Konzentrationsschwäche

Alter Mann schreibt

Bei der Sache bleiben


Die Situation erlebt so gut wie jeder Mensch einmal: Man möchte eine Seite zu Ende lesen oder eine Aufgabe lösen und kann einfach nicht bei der Sache bleiben – die Gedanken schweifen ab, Sätze werden mehrfach gelesen und doch nicht verstanden. Fokussiert und aufmerksam zu bleiben, fällt jedem manchmal schwer. Wird es jedoch zunehmend anstrengender, die Konzentration aufrecht zu erhalten, so dass vielleicht sogar der Alltag darunter leidet, kann das beunruhigend sein. Doch was kann zu einer Konzentrationsschwäche führen, wie äußert sich diese und was kann für mehr Aufmerksamkeit getan werden? Wir geben einen Überblick über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Ursachen einer Konzentrationsschwäche.


Symptome: Anzeichen von Konzentrationsschwäche

Eine Konzentrationsschwäche bedeutet eine Verminderung der Fähigkeit, über einen längeren Zeitraum aufmerksam bei einer Sache zu bleiben. Die Konzentrationsfähigkeit kann sehr individuell sein. Manche Menschen können sich einfach besser und länger auf eine Aufgabe fokussieren als andere – und es ist auch normal, dass die Aufmerksamkeit abnimmt, je länger wir uns einer Aufgabe widmen. Schließlich ist Konzentration für das Gehirn Schwerstarbeit. Zudem können sich Erwachsene in der Regel besser konzentrieren als Kinder, deren Konzentration schneller nachlässt. Daher ist es kein Grund zur Sorge, wenn es ab und zu schwerfällt, bei der Sache zu bleiben.

Bestehen die Schwierigkeiten mit der Konzentration jedoch über einen längeren Zeitraum, treten häufig auf und ist zudem noch die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, kann es sich um eine Konzentrationsschwäche handeln. Diese kann sich durch folgende Symptome äußern:

  • Gesteigerte Ablenkbarkeit
  • Häufiges Abschweifen von Gedanken („an-die-Wand-starren“)
  • Interesse an einer Aufgabe wird schnell verloren und Aufgaben werden schnell gewechselt

Begleitend können noch auftreten:

Konzentrationsschwäche und Demenz

Eine Konzentrationsschwäche kann das Symptom einer Demenzerkrankung sein. Jedoch deuten Konzentrationsschwierigkeiten nicht zwangsläufig auf eine Demenz hin – für Aufmerksamkeitsprobleme gibt es viele Ursachen. Bei einer Demenz kommen in der Regel noch andere Symptome wie Gedächtnisstörungen, Probleme bei alltäglichen Aufgaben und bei der Orientierung in Raum und Zeit hinzu.


Gedächtnistest

Besteht Unsicherheit, ob es sich tatsächlich schon um eine Konzentrationsschwäche handelt, die behandlungsbedürftig ist, können Online-Gedächtnistests hilfreich sein. Sie können bei der Einschätzung, wie es um die Merk- und Konzentrationsfähigkeit bestellt ist, unterstützen. Zeigen sich im Test Auffälligkeiten, wird empfohlen, eine Arztpraxis aufzusuchen. Hier können Sie Ihre Gedächtnisleistung testen.

Online-Gedächtnistest


Behandlung: Was tun bei einer Konzentrationsschwäche?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Konzentration zu fördern und einer Konzentrationsschwäche entgegenzuwirken. Neben vielen Maßnahmen, die Konzentrationsfähigkeit auch ohne Medikamente zu unterstützen, können auch rezeptfreie Präparate aus der Apotheke hilfreich sein.

Behandlung mit Medikamenten

Durchblutungsfördernde Medikamente können sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken. Eine verbesserte Durchblutung sorgt dafür, dass das Gehirn besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Hierfür stehen Präparate mit Extrakten des Ginkgo biloba-Baumes zur Verfügung – sie werden oft bei Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten im Rahmen des dementiellen Syndroms empfohlen. Es gibt sie rezeptfrei in der Apotheke, wie Ginkobil® ratiopharm 120 mg. Je nach Ursache der Konzentrationsstörungen können auch andere Medikamente zum Einsatz kommen. Beruhen die Konzentrationsstörungen beispielsweise auf einer anderen Grunderkrankung, können Medikamente gegen diese Erkrankung sinnvoll sein (z. B. Antidepressiva bei einer Depression).

 


Konzentrationsfördernde Pflanzen

Einigen Pflanzen werden konzentrationsfördernde Eigenschaften nachgesagt, wie z. B. Ginseng. Kleine Rezepte zu Heilpflanzen, die gut für die geistige Leistungsfähigkeit sind, gibt es hier:

Zur Behandlung


Behandlung ohne Medikamente

Von Achtsamkeitsübungen bis zu Ohrmassagen und Ruhepausen gibt es vielfältige Möglichkeiten, selbst etwas für mehr Konzentration zu tun:
Alte Frau denkt nach

Um im Alltag wieder zu mehr innerer Ruhe zu finden und die Konzentration zu fördern, können Entspannungstechniken helfen. Dazu zählen Autogenes Training, Yoga oder die Progressive Muskelentspannung.

Eine beliebte Methode ist zudem die Förderung der Achtsamkeit. Diese hilft, sich auf den Moment zu konzentrieren und z. B. ganz bewusst den Vögeln zuzuhören oder die Wolken beim Vorbeiziehen zu beobachten. Mehr zum Thema Achtsamkeit.

 

Es kann helfen, die Ohrmuscheln etwa eine Minute lang kräftig zu kneten und zu massieren. Am Ende der Massage das Ohr zu den Ohrläppchen hin ausstreichen.

Gruppe älterer Menschen

Dass ein hoher Medienkonsum der Konzentration abträglich ist, ist kein Geheimnis. Daher lohnt es sich, bewusst eine Zeit lang auf Medien zu verzichten und z. B. den Fernseher auszulassen, nicht im Internet zu surfen oder die Sozialen Medien nicht zu nutzen.

Über einen längeren Zeitraum lässt sich das mit bewussten Auszeiten im Alltag umsetzen, in denen kein Medienkonsum stattfindet.

Auch wenn es im Alltag oft schwerfällt, helfen Ruhepausen der Konzentration. Im Tagesablauf sollte also Zeit für kleine Pausen zur Erholung eingeplant werden. Diese können beispielsweise für einen Spaziergang oder Yoga genutzt werden. Weniger sinnvoll ist es, in den Pausen intensiv Medien zu nutzen.

Sich zwischendurch mit Über-Kreuz-Übungen zu fordern, kann sich positiv auf die Konzentration auswirken: einfach abwechselnd mit dem linken Ellenbogen das rechte Knie berühren und dann mit dem rechten Ellenbogen das linke Knie. Diese Übungen trainieren die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften.

Wann sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden?

Bleiben die Konzentrationsprobleme über einen längeren Zeitraum bestehen, verschlechtern sie sich innerhalb kurzer Zeit und ist möglicherweise dadurch sogar die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden. Hier kann dann die Ursache untersucht und gegebenenfalls eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.

Ältere Menschen im Heim

Diagnosefindung

Konzentrationsprobleme können sehr vielfältige Ursachen haben. Deshalb ist eine genaue Diagnosefindung wichtig, um passende Therapiemaßnahmen ergreifen zu können. In der Arztpraxis können dazu verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden.

Zu Beginn wird sich die Ärztin oder der Arzt mit verschiedenen Fragen ein genaueres Bild von der Konzentrationsschwäche machen, z. B. wie lange sie bereits besteht oder ob noch andere Symptome auftreten. Dazu werden auch andere Erkrankungen oder Medikamente erfasst, die gegebenenfalls eingenommen werden. Möglicherweise werden auch Angehörige gefragt, ob ihnen beim Betroffenen Veränderungen oder Konzentrationsprobleme aufgefallen sind.

Im weiteren Verlauf können standardisierte Aufmerksamkeitstests, wie der Aufmerksamkeits-Belastungstest (auch bekannt als d2-Test), zum Einsatz kommen. Zudem kann es sinnvoll sein, weitere körperliche Untersuchungen, wie Seh- und Hörtests und Blutuntersuchungen durchzuführen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Besteht der Verdacht, dass eine organische Ursache im Gehirn zugrunde liegt, können bildgebende Verfahren wie die Angiografie, eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) der Diagnosefindung dienen.

Ursachen: Wie entsteht eine Konzentrationsschwäche?

Eine Konzentrationsschwäche kann sehr viele Ursachen haben und Symptom sehr vieler Erkrankungen sein. Je nach Ursache können Aufmerksamkeitsprobleme auch nur vorübergehend auftreten. Bei einer nachlassenden Konzentrationsfähigkeit kann es sich zudem um eine normale Alterserscheinung handeln, weil das Gehirn schlechter durchblutet wird. Hier finden Sie mehr zum Thema Gehirn und Alter.

Vorübergehende Konzentrationsschwäche

Lässt die Konzentrationsfähigkeit nur vorübergehend nach, wird das oft verursacht durch:

  • Stress (auch Burnout-Syndrom)
  • Schlafmangel
  • Kaffee-, Nikotin-, Alkohol- oder Drogenkonsum (auch Symptom beim Alkoholentzug)
  • Unter- oder Überforderung im Beruf
  • Hoher Medienkonsum
  • Einnahme bestimmter Medikamente, z. B. Schmerz- und Beruhigungsmittel, Chemotherapeutika sowie blutdrucksenkende oder entwässernde Medikamente (Falls Sie im Zusammenhang mit einer der genannten Erkrankungen oder Medikamenten eine vermehrte Vergesslichkeit bzw. Konzentrationsstörungen bemerken, wenden Sie sich bitte zur weiteren Abklärung an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.)
  • Wechseljahre (bei Frauen)

Anhaltende Konzentrationsschwäche

Bestehen die Probleme mit der Konzentration über einen längeren Zeitraum hinweg, können eventuell andere Erkrankungen die Ursache sein. Konzentrationsschwierigkeiten können z. B. bei diesen Krankheitsbildern auftreten:

  • Depressionen, Angsterkrankungen oder Psychosen
  • ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung)
  • Anorexia nervosa („Magersucht“)
  • Schilddrüsenerkrankungen (Über-/Unterfunktion)
  • Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Gehirnentzündung (Enzephalitis)
  • Schlafapnoe
  • Mangelerkrankungen wie Blutarmut (Anämie) oder Vitamin-B12-Mangel
  • Nieren- oder Herzschwäche sowie Leberversagen
  • Epilepsie
  • Hirnverletzungen, z. B. nach Unfall
  • Diabetes oder Bluthochdruck
  • Demenz-Erkrankungen

Konzentrationsschwäche und COVID-19

Probleme mit Konzentration und Aufmerksamkeit wurden auch als Langzeitfolge im Zusammenhang mit Long COVID nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 beschrieben. Wenn die Schwierigkeiten mit der Konzentration also nach einer Corona-Infektion auftreten, kann es sinnvoll sein, dies auch hinsichtlich Long COVID abzuklären. Die Hausarztpraxis oder Zentren für Long COVID-Betroffene können dann eine erste Anlaufstelle sein.

eine Frau sieht sich gesunde Rezepte an

Prävention einer Konzentrationsschwäche

Um einer Konzentrationsschwäche vorzubeugen, lässt sich einiges tun: Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung kommen dem Gehirn zugute und können die Konzentrationsfähigkeit fördern. Hier finden Sie weitere Tipps für ein gesundes Gehirn. Auch regelmäßiges Gehirnjogging und Konzentrationsaufgaben können dazu beitragen, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Hier haben wir abwechslungsreiche und unterhaltsame Merk- und Ratespiele für Sie zusammengestellt. Zum Gedächtnistraining

Zudem lohnt es sich, Risikofaktoren, die einen negativen Einfluss auf das Gehirn haben können, zu kennen und wenn möglich zu verringern. Dazu zählen z. B. Bluthochdruck, Diabetes oder übermäßiger Alkoholkonsum.






Pflichttext

Ginkobil® ratiopharm 40 mg Filmtabletten
Ginkobil® ratiopharm 80 mg Filmtabletten
Ginkobil® ratiopharm 120 mg Filmtabletten
Ginkobil® ratiopharm 240 mg Filmtabletten
Ginkobil® ratiopharm Tropfen 40 mg
Wirkstoff: Ginkgo-biloba-Blätter-Trockenextrakt. Anwendungsgebiete: -40 mg; 80 mg; 120 mg; Tropfen: Zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten Leistungsstör. im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes bei Abnahme bzw. Verlust erworbener geistiger Fähigkeiten (dementielles Syndrom) mit den Hauptbeschwerden: Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmung, Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen. Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit bei Stadium II nach FONTAINE („Schaufensterkrankheit“) im Rahmen physikalisch-therapeutischen Maßnahmen, insbesondere Gehtraining. Schwindel, Ohrgeräusche infolge Durchblutungsstörungen oder altersbedingten Rückbildungsvorgängen. -240 mg: Zur Verbesserung einer altersbedingten kognitiven Beeinträchtigung (Verschlechterung geistiger Fähigkeiten) und der Lebensqualität bei leichter Demenz. Warnhinweis: -Filmtbl.: AM enth. Lactose u. weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtbl., d.h. es ist nahezu „natriumfrei“. -Tropfen: AM enth. weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 40 Tr., d.h., es ist nahezu „natriumfrei“. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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