Gelenkschmerzen

Das erwartet Sie in diesem Ratgeber


In unserem Ratgeber zum Thema Gelenkschmerzen finden Sie detaillierte Informationen zu den geläufigsten Arten von Gelenkschmerzen – von Arthrose und Arthritis über Knie- und Hüftschmerzen bis hin zum Tennisarm. Erfahren Sie mehr über die Ursachen und Symptome der jeweiligen Schmerzarten, über Hausmittel und medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten sowie über die besten Tipps zum Vorbeugen.


Nicht nur Ältere sind betroffen

Schmerzen am Muskel- und Skelettsystem gehören zu den häufigsten chronischen Schmerzen. Über Gelenkschmerzen klagen besonders oft Menschen im höheren Alter, jedoch sind zunehmend auch jüngere Menschen betroffen – etwa die Hälfte aller 20- bis 40-Jährigen leidet zumindest gelegentlich daran. Meist stecken hinter Gelenkschmerzen Verschleißerscheinungen (Arthrose) und Gelenkentzündungen (Arthritis), es gibt allerdings noch zahlreiche andere Ursachen.

Gelenkschmerzen können sich sehr unterschiedlich äußern. Sie können sich akut innerhalb weniger Stunden entwickeln, aber auch über Wochen oder Monate entstehen. Sie können außerdem nur an einem Gelenk oder an mehreren Gelenken gleichzeitig auftreten und nur zeitweise oder chronisch bestehen.



Schon gewusst?

Gelenkschmerzen aufgrund von Arthrose äußern sich besonders häufig in den Knie-, Hüft- und Sprunggelenken sowie an den Händen im Daumengrundgelenk. Bei Frauen in den Wechseljahren kann es zu Problemen in den Fingerendgelenken kommen. Rheumatoide Arthritis zeigt sich dagegen besonders häufig an den Fingerbasis- und Handgelenken. Gichtbedingte Gelenkschmerzen treten meist am Großzehengrundgelenk auf.
   



Arthrose

Arthrose

Schmerzhafter Gelenkverschleiß


Arthrose bedeutet Gelenkverschleiß und ist die häufigste Gelenkerkrankung. Was sind die typischen Beschwerden und welche Gelenke können betroffen sein? Welche Therapien gibt es und wie kann man dem Gelenkverschleiß vorbeugen? Hier sind die Antworten.

Alles rund um Arthrose


Arthritis

Arthritis

Wenn das Gelenk sich entzündet


Arthritis bezeichnet eine Gelenkentzündung, die sich zum Beispiel durch eine Schwellung, eventuell auch Rötung des Gelenks, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bemerkbar machen kann. Erfahren Sie hier mehr über Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten.

Arthritis erkennen und behandeln


Knieschmerzen

Knieschmerzen

Wenn der Schmerz ins Knie schießt


Knie sind von Natur aus anfälliger für Verletzungen und Verschleiß als andere Gelenke. Informieren Sie sich hier über typische Ursachen von Knieschmerzen, wie man sie behandelt und wie man ihnen im Alltag vorbeugen kann.

Was tun bei Knieschmerzen?


Tennisarm

Tennisarm

Wenn der Ellenbogen Alarm schlägt


Ein „Tennisarm“ kann nicht nur Menschen treffen, die gerne Tennis spielen. Doch wie kommt es zu den stechenden Schmerzen am Ellenbogen? Wie kann man die Beschwerden lindern und was wird empfohlen, um ihnen vorzubeugen? Wir geben Ihnen einen Überblick.

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Weitere Themen rund um Gelenkschmerzen

Hüftschmerzen gehören zu den am weitesten verbreiteten Gelenkschmerzen. Häufige Auslöser sind Erkrankungen wie Arthrose und Schleimbeutelentzündungen. Wir geben einen Überblick über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.

Hilfe bei Hüftschmerzen

Etwa jeder Dritte in Deutschland ist mit Schulterschmerzen vertraut. Mehr über die Ursachen, bei welchen Symptomen Sie ärztlichen Rat suchen sollten und wie man Schulterschmerzen vorbeugen kann, erfahren Sie hier.

Schulterschmerzen lindern

Eine Schleimbeutelentzündung entsteht meist akut nach übermäßiger körperlicher Belastung oder als Folge jahrelanger Dauerbelastung im Sport oder im Beruf. Lesen Sie hier mehr über die Symptome und Therapie von Schleimbeutelentzündungen.

Wenn die „Dämpfer“ sich entzünden

ratiopharm bietet Ihnen eine Reihe von Medikamenten zur Behandlung von Gelenkschmerzen. Lernen Sie jetzt unsere Präparate kennen.

Jetzt Schmerzen lindern

Tipps für gesunde Gelenke

Muskel- und Gelenkschmerzen können den Alltag stark beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, Rücken, Muskeln und Gelenke möglichst lange gesund zu halten. Mit den folgenden Tipps in den Bereichen Alltag, Sport und Ernährung zeigen wir Ihnen, wie das gelingen kann.

Alltag – Belastungen reduzieren

Chronisch schmerzende Gelenke sind selten auf einzelne Schmerzereignisse (wie zum Beispiel eine Verletzung), sondern eher auf kontinuierliche Überbeanspruchungen und Fehlbelastungen zurückzuführen. Oberstes Ziel sollte es daher sein, besonders im Alltag darauf zu achten, Rücken, Knie und Co. zu schonen.

Achten Sie z. B. am Schreibtisch im Büro sowie am Esstisch auf eine gerade Sitzhaltung.

Wer viel am Schreibtisch sitzt, sollte darauf achten, sich pro 30 Minuten Sitzen zwei Minuten zu bewegen.

Auch beim Bücken und Heben z. B. von Einkäufen sollte man sich stets aufrecht halten und keinen „Katzenbuckel“ machen.

Eine weitere Tücke steckt in abgetragenen Schuhen: Durch den Verschleiß der Sohlen kommt es langfristig zu einer ungleichen Gewichtsverteilung, was beim Gehen Schmerzen verursachen kann. Sortieren Sie altes Schuhwerk daher besser aus.

Wem ganz bestimmte, wiederkehrende Bewegungsabläufe im Alltag zunehmend schwerer fallen, für den eignen sich Hilfsmittel wie Schuhlöffel, elektrische Dosenöffner oder langstielige Kehrgarnituren. Diese helfen, die Gelenke zu entlasten und so länger intakt zu halten.

Raucher verlieren schneller Gelenkknorpel als Nichtraucher. Eine Arthrose schreitet daher zügiger voran und ist mit mehr Schmerzen verbunden.


Gelenkschonend gärtnern


Gärtnern ist ein beliebtes Hobby – aber es kann auch sehr auf die Gelenke gehen. Versuchen Sie daher stets auf bewusste, langsame Bewegungen zu achten. Einseitige Belastungen können vermieden werden, indem man seine Position regelmäßig ändert. Mit praktischen Helfern wie Werkzeuggürtel, Heckenscheren mit Teleskopstiel und Kniekissen lassen sich unnötige Strapazen ebenfalls vermeiden. Zuletzt bietet es sich an, auch die Gestaltung des Gartens den eigenen Bedürfnissen anzupassen, zum Beispiel durch das Anlegen eines Hochbeetes.

  


Ernährung – Nahrungsmittel für gesunde Knochen und Gelenke

Die richtige Ernährung kann gleich auf zwei Arten dazu beitragen, Gelenkschmerzen vorzubeugen bzw. zu lindern: zum einen durch Lebensmittel, die entzündungshemmend wirken und den Knorpel stärken – und zum anderen durch den Abbau überflüssiger Kilos, denn Übergewicht belastet die Gelenke und fördert Gelenkverschleiß. Wer seinen Speiseplan gelenkfreundlich gestalten möchte, der setzt am besten auf eine ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Fisch.


Ernährung – Nahrungsmittel für gesunde Knochen und Gelenke
  • Besonders Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind – z. B. Fisch, grünes Blattgemüse, Nüsse und Öle – hemmen Entzündungsprozesse und lindern Schmerzen.
  • Ebenso entzündungshemmend wirken sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide (z. B. Karotten, Spinat), Flavonoide (z. B. Äpfel, Beerenobst), Sulfide (z. B. Zwiebeln, Knoblauch) und Senföle (z. B. Brokkoli, Meerrettich).
  • Fleisch, Weißmehlprodukte und Zucker sollten dagegen nur selten auf den Teller kommen.
  • Auf Alkohol sollte verzichten, wer bereits unter erhöhten Harnsäurekonzentration im Blut leidet. Diese können durch Alkohol zusätzlich erhöht werden und dadurch einen Gichtanfall auslösen.

Sport – Auf sanfte Bewegung setzen

Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Wer rastet, der rostet.“ Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um den Körper und vor allem die Gelenke lange fit zu halten. Grund dafür ist, dass die Knorpelschicht nur durch Bewegung mit ausreichend Synovialflüssigkeit („Gelenkschmiere“) versorgt wird und somit elastisch und intakt bleiben kann. Das gilt im Übrigen auch bei bereits bestehenden Beschwerden – insbesondere hier sollte auf Bewegung keinesfalls verzichtet werden, im Gegenteil: Sie kann sogar lindernd wirken.

Wer körperlich aktiv bleiben, jedoch gleichzeitig seine Gelenke schonen möchte, für den empfehlen sich sanfte Sportarten mit gleichmäßigen Bewegungsabläufen wie Schwimmen, Aqua-Gymnastik, Nordic Walking oder Radfahren. Sportarten mit schnellen, ruckartigen Bewegungen oder Stoßbelastungen, wie zum Beispiel beim Tennis, sollten dagegen eher vermieden werden. Wer sich nur schwer zum Sport motivieren kann, dem kann es helfen, sich Gleichgesinnte zum Beispiel für gemeinsame Spaziergänge zu suchen.


Mobil bleiben in jedem Alter

Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskulatur ab und die Gelenke werden steifer, wenn man nicht entgegenwirkt und sie regelmäßig bewegt. Gemeinsam mit ratiopharm hat die Physiotherapeutin Sandra Gutheil neun Mobilisierungsübungen für drei unterschiedliche Altersgruppen entwickelt. Die Übungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren und kommen ohne größere Hilfsmittel aus.


Übungen für die Büroarbeit

Die meisten kennen es: Wer viel Zeit am Schreibtisch verbringt, spürt oftmals, wie der Körper zunehmend verspannt und die Beweglichkeit darunter leidet. Die folgenden drei Übungen können Abhilfe schaffen, indem sie ganz einfach zwischendurch zuhause oder im Büro ausgeführt werden.


Dehnübung Maushand

Mausarm dehnen

Sitzen Sie aufrecht am vorderen Stuhlende. Strecken Sie den rechten Arm gerade nach vorne aus. Jetzt das Handgelenk um 90 Grad nach unten abwinkeln und mit der linken Hand die abgewinkelte Hand etwas mehr in Richtung Körper ziehen, um so die Unterarmmuskulatur zu dehnen. Linkshänder führen die Übung genau andersherum aus. Die Dehnung sollte 15-20 Sekunden gehalten werden.

Nackenzug - Dehnung

Nackenzug

Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. Legen Sie Ihre Hände in den Nacken und drücken Sie mit Ihrem Kopf dagegen und halten Sie diese Position für 8 Sekunden. Senken Sie aus dieser Haltung heraus Kinn und Arme in Richtung Brustbein ab, atmen Sie gleichzeitig aus und spüren Sie die Dehnung der Nackenmuskulatur – für 15 Sekunden halten. Wiederholen Sie diese Übung insgesamt 3 Mal.

Hüfte dehnen

Hüfte dehnen

Führen Sie auch diese Übung sitzend auf einem Stuhl aus. Legen Sie Ihren linken Fuß abgewinkelt auf den rechten Oberschenkel und drücken Sie das linke Bein sanft Richtung Boden. Halten Sie die Dehnung für 10 Sekunden und wechseln Sie anschließend das Bein.

Für die ersten altersbedingten Zipperlein

Mit steigendem Alter schleichen sich bei einigen Menschen zunehmend kleine Beschwerden in den Alltag ein. Um diesen entgegenzuwirken, können Sie diese Übungen ausführen.


Übung: Herabschauender Hund

Herabschauender Hund

Ausgangsstellung für diese Übung ist der Vierfüßlerstand. Ihre Arme sollten etwas mehr als schulterbreit und die Beine ungefähr hüftbreit auseinanderstehen. Strecken Sie das Gesäß Richtung Decke, so dass Ihr Körper ein umgekehrtes „V“ bildet. Der Rücken sollte dabei gerade sein und die Fersen sollten so weit es geht in Richtung Boden geschoben werden. Die Übung sollte ca.15-20 Sekunden gehalten werden.

Übung: Brücke für den Rücken

Brücke für den Rücken

Legen Sie sich auf den Rücken, stellen Sie die Beine hüftbreit auf und heben Sie das Gesäß vom Boden ab, sodass eine gerade Brücke entsteht. Halten Sie die Spannung für 15 Sekunden, ehe Sie Ihren Körper wieder ablegen. Wiederholen Sie diese Übung 3 Mal.
Für Geübte: Strecken Sie aus der Brückenposition heraus ein Bein nach vorne und wechseln Sie dann das Bein.

Kräftigung mit dem Gummiband

Kräftigung mit Gummiband

Für diese Übung benötigen Sie ein Gymnastikband. Legen Sie dieses unter beide Füße und umfassen Sie die Enden mit beiden Händen. Führen Sie das Band unter Spannung in einem seitlichen Bogen über den Kopf und unter der gleichen Spannung langsam wieder in die Ausgangsstellung zurück. Führen Sie 2 Sätze dieser Übungen à jeweils 8 Wiederholungen durch.

Auch in höherem Alter beweglich bleiben

Auch wenn das Alter schon körperliche Spuren hinterlassen hat, heißt es nicht, dass die Mobilität nicht mehr trainiert und verbessert werden kann. Dabei helfen die folgenden Übungen.


Einbeinstand

Einbeinstand für Mobilisation und Gleichgewicht

Heben Sie ein Bein vom Boden ab und halten Sie den Oberschenkel im rechten Winkel. Strecken und beugen Sie im Anschluss den Unterschenkel. Um gleichzeitig die Koordination zu trainieren, kann diese Übung auch mit geschlossenen Augen durchgeführt werden. Sorgen Sie dann jedoch immer für eine Möglichkeit, sich im Notfall festhalten zu können. Wiederholen Sie diese Übung pro Seite 15 Mal.

Armstütz

Armstütz für bewegliche Schultern

Für diese Übung benötigen Sie einen nicht zu breiten, bequemen Stuhl oder Sessel mit stabilen Armlehnen und ohne Rollen. Die Höhe sollte so sein, dass die Füße bequem auf dem Boden stehen. Setzen Sie sich auf die Vorderkante des Stuhls oder Sessels und umfassen Sie die Armlehnen. Stemmen Sie Ihr Körpergewicht mit Hilfe der Arme nach oben. Diese Übung kann mehrmals täglich mit 5 Wiederholungen durchgeführt werden.

Kniebeugen

Kniebeuge

Stellen Sie Ihre Beine parallel auf und beugen Sie Ihre Knie soweit es Ihnen möglich ist. Belasten Sie bei dieser Übung die Fersen mehr als die Fußspitze. Die Arme können Sie dynamisch nach vorne ausstrecken. Führen Sie 2 Sätze dieser Übung à jeweils 8 Wiederholungen aus.

Experten-Interview mit Physiotherapeutin Sandra Gutheil

Kann man beim Durchführen von Mobilisierungsübungen Fehler machen? Wann kann man mit einer Besserung der Beweglichkeit rechnen und ist es eigentlich schlimm, wenn es in den Gelenken knackt? Diese und weitere Fragen beantwortet Physiotherapeutin Sandra Gutheil in unserem kurzen Experten-Interview.

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Quellen
1Protsiv, Myroslava et al. (2020): Decreasing human body temperature in the United States since the Industrial Revolution. In: eLife 2020;9:e49555. DOI: doi.org/10.7554/eLife.49555.
2Obermeyer, Ziad et al. (2017): Individual differences in normal body temperature: longitudinal big data analysis of patient records. In: BMJ. 359:j5468. doi: 10.1136/bmj.j5468.


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