Krebs

Ein allgemeines Verständnis.

Allgemein

Begleittherapie

Begleittherapie

Neben der direkten Behandlung des Tumors werden meist auch angezeigte medikamentöse und nicht medikamentöse Begleittherapien durchgeführt. Diese ergeben sich in der Regel aus den Nebenwirkungen der primären Krebstherapie oder beispielsweise durch den Tumor verursachte Schmerzen. Die Verbesserung altbewährter und die Entwicklung neuartiger Krebstherapien haben in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass viele Krebserkrankungen erfolgreich bekämpft werden können.

Zudem hat sich die Lebensqualität der von Krebs betroffenen Patienten durch die systematische Behandlung der psychischen Folgen einer Krebserkrankung deutlich verbessert. Auch für Krebspatienten mit einer begrenzten Lebenserwartung wurde die Versorgung deutlich verbessert. Durch den Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung wird diesen Patienten heute ein weitgehend schmerzfreies und würdevolles Lebensende ermöglicht.


Patient und Arzt im Gespräch

Wie entsteht Krebs? Unkontrollierte Zellteilung

Ist unser Körper gesund, wird das Zellgewebe aus denen die Organe bestehen gleichmäßig durch Zellteilung gebildet und regeneriert. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen der Neubildung und dem Absterben alter Zellen. In der Fachsprache nennt man diesen Zustand auch Homöostase.

Bei einer Krebserkrankung gerät dieses Gleichgewicht außer Kontrolle, da sich bestimmte Abschnitte der bei der Zellteilung weitergegebenen Erbsubstanz (Gene) so verändert haben, dass der natürliche „Selbstmordmechanismus“ (Apoptose) einer Zelle ausgeschaltet wird. Die so entstehenden Krebszellen haben nahezu eine unbegrenzte Lebenserwartung und teilen sich ungehemmt immer weiter.

Dabei entstehen Gewebeansammlungen (Tumor), die auch benachbartes Gewebe befallen und Ableger (Metastasen) in anderen Organen oder Körperregionen bilden können.

Möglicherweise sind Ihnen einige körperliche Veränderungen an sich aufgefallen oder Sie machen sich Sorgen über bestimmte Anzeichen. Wahrscheinlich haben Sie keinen Grund dafür, aber es könnte sich auch um frühe Anzeichen einer Krebserkrankung handeln.1

Sie verschwenden in keinem Fall die Zeit Ihres Arztes, wenn Sie ihm Ihre Beobachtungen mitteilen. Wenn Sie Anzeichen zu erkennen meinen, sprechen Sie diese so früh wie möglich an.2 Häufig werden sie nicht durch Krebs verursacht sein,1 aber Sie sollten mit Ihrem Arzt reden, wenn Sie Folgendes beobachten:

  • Blutungen ohne klaren Grund, einschließlich Blut im Harn oder Stuhl, vaginale Blutungen zwischen den Monatsblutungen, Blut beim Husten, Blut in Erbrochenem3,4
  • Unerklärliche Knoten oder Schwellungen3,4
  • Gewichtsverlust ohne Änderungen Ihrer Ernährungsgewohnheiten oder Ihres Bewegungsprogramms3,4
  • Ein Leberfleck mit unregelmäßiger Form, mehr als einer Farbe, größer als 7 mm im Durchmesser und/oder juckend und/oder eine Kruste bildend oder blutend4
  • Änderungen bei den Stuhlgewohnheiten, unerklärbarer Durchfall oder Verstopfung, Schmerzen im Bauch- oder Analbereich und/oder anhaltende Blähungen4
  • Alle nicht erklärbaren Schmerzen (speziell Schmerzen, die länger als drei Wochen andauern)3,4

Sie sollten mit Ihrem Arzt sprechen, wenn bei Ihnen Anzeichen auftreten, die für Sie ungewöhnlich sind. Dazu gehören ein Husten, der länger als drei Wochen dauert oder eine Veränderung in der Form, Größe oder Farbe eines Leberflecks.4

Nach der Untersuchung wird Ihr Arzt wahrscheinlich eines der folgenden Dinge tun:2

  • Ihnen versichern, dass Sie sich keine Sorgen machen brauchen
  • Sie zu weiteren Tests an einen Facharzt (Onkologen) überweisen
  • Sie bitten, in ein paar Wochen wiederzukommen, um zu prüfen, ob die Symptome abgeklungen sind oder sich verschlimmert haben

 

Quellen:
1 NHS. Cancer. Accessed March 2016.
2 Cancer Research UK. Seeing the doctor. Accessed March 2016.
3 Macmillan. Cancer symptoms Accessed March 2016.
4 NHS. Cancer - signs and symptoms. Accessed March 2016.

Ein Onkologe ist ein Arzt, der auf Krebsbehandlung spezialisiert ist. Dem Onkologen kommt in Ihrem medizinischen Versorgungsteam eine wichtige Rolle zu.1 Hier ein paar Tipps dazu, wie Sie Ihren Termin beim Onkologen optimal nutzen.

Allgemeine Ratschläge

  • Bereiten Sie sich auf den Termin vor: Notieren Sie sich alle zu stellenden Fragen auf einer Liste und nehmen Sie diese mit3
  • Machen Sie sich während des Termins Notizen: Schreiben Sie die Antworten auf Ihre Fragen auf.2 Sie können das Gespräch auch elektronisch aufzeichnen, um es später erneut anzuhören3
  • Bitten Sie einen Freund oder ein Familienmitglied darum, Sie zum Termin zu begleiten, zwecks emotionaler und moralischer Unterstützung. Diese Begleitperson denkt vielleicht auch an Dinge, die Sie vergessen haben2
  • Bitten Sie um einen Dolmetscher, wenn Sie der Sprache nicht mächtig sind2
  • Ein guter Arzt sollte die Informationen mehr als einmal wiederholen. Alternativ können Sie die Worte des Onkologen wiederholen, um sicherzustellen, dass Sie verstehen, was Ihnen gesagt wurde2
  • Schildern Sie Ihre Symptome ehrlich und genau, egal ob sie Ihnen peinlich sind oder nicht. Ihr Onkologe hat all das bereits häufig gehört und gesehen2
  • Schämen Sie sich nicht. Und Sie verschwenden auch dessen Zeit nicht. Fragen Sie nach, wenn Sie irgendetwas nicht verstanden haben. Sie haben ein Recht darauf, alles zu verstehen und genau erklärt zu bekommen, was mit Ihrer Krankheit und Ihrer Betreuung zusammenhängt2
  • Bitten Sie den Arzt um eine schriftliche Zusammenfassung des Gesagten, die Sie später erneut lesen können2
  • Haben Sie keine Angst vor einem offenen Gespräch mit Ihrem Arzt. Stellen Sie auch schwierige Fragen4,5
  • Wenn der Onkologe Fachwortschatz verwendet, mit dem Sie nicht vertraut sind, bitten Sie ihn um Erklärungen2
  • Denken Sie daran, dass Sie immer berechtigt sind, eine zweite Meinung einzuholen4-6

Hier sind einige Fragen, die Sie vielleicht stellen möchten

  • Wie genau bezeichnet man meine spezielle Art des Krebs?4
  • Was ist das normale Ergebnis (die Durchschnittsprognose) bei anderen Menschen in meiner Situation?4
  • Sind Sie ein anerkannter Spezialist für meine Art des Krebs?4
  • Welche Behandlungen gibt es und welche empfehlen Sie mir?4,7
  • Warum ist diese Behandlung Ihrer Meinung nach am besten für mich geeignet?4
  • Welches Ziel verfolgen Sie mit der Behandlung?4
  • Wann beginnt meine Behandlung?7
  • Wie lange dauert sie?7
  • Wohin muss ich zwecks Behandlung und wie oft?7
  • Wird die Behandlung Schmerzen verursachen?4
  • Welche Erfolgsaussichten hat die Behandlung?7
  • Wenn die Behandlung erfolgreich ist, wie wahrscheinlich ist es, dass der Krebs erneut auftritt?4,5
  • Welche Nebenwirkungen gibt es?4,7
  • Gibt es etwas, das ich tun kann, um die Nebenwirkungen zu mindern oder zu verhindern?4
  • Hat die Behandlung Einfluss auf meine Fruchtbarkeit?4,7
  • Wenn ich mich gegen eine Behandlung entscheide, welche Prognose und welche Versorgung gibt es dann für mich?8
  • Steigt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an dieser speziellen Art des Krebs jetzt auch für meine Familienangehörigen?9
  • Kann ich an einer klinischen
  • Haben Sie schriftliche Informationen, die ich zu Hause lesen kann?2

Und denken Sie immer daran: Es geht um Sie!6 Der Onkologe ist für Sie da.

 

Quellen:
1 ESMO. A guide for Patients with advanced cancer. Accessed March 2016.
2 My Day. What to bring to my doctor’s appointment. Accessed July 2016.
3 Macmillan. Questions to ask. Accessed July 2016.
4 America Cancer Society. Questions to ask my doctor about my cancer. Accessed March 2016.
5 Chauhan C, editor. (2006). Incidental finding; essays on renal cell carcinoma. 2nd ed. Wichita, KA: Tallgrass Books, p. 56, 94.
6 Myday. Be the leader of your team. Accessed July 2016.
7 National Cancer Institute. Questions to ask your doctor about your treatment. Accessed March 2016.
8 Macmillan. Questions about treatment. Accessed March 2016.
9 Cancer Research UK. Family history and inherited cancer genes. Accessed March 2016.

Frau liest ein Buch

Wie drücken sich Tumorschmerzen aus?

Nicht jeder Tumor verursacht Schmerzen. In den Frühphasen sind die meisten Tumoren oft völlig symptomfrei. Andererseits gibt es auch Tumoren, die bereits in frühen Stadien heftige Schmerzen auslösen. Der Schmerz muss also nicht zwangsläufig auf das Stadium der Erkrankung hinweisen.

Die Schmerzen, die durch eine Krebserkrankung entstehen, können vielfältige Formen annehmen. Sie können sowohl Knochen als auch weiches Gewebe betreffen, pochend oder dumpf sein, dauerhaft vorhanden sein, schleichend oder plötzlich auftreten und innerhalb von Minuten wieder verschwinden oder über Stunden anhalten. Jeder Patient weist individuelle Symptome auf.

Hinzu kommt, dass auch die Behandlung des Krebses trotz einer guten Basismedikation schmerzhaft sein kann. Neben den sogenannten kontrollierten Dauerschmerzen können auch Durchbruchschmerzen auftreten. Hierbei handelt es sich um kurze, heftige Schmerzspitzen, die andere therapeutische Maßnahmen erfordern als der Dauerschmerz.

Wenn Sie unter Durchbruchschmerzen leiden, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Hierfür stehen schnell wirksame Arzneimittel zur Verfügung, die der Arzt verschreiben kann. Mit einer individuell angepassten Schmerztherapie lässt sich in den meisten Fällen eine zufriedenstellende Schmerzlinderung erreichen.

 


Quellen
1 NHS. Cancer. Accessed March 2016.
2 Cancer Research UK. Seeing the doctor. Accessed March 2016.
3 Macmillan. Cancer symptoms Accessed March 2016.
4 NHS. Cancer - signs and symptoms. Accessed March 2016.

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