Selbsthilfegruppen

Gemeinsam statt einsam

Morbus Crohn ist mehr als eine Erkrankung des Darms. Sie beeinflusst auch das soziale Leben, die Psyche, den Alltag – und manchmal das Selbstbild. Viele Betroffene fühlen sich mit ihren Sorgen allein oder unverstanden. Hier können Selbsthilfegruppen und psychosoziale Angebote eine wertvolle Stütze sein.

Denn Austausch tut gut. Zuhören, verstanden werden, Fragen stellen – oder einfach mit jemandem sprechen, der „es kennt“: Genau das leisten Selbsthilfegruppen. Ergänzend dazu bieten psychosoziale Stellen professionelle Hilfe bei psychischen Belastungen, Lebenskrisen oder sozialrechtlichen Fragen.


Wie finde ich eine passende Selbsthilfegruppe?

Ein guter erster Ansprechpartner ist die DCCV e.V. – Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung, der größte Selbsthilfeverband für CED-Betroffene in Deutschland. 

Dort finden Sie: 

  • lokale und regionale Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe 
  • Online-Treffen und moderierte Foren 
  • Jugendgruppen, Elterngruppen, Gruppen für Angehörige 
  • regelmäßig stattfindende Webinare & Veranstaltungen 

 

Zur Gruppensuche der DCCV

 

Psychosoziale Angebote – wenn mehr Unterstützung benötigt wird

Nicht immer reicht der Austausch mit anderen Betroffenen aus. Manchmal sind die Sorgen tiefer oder die Belastung so groß, dass professionelle Hilfe gefragt ist. Das ist keine Schwäche – sondern ein starkes Zeichen dafür, dass Sie gut für sich sorgen. 

Hilfreiche psychosoziale Angebote bei Morbus Crohn: 

  • Sozialberatung bei Fragen zu Krankengeld, Reha, Pflege, Schwerbehinderung
  • Psychoedukative Gruppen in Kliniken oder Reha-Einrichtungen 
  • Psychotherapeutische Begleitung bei Ängsten, Depression, Traumata 
  • Angebote für Jugendliche & junge Erwachsene, z. B. Gruppenarbeit oder Einzelcoaching 
  • Familienberatung – denn Morbus Crohn betrifft oft das ganze Umfeld 


Tipp: In vielen Städten bieten CED-Zentren psychosoziale Beratung im Rahmen einer interdisziplinären Versorgung an – einfach in der Fachpraxis oder Klinik danach fragen.
    

Wer hilft weiter? Wichtige Anlaufstellen

Angebot Beschreibung Website
DCCV e. V. Selbsthilfe, Beratung, Infomaterial, Veranstaltungen www.dccv.de
KIBIS Vermittlung zu Selbsthilfegruppen vor Ort www.nakos.de/informationen/basiswissen/selbsthilfegruppen
Sozialdienste der Kliniken Hilfe bei Anträgen, Reha, sozialrechtlichen Fragen vor Ort
Psychotherapeutensuche z. B. über Krankenkasse www.therapie.de

 



Gut zu wissen: 

  • Viele Selbsthilfegruppen treffen sich mittlerweile auch online – eine gute Option für Menschen, die mobil eingeschränkt sind oder auf dem Land leben. 
  • Die Teilnahme ist kostenfrei und anonym möglich. 
  • Angehörige sind in vielen Gruppen ebenfalls willkommen – oder finden eigene Formate.


Fazit: Sie sind nicht allein! Der Austausch mit anderen Betroffenen oder die professionelle Begleitung durch psychosoziale Fachkräfte kann entscheidend dazu beitragen, besser mit der Erkrankung zu leben – und sich nicht auf die Krankheit reduzieren zu lassen.
     

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