäden auch beim Herzinfarkt, Muskelverletzungen, bestimmten Erkrankungen durch Viren und nach Operationen vorkommen. Insgesamt werden die T. jedoch zur Früherkennung von Lebererkrankungen sowie zu deren Verlaufsbeobachtung bestimmt.

T. bedeutet "durchlässig" für Licht, also lichtdurchlässig.

Eine T. ist die Übertragung von lebenden Zellen, Geweben oder Organen in einen anderen Menschen oder auf eine andere Körperstelle, z. B. Bluttransfusion, Nierentransplantation, Knochenmarktransplantation, Hauttransplantation etc.

T. bedeutet Verletzung bzw. ein den Körper schädigendes Ereignis.

Eine t.E. liegt vor, wenn eine Erkrankung durch ein Trauma, d. h. eine Verletzung ausgelöst wurde.

T.A. ist die Entzündung eines Gelenkes, die durch ein Trauma, d. h. eine Verletzung hervorgerufen wurde.

T. ist eine allgemeine Bezeichnung für Zittern bzw. unwillkürliche, nicht unterdrückbare Bewegungsstörungen, die je nachdem, wie ausgeprägt die Bewegungen ausfallen, als grob (großer Bewegungsausschlag), mittel- oder feinschlägiger Tremor bezeichnet werden. Auch beim Gesunden kann Tremor als Kältezittern oder bei Erregung auftreten. Bei vielen Nervenerkrankungen ist der Tremor hauptsächliches Krankheitszeichen.

T. ist eine durch einzellige Erreger (Trichomonas) vorwiegend beim Geschlechtsverkehr übertragene Erkrankung der Harnröhre (Urethra) und Harnblase. Haupt-Symptome sind häufiges Wasserlassen, Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz im Scheidenbereich und Ausfluß. Die Diagnose wird durch Erregernachweis aus dem Harnröhren- oder Scheidenabstrich gestellt.

Der "Trigeminus-Nerv" ist für die Sensibilität (Gefühlsempfindung) im Bereich des Gesichtes zuständig. Bei der T.-N. kommt es zu fast immer einseitigen, Sekunden bis Minuten andauernden heftigen Schmerzattacken im Gesicht. Häufig tritt gleichzeitig ein Zusammenziehen der Gesichtsmuskulatur auf. Oft werden die Anfälle durch äußere Einflüsse wie Temperaturwechsel, kaltes Getränk, Niesen oder Zähneputzen ausgelöst. Die Erkrankung kann ohne nachweisbare Ursache bleiben, wobei v. a. Frauen über 50 Jahre betroffen sind. Andere mögliche Ursachen sind Infektionen mit Viren, Erkrankungen im Bereich der Zähne, der Stirn- oder Kieferhöhle, Schwermetallvergiftungen u.v. a. m.

T., auch Fette oder Neutralfette genannt, bestehen aus drei an Glycerin gebundenen Fettsäuren. Von außen werden dem Körper T. über die Nahrung zugeführt, im Organismus selbst entstehen T. in erster Linie in Leber, Niere und Herzmuskel. Sie stellen für den Körper einen bedeutenden Energielieferanten dar. Erhöhte Blutwerte begünstigen die Entstehung von Arterienverkalkung.

T. bedeutet allgemein einen Zeitraum von 3 Monaten. Diese Zeitangabe wird v. a. im Zusammenhang mit Schwangerschaft verwendet, wobei die 9 Monate in 3 T.e unterteilt werden.

T. ist ein Antibiotikum, welches das Wachstum von Bakterien hemmt.

T.A. gehören zu den Psychopharmaka und dort zu den Antidepressiva (Antidepressivum). Ihnen gemeinsam ist eine bestimmte chemische Struktur (bestehend aus 3 Ringsystemen). Zu den t.A. gehören z. B. Amitriptylin, Clomipramin, Desipramin und Imipramin.

Extrakte sind konzentrierte Zubereitungen von flüssiger, trockener oder zähflüssiger Beschaffenheit, die üblicherweise aus getrocknetem pflanzlichen oder tierischem Material hergestellt werden. Ein T. ist eine feste Zubereitung, die durch teilweises Verdampfen (Trocknung) des zur Herstellung verwendeten Lösungsmittels hergestellt wird.

T. ist eine Infektions-Krankheit mit Bakterien, die weltweit verbreitet ist, chronisch verläuft und v. a. in der Lunge auftritt. Prinzipiell kann jedoch jedes Organ (z. B. Knochen, Harnwege,Niere) befallen sein. Die Ansteckung (mit Mycobakterium tuberculosis) erfolgt in der Regel per Tröpfcheninfektion über die Atemwege. Der Krankheitsverlauf wird von der Menge der Erreger, deren schädigender Aktivität und ganz besonders von der Widerstandskraft des Organismus bestimmt. Die Krankheit äußert sich in leicht erhöhter Temperatur, leichter Ermüdbarkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Neigung zu Schwitzen, Husten u. a. Allgemein äußert sie sich eher unspezifisch. Die Behandlung erfolgt mit bestimmten Medikamenten, sog. Tuberkulostatika.

Unter T. versteht man ein Gewächs oder eine Geschwulst, d. h. die örtlich begrenzte Zunahme an Gewebe. Mit T. bezeichnet man auch allgemein die örtlich begrenzte Anschwellung egal welcher Herkunft (z. B. durch akute oder chronische Entzündung).

T. ist eine Infektions-Krankheit, die durch Bakterien (Salmonella typhi) gelöst wird. Der Erreger gelangt über Nahrungsmittel wie Wasser und Milch in den Körper. Die Erkrankung beginnt nach ca. 10 Tagen mit Kopfschmerzen, Mattigkeit, konstant hohem Fieber, das evtl. wochenlang anhalten kann, graugelb belegter Zunge, stark beeinträchtigtem Allgemeinbefinden, langsamem Puls und Hautausschlag. Die Diagnose wird über den Erregernachweis gesichert. Einige Patienten (2-5%) scheiden den Erreger auf Dauer aus (Keimreservoir ist oft die Gallenblase), deshalb ist die genaue Kontrolle und Behandlung der T.patienten bis zur endgültigen Ausheilung sehr wichtig.

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