Neutropenie
Wenn aufgrund der medikamentösen Krebstherapie mit Zytostatika (Chemotherapie) die Bildung der weißen Blutkörperchen (neutrophilen Granulozyten) gehemmt wird, steigt das Risiko für schwere Infektionen. Diese Nebenwirkung wird als Neutropenie bezeichnet.
Die Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems ist aber gerade für die durch ihre Krebserkrankung ohnehin schon geschwächten Patienten gefährlich.
Eine weitere Chemotherapie kann dann oft nicht mehr in der gewünschten Dosierung oder im richtigen Zeitabstand verabreicht werden, wie es für eine optimale Wirkung erforderlich wäre.
Für den positiven Verlauf der Erkrankung ist es deshalb wichtig, dass die Nebenwirkung Neutropenie verhindert oder im Ausmaß so abgeschwächt wird, dass die Chemotherapie wie geplant durchgeführt werden kann.
Wachstumsfaktoren stimulieren die neutrophilen Granulozyten
In der Regel wird vor jedem Zyklus einer Chemotherapie und im Verlauf ein Blutbild erstellt, um möglichst frühzeitig eine Neutropenie zu erkennen. Wenn das Risiko einer Neutropenie hoch ist, verabreicht der behandelnde Arzt zusätzlich zur Chemotherapie den Wachstumsfaktor G-CSF.
Der Granulozyten-koloniestimulierende Faktor (G-CSF) regt das Knochenmark an, mehr weiße Blutkörperchen zu bilden, beschleunigt deren Reifung und intensiviert ihre Funktion. Dadurch sinkt das Risiko für die Entwicklung einer schweren Neutropenie, die Regeneration erfolgt schneller und der nachfolgende Chemotherapiezyklus kann mit höherer Wahrscheinlichkeit wie geplant durchgeführt werden.