Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?
Ein langer Weg bis zur Diagnose
Durch die Vielfalt der Beschwerden und Krankheitszeichen ist die Diagnose der Fibromyalgie nicht einfach. Wichtig ist zu Beginn, andere körperliche Erkrankungen auszuschließen, die die Beschwerden erklären könnten. Dazu gehören unter anderem rheumatische Erkrankungen wie beispielsweise die rheumatoide Arthritis bzw. Arthrose, bakterielle oder virale Infektionen, Schilddrüsenerkrankungen und auf bestimmte Körperpartien beschränkte Schmerzerkrankungen, etwa der „Tennisellenbogen“. Um ein genaues Bild der Beschwerden zu erhalten, erfragen Ärzte zunächste die Krankheitsgeschichte und stellen dabei gegebenenfalls auch persönliche Fragen (Anamnese). Erfasst werden alle körperlichen und seelischen Beschwerden, deren Auswirkung auf den Alltag und die Einnahme von Medikamenten. Zudem wird eine genaue körperliche Untersuchung durchgeführt. Bei dieser sind deutliche Druckschmerzen der Muskulatur und der Ansatzstellen von Sehnen bei Daumendruck ein wichtiger Hinweis auf eine Fibromyalgie. Labor- und gegebenenfalls Röntgenuntersuchungen dienen dazu, andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen, auszuschließen. Bisher gibt es keine erkennbaren Veränderungen im Blutbild, die als Nachweis der Erkrankung dienen könnten.
Welcher Arzt kann die Diagnose einer Fibromyalgie stellen?
Betroffene sollten sich an Ihren Hausarzt bzw. Allgemeinarzt wenden. Dieser kann die erforderlichen Untersuchungen durchführen und die Diagnose stellen. Teilweise erfolgt eine Überweisung zu einem Rheumatologen oder Schmerztherapeuten, um die Diagnose bestätigen zu lassen.
Betroffene sollten sich nicht scheuen, ihrem Arzt ihre Sorgen, Bedenken und Einwände mitzuteilen. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt und Patient erleichtert die Diagnose und trägt entscheidend zum Behandlungserfolg bei. Eine Selbstdiagnose ist bei Fibromyalgie nicht möglich. Betroffene können jedoch den Arztbesuch vorbereiten, indem sie in einer Schmerzskizze Ihre Schmerzorte einzeichnen und auf einem Schmerzfragebogen die Stärke ihrer Schmerzen und das Ausmaß der Beeinträchtigungen festhalten.
Hilfreiche Unterlagen zur Vorbereitung des Arztbesuchs
Beispiel für eine Schmerzskizze siehe AWMF Patientenleitlinie "Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms", Seite 23/26, unter www.awmf.org/leitlinien. (Stand der PDF 03/2017)
Beispiel für einen Schmerzfragebogen siehe AWMF Patientenleitlinie "Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms", Seite 24/26, unter www.awmf.org/leitlinien. (Stand der PDF 03/2017)