
Schmerzempfinden
Schmerzempfinden
Individuelles Schmerzempfinden und die richtige Wirkstoffdosierung
Es gibt sie tatsächlich: Menschen mit einer angeborenen Unempfindlichkeit gegen Schmerz. Was auf den ersten Blick sehr vorteilhaft erscheint, ist allerdings ein deutlicher Überlebensnachteil: ohne Schmerzempfinden erhalten diese Menschen keine Warnsignale, selbst wenn die Gesundheit in höchstem Maß bedroht ist. Letztendlich sterben sie deutlich früher. Auf der anderen Seite können Schmerzen die Lebensqualität stark beeinträchtigen, insbesondere wenn sie über längere Zeit bestehen. Laut deutscher Schmerzliga leiden bis zu 25 % der erwachsenen Bevölkerung an gelegentlichen Spannungskopfschmerzen (mindestens 1 x pro Monat), 3% sogar an chronischen Spannungskopfschmerzen.1
Schmerzwahrnehmung ist individuell sehr unterschiedlich
Interessant ist, dass Menschen Schmerzen völlig unterschiedlich wahrnehmen können. Wie stark jeder Einzelne Schmerzen wahrnimmt, hängt unter anderem von körperlichen und psychischen Faktoren ab, von der Lebenssituation, dem Alter und Geschlecht, der Erziehung, der kulturellen Zugehörigkeit und der sozialen und ökonomischen Lage. Beispielsweise spüren Männer Schmerzen später, Frauen halten sie dafür länger aus. Auch die Tageszeit hat auf unser Schmerzempfinden Einfluss: nachmittags ist es nur ein Drittel so intensiv wie morgens.
Schmerzmittel zur Schmerzlinderung
Schmerzmedikamente mit Wirkstoffen wie Ibuprofen, Paracetamol oder ASS blockieren die Entstehung des Botenstoffs, der das Schmerzsignal auslöst und helfen so, Schmerzen zu lindern. Welches Schmerzmittel eingesetzt werden sollte und in welcher Dosierung, hängt von verschiedenen Voraussetzungen ab, z. B. von der Stärke des Schmerzes, der Schmerzart, dem Lebensalter, der Einnahme anderer Medikamente und der gesundheitlichen Verfassung.
Wer Schmerzen effektiv bekämpfen möchte, sollte besser nicht zur erstbesten Tablette greifen, die sich noch im Schrank findet. Je nach persönlicher Gesundheitslage und Art des Schmerzes eignet sich der eine Wirkstoff besser als der andere. Paracetamol kann beispielsweise nach Rücksprache mit dem Arzt während der gesamten Schwangerschaft eingenommen werden, eignet sich aber wegen des Abbauweges über die Leber weniger gut zur Bekämpfung von Katerkopfschmerzen. Diclofenac hat eine etwas stärkere antientzündliche Wirkung und wird daher gerne zur Behandlung von Rücken- und Gelenkschmerzen eingesetzt.

Wichtig: die richtige Dosierung
Ein Medikament kann seine Wirkung nur dann entfalten, wenn es dem Körper in der richtigen Menge zur Verfügung steht. Deshalb ist es wichtig, weder zu wenig noch zu viel eines Schmerzmittels einzunehmen. Dosieren Sie zu niedrig, können die Schmerzen nicht ausreichend gelindert werden. Dosieren Sie zu viel, riskieren Sie unerwünschte Nebenwirkungen, die im Extremfall auch gefährlich sein können.
Deshalb ist es sinnvoll, sich an der Packungsbeilage zu orientieren: sie gibt Hinweise auf die richtige Einzel- und Tagesdosierung und klärt über mögliche Neben- und Wechselwirkungen auf. Soweit ein Arzt die Einnahme nicht anders verordnet hat, sollten Sie sich an die Anweisungen in der Packungsbeilage halten, damit das Medikament richtig wirken kann. Generell sollten rezeptfreie Schmerzmittel maximal drei bis vier Tage in Folge und nicht häufiger als zehn Tage im Monat eingenommen werden. Bestehen die Schmerzen trotz Medikamente weiterhin, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Wie dosiere ich die einzelnen Schmerzmittel richtig?
Weil sich die Dosierungen zwischen den einzelnen Wirkstoffen unterscheiden, haben wir Ihnen eine Übersicht über die empfohlenen Dosierungen der gängigsten rezeptfreien Schmerzmittel zusammengestellt:


Wie hoch soll ich persönlich dosieren?
Die Dosierung Ihres Schmerzmittels hängt auch von dem individuellen Schmerzempfinden ab. Bei leichten Schmerzen ist meist eine einfache Dosis ausreichend, bei stärkeren Schmerzen muss man ggf. höher dosieren.
Mithilfe unserer Schmerzskala können Sie die Stärke Ihrer Schmerzen besser einordnen und entsprechende Dosierung und Empfehlungen finden, die für Sie am besten geeignet ist.
*Alle Angaben beziehen sich auf die Anwendung bei ansonsten gesunden Erwachsenen (ab 18 Jahre).
Quelle:
1. schmerzliga.de/download/dossier_schmerzliga.pdf
2. Yue Y, Collaku A, Brown J et al. Clin Ther 2013; 35: 1306-1320

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